Die Auftaktveranstaltung und Projektvorstellung „Erinnerung sichtbar machen“ am 3. April 2017 in Freiburg mit über 130 interessierten Teilnehmern war ein voller Erfolg. Es war ein Glücksfall, dass Rolf Mathis und ich im Vorfeld dieser Veranstaltung den Kontakt mit der Lessing-Realschule in Freiburg herstellen konnten, in der zwei engagierte Lehrerinnen, Frau Rosita Dienst-Demuth mit ihrer Geschichtswerkstatt und Frau Irene Heinzelmann mit ihrer Lessing TV AG sich spontan zur Kooperation bereit erklärten. Ihrer gemeinsamen Initiative sind die beiden unten gezeigten Filme zu verdanken, die bei unserer Auftaktveranstaltung im Zentrum standen.

Die Veranstaltung wurde durch Darbietungen der Musikerin Katharina Müther umrahmt, die sich als eine „Stimme zwischen den Kulturen“ versteht. Dieser Art eingestimmt richteten Stadtrat Michael Moos in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Salomon von Freiburg, Dr. Johannes Gerster (Ehrenvorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Schirmherr des Erinnerungsprojekts), Frau Margit Fischbach (Ehrenvorsitzende der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V., ZUM.DE), Cornelia Haberlandt-Krüger (Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde „Gescher“ Freiburg) und Frau Irina Katz (Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde Freiburg K.d.ö.R.) kurze Grußworte an die Zuhörer. Alle RednerInnen begrüßten das Erinnerungsprojekt der ZUM und sahen in der Erinnerung an die Gräuel der Vergangenheit die Chance eine bessere Zukunft zu gestalten.

Frau Rosita Dienst-Demuth stellte danach die Arbeit ihrer Geschichtswerkstatt in der Lessing-Realschule vor. In deren Räumen gab es von 1936-40 eine Zwangsschule für jüdische Kinder. Mit ihren Schülern hat Frau Dienst-Demuth das Schicksal dieser Kinder recherchiert und den Kontakt zu Überlebenden hergestellt.

Frau Irene Heinzelmann präsentierte anschließend das Video, in dem Schüler der Lessing-Realschule zufällig ausgewählte Passanten unterschiedlichen Alters zu ihrem Wissen über die Reichspogromnacht interviewten:

 

Die Interviews machen deutlich, wie bruchstückhaft oder gar abwesend das Wissen der jüngeren und mittleren Generationen über diesen staatlich organisierten Horror ist. Eine ältere Dame gibt offen zu, das Geschehen verdrängt zu haben.

Herr Rolf Mathis verlas ein Grußwort von Lea Rosh für die Teilnehmer der Veranstaltung und äußerte sich dann zu den Leistungen der von Future History zur Verfügung gestellten Software für das Projekt. Im folgenden, wieder mit Schülern der Lessing Realschule erstellten Video wird demonstriert, wie diese mit Hilfe der App von Future History den Weg zu zerstörten Synagogen finden und diese auf ihrem Smartphone oder Tablet sichtbar machen können.

Joachim Scheck, Vorstand des gemeinnützigen Vereins Vistatour in Freiburg zeigte noch einige weitere eindrucksvolle Beispiele dafür, wie die Software von Future History alte Stadtansichten in Szene setzen kann, z. B. hier das jüdische Warenhaus von Simon Knopf von 1930 im Vergleich mit heute

Auch die Badische Zeitung vom 5.4.2017 und Der Sonntag vom 9. April 2017 berichteten über die Veranstaltung. Bereits im Vorfeld hatte am 3.4.2017 der SWR in der Landesschau und im Hörfunk gesendet.

Wir hoffen sehr, dass dieser Veranstaltung ähnliche in anderen Städten folgen werden und der Wettbewerb der ZUM zur Erinnerungskultur ein Erfolg werden wird.

Jeder ist eingeladen am Wettbewerb teilzunehmen. | Zur Wettbewerbsseite.

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