Im 44. ZUM-Interview stellt sich Felix Riesterer vor, dessen R-Quiz seit Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Wikis auf ZUM.de ist. 

Stelle Dich bitte kurz vor: Wie alt bist Du, in welchem Bundesland lebst Du, wo arbeitest Du?

Mein Name ist Felix Riesterer, bin mittlerweile 44 Jahre alt und lebe in Baden-Württemberg, wo ich an einem allgemein bildenden Gymnasium die Fächer Musik und Englisch unterrichte. Seit ein paar Jahren unterrichte ich nun auch Informatik, zuerst nur in der Jahrgangsstufe 1 und 2 (Abitursklassen), seit dem Schuljahr 2017/2018 auch in Klasse 7, wo es seit diesem Schuljahr als einstündiges Fach regulär angeboten wird (Bildungsplan 2016).

Seit Jahren darf ich neben dem Unterricht die Schulwebsite betreuen und habe in diesem Rahmen die Pflichten des Webmasters übernommen, wozu neben der eigentlichen Internetseite auch das E-Mail-System gehört, welches wir für dienstliche Anliegen intensiv nutzen.

Wie bist Du auf die ZUM aufmerksam geworden? Seit wann bist Du dabei?

Die ZUM ist auf mich aufmerksam geworden, nicht umgekehrt. Da ich im Rahmen meiner Webmaster-Tätigkeiten auch interaktive Übungsaufgaben auf unserer Schulwebsite veröffentlichen wollte, habe ich mir ein Tool gebaut, womit ich dieses effizient umsetzen kann. Auch mit Lehrkräften und Schülern sollte dieses auf der Website möglich sein, sodass auch Nicht-Webmaster, also keine Spezialisten, damit erfolgreich hantieren können sollten. Und im Ergebnis ist etwas entstanden, das die ZUM für sich entdeckt hat, was sie in der Folge dann zu meiner Person brachte.

Herr Burgermeister war der erste der ZUM, der mich 2009 per Mail kontaktiert hat. Da ich grundsätzlich freie quelloffene Gratis-Software schreibe, war schnell geklärt, dass die ZUM meine Quiz-Software für ihre Zwecke in ihrem Wiki einsetzen darf. Auch kleine technische Anpassungen am Anfang haben wir schnell umgesetzt, so dass es sich in die Reihe der Quiz-Mechanismen im ZUM-Wiki einfügen konnte.

Wo arbeitest Du hauptsächlich auf den ZUM-Seiten? Welche sind DEINE ZUM-Seiten?

Leider muss ich gestehen, dass ich inhaltlich überhaupt nichts zur ZUM beigetragen habe. Deswegen habe ich auch keine ZUM-Seiten erstellt. Nachdem ich mich mit meinen Plänen und Absichten auf unserer Schulwebsite nicht habe durchsetzen können (damalige Schulleitung war dafür nicht zu begeistern, Kollegium dann auch nicht), habe ich mir andere Betätigungsfelder gesucht, die mehr im technischen, denn im inhaltlichen Bereich des Webschaffens lagen. Mein Hobby ist das Erstellen von Webanwendungen. Alles, was sich zwischen Webserver und Browser abspielt, ist meine Spielwiese. Und deswegen hat das ZUM-Wiki von mir (noch?) keine Inhalte bekommen.

Was motiviert Dich, bei der ZUM mitzumachen?

Die große Akzeptanz meines an sich eher kleinen Werkzeugs hat mich sehr überrascht und mir natürlich sehr geschmeichelt. In Gesprächen habe ich inzwischen gelernt, dass der Zeitpunkt, zu dem das Quiz-Framework ins ZUM-Wiki eingebunden wurde, sehr günstig lag, denn „das Jahr der Mathematik“ war offensichtlich Anlass, mit Schülerinnen und Schülern kräftig an interaktiven Lernaufgaben im Wiki zu arbeiten. Da mein Werkzeug von regulärer Textarbeit der Redakteure ausgeht, konnten die fleißigen Wiki-Helfer in gewohnter Weise ihre Texte einstellen, die anschließend von meinem Tool zu den interaktiven Übungen umgestaltet wurde und die bei jedem Seitenaufruf etwas anders aussehen. Damit hat es innerhalb des ZUM-Wikis schnell Popularität erlangt.

Die Einladung zum Frühlingstreffen der ZUM, einem „Hackathon“, bei dem ich ganz sprichwörtlich mit offenen Armen und sehr vielen Sympathien empfangen wurde, hat mich dazu bewegt, in den Verein einzutreten. Vielleicht reizt es mich irgendwann einmal auch inhaltlich am ZUM-Wiki mitzuwirken, aber momentan leider nicht. Da ich an unserer Schule an einem größeren Projekt arbeite (unter anderem gehört dazu eine App für Mobilgeräte, reizen mich im Moment eher die technischen Problemstellungen bei Angeboten wie dem ZUM-Wiki.

Das Frühlingstreffen hat mir die Gelegenheit geboten, sowohl persönliche Kontakte zu den ZUM-lerinnen und ZUM-lern zu knüpfen, als auch mit Web-Technikprofis mein Werkzeug für Mobilgeräte fit zu machen. Damit hat es seine eigene Entwicklung zu „R-Script“ fortführen können.

Deine 3 Klicktipps: Welche Seiten sollten wir uns im ZUM-Kosmos unbedingt etwas genauer anschauen und warum?

Für die Zielgruppe oder das primäre Angebot der ZUM habe ich leider keine Klicktipps. Aber wenn es um das große Thema E-Learning geht, interessiert mich auch immer eine Meta-Ebene: Umgang der Schülerinnen und Schüler mit Technik und dem Internet. Daher hätte ich vielleicht aus diesem Bereich ein paar Klicktipps, auch wenn sie die eher unbequemen Seiten von „Schüler(innen) im Internet“ beleuchten:

Gerade vor dem Hintergrund der lauten Rufe nach mehr Digitalisierung in der Bildung, dem Bildungsplan 2016 in Baden-Württemberg und den ständigen Forderungen des BitKom, die „Tablet-Klassen“ als Idealform von Unterricht an der Schule zu propagieren scheinen, möchte ich gerne mit Bedacht und kritisch prüfend an „die neuen Medien“ gehen. Meine eigene Technikbegeisterung darf mir nicht den Blick auf die negativen Aspekte trüben, die eine hemmungslose Digitalisierung von Schule und Lehre mit sich bringen. Denn Praktiker des Schulalltags kennen nur allzu gut, dass immer wieder einmal eine neue Sau durch das pädagogische Dorf getrieben wird und dass das Lernen seinen uralten, z.T. von der Biologie fest vorgegebenen Mustern folgt. Und da Bildung schon immer auch ein Geschäft ist, bei dem große kommerzielle Interessen im Spiel sind, sollte ein gewisses Maß an Skepsis nur gesund sein …

Vielen Dank an Felix für dieses aufschlussreiche Interview!

Karl

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert