Die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit von OER-Initiativen sind vielfältig. Hierbei kann man von drei Ausgangslagen ausgehen:

  1. Inhaltlich ergänzende Zusammenarbeit (Gleicher inhaltlicher Schwerpunkt):  Voraussetzung ist, dass das selbe Themenfeld / Interessensgebiet kollaborativ erstellt werden kann (Arbeit am selben Inhalt). Beispielhaft wäre hier, dass LehrerInnen gemeinsam Lehrmaterial („Initiative Lehrmaterial“) zu einem speziellen Thema (z.B. Politik, Flüchtlingssituation) erstellen, begutachten und als OER-Material in frei zur Verfügung stellen. Eine Zusammenarbeit mit Spezialisten, z.B. Initiativen, die sich speziell mit der Flüchtlingssituation befassen, kann an dieser Stelle ergänzend greifen. Die Vorgaben der Lehrinhalte können durch die Initiative thematisch ergänzt und aktualisiert werden. Beide Initiativen haben so ihren Vorteil. Das Lehrmaterial ist auf dem aktuellsten Stand und die Initiative „Flüchtlinge“ erreicht mehr Aufmerksamkeit. Qualitativ wäre das erstellte Material auf einem hohen Niveau einzustufen, da viele „Experten“ das Material begutachten würden.
  2. Funktionsbedingte Zusammenarbeit (Unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte): Gemeint ist hier, dass verschiedene Kompetenzen ergänzend zusammen arbeiten. Beschäftigt sich eine Initiative mit der Erstellung von Inhalten, so wäre eine Zusammenarbeit mit einer Initiative Lernsoftware gut und sinnvoll. Weitere Initiativen, die sich z.B. auf die Erstellung von Lehrfilmen o.ä. spezialisiert haben, können sich gleichfalls wunderbar in diesem Bereich ergänzend einfinden. Die Besonderheit besteht darin, dass nicht jede Initiative alle technischen und inhaltlichen Bedingungen selbst erschaffen und verwalten muss. Die gute Qualität besteht hierbei, dass die Einzelkompetenzen eines jeden Bereiches strukturiert verwaltet werden und als Gesamtheit durch deren Verknüpfungen mehr Realisierungschancen haben. Alle Einzelinitiativen haben den Vorteil, dass aus den anderen Bereichen ein entsprechendes Feedback zur Einbindung in das Gesamtprojekt gegeben wird. Dabei werden Anpassungen und Fehlerbehebungen auf direktem Wege ermöglicht. Der Spruch „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ ist hierbei nur bedingt gültig. Er könnte ja auch mal „über den Tellerrand gucken!“
  3. OER-Initiativen-Zusammenarbeit allgemein: Grundsätzlich haben alle OER-Initiativen einen gemeinsamen Nenner: OER!!! Die Zusammenarbeit ist nicht nur aus inhaltlichen und technischen Gründen sinnvoll. Alle Initiativen haben ihre eigenen Erfahrungen gemacht und können diese den anderen Initiativen zur Verfügung stellen, damit so manches „Fettnäpfchen“ vermieden werden kann. Weniger Stolperfallen bedeuten gleichfalls, dass eventuelle „OER-Neustarter“ nicht gleich frustriert aufgeben und weiter machen. Solange Wissen immer noch verschlossen und nicht frei zur Verfügung steht, ist es ein Zeichen an die Außenwelt, dass es auch anders geht. Hier ist die Vielfalt der OER-Initiativen sehr wichtig, da nur so auch eine breite Öffentlichkeit erreicht werden kann, die sich dem Thema OER dann (hoffentlich) auch weiter öffnen wird.

Nur gemeinsam (Beispiele 1, 2, 3) ist eine qualitativ hochwertige Arbeit möglich. Bei der Erstellung des Schulbuch-O-Mats hat sich ein Wort herausgeschält, welches uns trotz einigen Gegenwindes immens weitergeholfen hat und welches wir gerne mit anderen teilen:

„MACHEN“

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