300 Menschen engagieren sich in Sprockhövel, einer kleinen Stadt mit 25.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen, im Rahmen der Flüchtlingshilfe Sprockhövel. Darunter sind viele Einheimische und zugleich zahlreiche Neuzugewanderte.

Für mich, der ich selbst 15 Jahre im Ausland gelebt und gearbeitet habe, ist es wunderbar zu erleben, dass das Engagement für die Integration von Geflüchteten vor Ort auch trotz des Wandels in der öffentlichen Diskussion der letzten Jahre nicht nachgelassen hat und – von Anfang an – auch keineswegs eine Einbahnstraße ist, sondern ein gewolltes gegenseitiges Geben und Nehmen stattfindet.

Wer sind die Menschen hinter dieser Erfolgsgeschichte?

Eine Antwort darauf gibt das Projekt „Behind the Picture – Gesichter mit Geschichten„, das das ganze Jahr 2020 in vielfältiger Weise an 28 Beispielen „Menschen verschiedener Herkunft aus Sprockhövel – ihre Werte, Ziele, Ansichten und Geschichten – im Alltag sichtbar machen“ will. Gefördert mit Mitteln des Bundesinnenministeriums liefert die Flüchtlingshilfe Sprockhövel hiermit auch einen Beitrag zum 50. Jubiläum der Stadt Sprockhövel. So heißt es auf der Startseite des Projekts, das in Sprockhövel (NRW) das ganze Jahr 2020 über auf Plakaten, in Zeitungsanzeigen, in einer Ausstellung sowie weiteren Aktionen – und natürlich fortlaufend online – sichtbar sein wird und auch überregional ausstrahlen wird:

Warum tun wir das?“ fragt dazu der Förderverein Flüchtlingshilfe Sprockhövel und nennt dafür eine Zielsetzung, die wohl von sehr vielen geteilt werden wird:

Wir wollen Vorurteile abbauen und mit dem Projekt auch diejenigen erreichen, die sonst interkulturelle Begegnungen wie Infoabende, Vorträge, Willkommenstreffpunkte und Co. meiden.

Der erste Beitrag „Behind the Picture“ porträtiert einen jungen Mann aus Tadschikistan, Akbar Zoirov (siehe das Plakatmotiv am Anfang dieses Beitrags), der jetzt nach Abschluss seiner Ausbildung zum Zimmermann als nächstes den Meisterbrief anstrebt. Und wer das Interview mit ihm anschaut, wird nicht zweifeln, das er auch dies erreichen wird.

Das Porträt von Akbar Zoirov ist jetzt der erste der insgesamt 28 Porträts ganz unterschiedlicher Menschen, neu zugewanderte und hier geborene, die verteilt über das ganze Jahr 2020 auf zwei Plakatwänden in den zwei Stadtteilen Niedersprockhövel und Haßlinghausen, in den Anzeigenblättern, die in jeden Haushalt kommen, letztlich unübersehbar und auf ansprechende Art und Weise auf die Thematik von Migration und Integration verweisen und damit auch solche Menschen erreichen werden, die sich sonst eher wenig mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Der Einstieg ist gelungen und macht sicherlich neugierig auf mehr. – Wen vielleicht die Länge des ersten Interviews auf YouTube abschrecken mag, der kann sich darauf freuen, dass für eine geplante Ausstellung im Laufe des Jahres zu allen Videos auch Kurzversionen geplant sind. Und wer sich dieses und die weiteren Videos einmal in Ruhe ganz ansieht, wird vielleicht besser verstehen, was die unter „Behind the Picture“ porträtierten Menschen antreibt und bewegt.

Schau – egal wo du wohnst – einfach mal rein unter:

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