Genchirurgie ist ein neues Verfahren der Gentechnik, das in der Pflanzenzüchtung und Medizin Anwendung findet und vor allem in Wissenschaft und Forschung viel diskutiert wird. In einem Planspiel, das Oktober 2018 unter CC-Lizenz veröffentlicht wurde, setzen sich Schülerinnen und Schüler mit der CRISPR-Cas-Methode auseinander und diskutieren die Bekämpfung von Malaria mittels Gentechnik. Ein Ziel der Planspielentwicklung war es, die aktuelle Forschung zu diesem Thema in den Schulunterricht zu bringen.

Beschreibung der Unterrichtseinheit 

Etwa eine halbe Million Menschen sterben jährlich an Malaria. Die Krankheit wird von Stechmücken der Anopheles-Gattung übertragen. Mit Hilfe der gentechnischen CRISPR-Cas-Methode sind gezielte Änderungen am Erbgut der Mücken möglich, die auch an die Nachkommen weitergegeben werden. So könnte man die Malariamücken ausrotten oder resistent gegen den Malaria-Erreger machen. Welche ökologischen Auswirkungen hätte dies? Und wie groß sind die Chancen tatsächlich, Malaria auf diese Weise zu besiegen?

Im Planspiel schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Wissenschaftlern, Naturschützern und malariagefährdeten Dorfbewohnern und diskutieren die naturwissenschaftlichen und ethischen Aspekte der Situation aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Das Format Planspiel

Ein Planspiel versetzt seine Teilnehmenden in eine fiktive, konfliktträchtige Situation. Diese sollen sie mit vielen Akteuren durchspielen. Teilnehmende schlüpfen (als Kleingruppe) in eine Rolle und vertreten deren Interessen. In einer Verhandlung des Falles werden konkrete Entscheidungen gefällt, die nach dem Spiel aus der persönlichen Perspektive reflektiert werden können.

Ablauf des Planspiels

Das Planspiel ist für eine Doppelstunde von 90 Minuten ausgelegt. Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten der Genomchirurgie werden über eine allgemeinverständliche Präsentation vorgestellt. Im Anschluss wird ein kurzes Video gezeigt, in dem die Verwendung der Gene-Drive-Methode zur Debatte steht. Nach der Einleitung schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in unterschiedliche Rollen und diskutieren die naturwissenschaftlichen und ethischen Aspekte der Situation. Während der Arbeitsphase stehen ihnen Hilfsmittel zu Verfügung, in Form von Rollen- und Argumentationskarten sowie Arbeitsblättern. Nach der Gruppenarbeit stellen sich die Gruppen ihre Argumente gegenseitig vor und verhandeln den vorgestellten Fall aus Sicht der Rollen. Im Anschluss können die Teilnehmenden die Rollen ablegen und die Diskussion auf persönlicher Ebene führen.

Toolkit zum Download

Das Planspiel ist für die Fächer Biologie und Ethik ab Klasse 10 geeignet. Um Schulklassen und Gruppen die Möglichkeit zu bieten, das Planspiel eigenständig durchzuführen, steht das Toolkit unter CC-Lizenz zum Download bereit: www.genomchirurgie.de/schulen/

Informationen zum Anbieter

Das Planspiel wurde im Rahmen des Projekts „Genomchirurgie im Diskurs“ entwickelt. Das gemeinsame Projekt von Wissenschaft im Dialog und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Kontakt
Wissenschaft im Dialog gGmbH
Projekt „Genomchirurgie im Diskurs“
info@w-i-d.de

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