Das World Wide Web als Lern- und
Lehrhilfe:
Das World Wide Web als Lern- und
Lehrhilfe:
Was macht ein moderner Schüler von heute in seiner Freizeit ? Männliche Jugendliche jedenfalls surfen zunehmend im Internet herum in den weltweit millionenfach vorhandenen WWW-Seiten und "ziehen" sich viel Werbung und allerlei unnützes Zeug wie schrille Bilder, Sounds und Videos "rein". Manche Schüler, die aktiveren, haben sogar schon ihre eigene Homepage, ihre persönliche Eigangsseite für das WWW in das Internet gestellt, um Internet-Bekanntschaften aufzubauen.
(Hinweis: WWW ist das WorldWideWeb im weltumspannenden Internet-Computernetz, in dem die Dokumente in der genormten Sprache HTML = HyperText Markup Language unter genormten Adressen, den URLs = Uniform Resource locator wie z.B. http: www. .... erscheinen. Zur Betrachtung von HTML-Seiten braucht man am Computer einen WWW-Browser wie z.B. "Netscape", den es sowohl für den Macintosh als auch für MS-DOS- oder UNIX-Rechner gibt.)
Warum sollte die Jugend beim Surfen nicht auch mal etwas lehrreiches besehen und studieren ? Natürlich gibt es weltweit sehr viele pädagogisch wertvolle englischsprachige WWW-Seiten im Internet. So sind eine Reihe großer Museen und alle bedeutenden Universitäten mit ihren Fachangeboten im WWW multimedial vertreten. Aber das entsprechende Angebot an lehrreichen deutschen Seiten für die Schule ist nach meiner Übersicht noch äußerst gering, um nicht zu sagen fast null. Das sollte sich ändern !
Wenn schon nicht die für Medien zuständigen Behörden des Schulwesens, die staatlichen Landesbildstellen, ein annehmbares Angebot an guten unterrichtsfähigen WWW-Seiten trotz aller Aufforderungen der Politiker in ihren Sonntagsreden zur Medienerziehung machen, so müssen es halt die Lehrer selbst tun ! Auf dem Macintosh zumindestens geht das relativ leicht. Man braucht nur 3 Shareware-Programme: "TextToHTML", "Web Weaver" und "Netscape" neben der sonstigen Text- und Bildsoftware auf dem Macintosh.
Ich ziehe meine Unterichtstexte auf das Programm "TextToHTML 1.2.3", das die Texte unter Umformung , aber Beibehaltung der deutschen Umlaute in die HTML-Sprache übersetzt. Dann überarbeite ich die HTML-Texte mit WebWeaver 2.5 und setze in diesem Programm die Links, die hypertextartigen Verbindungen zu anderen Texten und Bildern. Anschließend schaue ich mir meine so geschaffenen WWW-Seiten mit "Netscape N" an und führe eventuell letzte Feinarbeiten durch. Fertig ist die WWW-Seite zur Weitergabe an einen WWW-Server im Internet. Die technische Erstellung von HTML-Dokumenten ist also kein Problem, die wirklichen Schwierigkeiten sind das Entwerfen von didaktisch guten Texten und Bilder, die die Schüler auch von alleine aus Wissensdurst mehr oder weniger freiwillig durchstudieren, um den dargebotenen Stoff zu lernen.
Daneben gibt es allerdings noch Kleinigkeiten bei der Erstellung von WWW-Seiten zu beachten: übertragen auf UNIX-Maschinen wird alles gleich kompliziert. Alle Dateien und Links in seinen Arbeiten sollte man nur in Kleinbuchstaben benennen, um die sensiblen UNIX-Maschinen nicht zu stören; und da auch noch MS-DOS-Rechner im Spiel sind, darf kein Dateiname mehr als die üblichen 7 Buchstaben umfassen. Da kommt Freude bei Macintosh-Benutzern unter den Lehrern auf, wenn sie sich dem beugen müssen.
Die so erstellten WWW-Seiten sind jetzt mit jedem Computersystem, egal ob Macintosh, UNIX- oder DOS- und Windows-Rechner aufrufbar mit dem entsprechenden WWW-Browser wie z.B. "Netscape" oder "Mosaic". So kann man endlich die Seiten auch jedem Kollegen per Diskette weitergeben oder per e-Mail überspielen. Multimedia-Projekte sind jetzt über das universelle HTML-Format austauschbar geworden.
Meine Schüler können sich ihre WWW-Seiten für meinen Biologie- und Chemieunterricht, falls sie während der Stunde mal wieder nicht aufgepaßt haben, unter der URL
http:// www.educat.hu-berlin.de/schulen/bk und bei "ZUM Internet"
abrufen.
So schoen und gut. Bleibt doch die alte didaktische Frage: Wie kann man trotz WWW und HTML als alternder Lehrer im Unterricht bei den heute multimedial verwoehnten Schuelern mit "mtv" konkurrieren ???
Autor:
Jörg-Johannes
Heidrich
Assessor des Lehramts
Berlin-Kolleg
Lützowstr. 106
10785 Berlin
