Vom 31.05. bis 02.06. fand in Bad Wildbad wieder das Barcamp „Wildcampen“ statt. Wie schon in vorigen Durchläufen war der „Austragungsort“ die frühere Landesakademie Bad Wildbad, die nach der in Baden-Württemberg gerade durchgeführten Verwaltungsreform nun eine Außenstelle des Zentrums für Schulentwicklung und Lehrerbildung ist. Und wie auch schon zuvor war #wildcampen19 wieder toll organisiert und ein Treffpunkt vieler freundlicher und bildungsengagierter Menschen, die an diesem Wochenende mit- und voneinander gelernt haben. Der menschliche Austausch und die Freude an der schönen Location im Enztal kamen dabei auch nicht zu kurz.
Und schließlich war es auch dieses Mal wieder ein familienfreundliches Barcamp, bei dem Partner und Kinder willkommen waren und dank der großzügigen Finanzierung des Landes Baden-Württemberg auch kostenlos mit in der Außenstelle unterkommen konnten. Diese Mischung machte das Barcamp zu einer sehr gelungen Veranstaltung.
Keynotes und Sessions
Wie beim Wildcampen üblich, begann das Wochenende am Freitag Nachmittag mit einigen Workshops, die bereits im Vorfeld organisiert wurden und die damit bereits feststanden. So konnte man – je nach Anreisezeit – direkt in eines der vielfältigen Angebot einsteigen.
Nach dem Abendessen folgte die erste Keynote von Marina Weisband zum Thema „Handeln lernen – Demokratische Bildung nicht als Gepäck, sondern als Rucksack“.
Der Samstag begann – nach kurzer Orga zum Thema „Barcampen mit Kindern“ mit einer weiteren Keynote von Philippe Wampfler über das Twitterlehrerzimmer.
Danach ging es dann aber an die Sessionplanung und in die vielfältigen Sessions, die zum Großteil auf diesem Padlet dokumentiert sind.
Ich selbst habe in zahlreichen Sessions gelernt und diskutiert und selbst zwei Sessions angeboten: eine zum Austausch über digitale Schulverwaltungstools und eine über den wertschätzenden Umgang mit stillen Schüler/innen.
Mit Kind und Kegel
Ich war zum zweiten Mal beim Wildcampen und hatte auch dieses Mal – wie viele andere Teilgeber/innen auch – meine Kinder dabei. Das Orga-Team hatte wieder eine hervorragende Kinderbetreuung für alle Altersgruppen organisiert (an dieser Stelle nochmal ein sehr herzliches Danke dafür!) und es gab auch zahlreiche Sessions, die für Kinder geeignet oder explizit für Kinder gestaltet waren, z.B. Roboter programmieren oder Videos erstellen.
Besonders toll fand ich, dass auch Kinder und Jugendliche selbst Sessions angeboten haben: vom Kordeln drehen bis hin zum Erfahrungsaustausch über das Mitschreiben mit digitalen Geräten in der Schule. So ergab sich eine entspannte und ganz klar auf das gemeinsame Lernen fokussierte Atmosphäre, in der jeder das einbringen konnte, war sie oder er gut kann oder gerne lernen möchte.
Und durch das ungezwungene Barcamp-Format, in dem niemand gezwungen ist, ein festgelegtes Programm abzuarbeiten, blieb auch genügend Raum, zwischendurch auf der Terrasse mal eine Pause zu machen.
Fazit
Das Barcamp in Bad Wildbad ist für mich eine Veranstaltung, bei der man spüren kann, wie Lehrer/innen-Fortbildung und ganz allgemein gemeinsames Lernen aussehen könnte: Motiviert von eigenem Interesse, im Austausch mit engagierten Menschen, organisiert in einem entspannten und ungezwungenen Rahmen, in Wertschätzung für die teilgebenden Menschen und ihre Familien. Das lässt sich möglicherweise nicht für alle Lehrer/innen eines Bundeslandes skalieren, aber in diesem Rahmen ist es einfach toll. Es fahren am Ende alle inspiriert nach Hause und kommen gerne das nächste Mal wieder.