Herzlich willkommen zu unserem 30. Interview! Nachdem wir am vergangenen Wochenende beim ZUM-Mitgliedertreffen zusammen saßen, ist es mir eine besondere Freude, zu dieser runden Interviewausgabe einen der Gründer unseres Vereins vorstellen zu dürfen. Prof. Dr. Karl-Friedrich Fischbach hat den Verein von Anfang an, seit inzwischen 20 Jahren, geprägt und begleitet. 

Stelle Dich bitte kurz vor: Wie alt bist Du, in welchem Bundesland lebst Du, wo arbeitest Du?

Ich bin derzeit 67 Jahre alt. Ich wurde am 13.8.1948 in Siegen (Nordrhein-Westfalen) geboren und lebe jetzt als Pensionär in Merzhausen bei Freiburg (Baden-Württemberg). Dort war ich seit 1985 bis 2013 Universitäts­professor für Biophysik und Molekularbiologie. Biologie mit dem Hauptfach Genetik hatte ich unterstützt durch die Studienstiftung des dt. Volkes ab 1969 in Freiburg und Biochemie 1970/71 in London studiert und war nach meiner Promotion in Freiburg von 1976 bis 1984 Assistent am Genetischen Institut in Würzburg und danach dort bis 1985 Heisenberg-Stipendiat.

Wie bist Du auf die ZUM aufmerksam geworden? Seit wann bist Du dabei?

Ich war als Ehemann der ZUM-Gründerin Margit Fischbach bereits 1995 bei der Erstellung der ersten Webseite „Das WWW als Lehr- und Lernhilfe“ dabei. Ich habe die Dreibuchstabendomäne zum.de 1996 reserviert, war 1997 Gründungsmitglied des gemeinnützigen Vereins und habe bei der Entwicklung der Webseite in allen technischen Fragen viele Jahre als Webmaster fungiert und meine Frau bei strategischen Entscheidungen beraten. Die Kreation der ersten Mailinglisten sowie das Grundgerüst der Fachportale in der klassischen ZUM entstand in abendlicher Zusammenarbeit mit meiner Frau. Ich denke, ich habe auch relativ erfolgreich in diesen frühen Stadien für die ZUM das betrieben, was man heute Suchmaschinenoptimierung nennt. Insbesondere haben wir damals mit Schulen ein enges Netz gegenseitiger Verlinkung, u. a. mit Hilfe der erweiterbaren Linklisten geschaffen. Auch die Program­mierung von Diskussionsforen für Lehrer und Schüler vom bisher ersten und einzigen hauptamtlichen Mitarbeiter der ZUM, Herrn Hübler, den sich der Verein wegen einer von uns vereinbarten Kooperation mit Web.de für ein Jahr leisten konnte, trug in den frühen Jahren viel zur Bekanntheit der ZUM bei.

2003 habe ich die ersten Google-Adsense Codes auf ZUM.DE eingebaut und damit eine wichtige, nachhaltige Grundlage für das finanzielle Wohlergehen des Vereins geschaffen.

Nach dem Abschied meiner Frau aus dem Vorstand des Vereins habe ich von 2005 – 2009 den 1. Vorsitz innegehabt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. bereits einen festen Platz in der deutschen Bildungslandschaft erarbeitet.

Wo arbeitest Du hauptsächlich auf den ZUM-Seiten? Welche sind DEINE ZUM-Seiten?

Als Biologe habe ich mich inhaltlich verständlicher Weise vor allem bei dem Ausbau der Biologieseiten der ZUM eingebracht und einige der Autoren dort persönlich rekrutiert. Ich freue mich z. B.  noch immer, Herrn Stüber bewegt zu haben, seine große Sammlung von Scans historischer Biologiebücher inklusive Charles Darwins und Ernst Haeckels auf ZUM.DE zu publizieren: zum.de/stueber

Eigene Vorlesungsmaterialien zu Themen aus Neuro- und Entwicklungs­biologie  sind unter zum.de/kff erreichbar. Dazu gehört ein älterer Vorlesungstext über maschinelle Intelligenz und einer über die Willensfreiheit sowie ein Buchkapitel zur Neurogenetik.

Was motiviert Dich, bei der ZUM mitzumachen?

Abgesehen davon, dass es schön war, ein Hobby mit meiner Frau zu teilen, war ich seit dem Beginn des Internets von den sich eröffnenden Möglichkeiten begeistert und auch überzeugt, dass dieses in der Lehre nicht nur an Schulen und Universitäten, sondern generell im lebens­langen Lernen eine unverzichtbare Rolle spielen würde. Speziell der gegenseitige Austausch von Lehrmaterialien war es, was meine Frau und mich beflügelte.

Deine 3 Klicktipps: Welche Seiten sollten wir uns im ZUM-Kosmos unbedingt etwas genauer anschauen und warum?

Lobend möchte ich vor allem das ZUM-Wiki erwähnen, das sich am Ende meiner aktiven Zeit bei der ZUM (und ohne meine Mitwirkung) entwickelt hat. Ich denke, dass es heute den wichtigsten Pfeiler der neuen ZUM darstellt. Es hat mich zudem sehr gefreut, dass sich ganz aktuell die ZUM auch in der Flüchtlingsfrage engagiert. Das Wiki zum-willkommen.de ist vorbildlich und ich habe es auch im Seniorentreff im Internet (seniorentreff.de), meinem Hobby nach der Pensionierung, unter Tipps für Flüchtlingshilfe verlinkt.

Vielen Dank für das ausführliche Interview!

Mandy Schütze

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