Der Norweger Jorgen Randers verzweifelte an der Lernfähigkeit der Menschheit und ging trotzdem daran, mit 36 Experten ein Zukunftsbild für 2052 zu erstellen (es kam 2012 heraus), das für uns Laien erschreckend ist, für ihn aber eine Erleichterung darstellte:
„Es erfüllt mich aufrichtig mit Freude, dass der Weltuntergang nicht zu meinen Lebzeiten passieren wird.“ (S.279) [Hervorhebung von W.B.]
Das Schlimmste werde erst nach 2030 passieren. Dabei wusste er, dass eigentlich noch 2012 eine Möglichkeit bestanden hätte, das Schlimmste dauerhaft abzuwenden.

Die Schwedin Greta Thunberg verzweifelte mit 11 Jahren und versuchte trotzdem mit allen Möglichkeiten eines Kindes, das Schlimmste für ihre Generation zu verhindern. Über vier Jahre lang kämpfte sie ohne Hoffnung. Das sagte sie noch Ende 2018.
Die weltweiten Schülerstreiks vom 15. März 2019 haben vielleicht aber doch einen Funken Hoffnung in ihr erweckt. Jedenfalls kämpft sie noch unermüdlich weiter.

Jorgen Randers hat nicht daran geglaubt, dass ein weltweites Umdenken der Politiker im Laufe der nächsten Jahre möglich wäre. Doch das wäre für das Gelingen seines Vorschlags erforderlich. Ob Gretas Erfolg auch ihm Hoffnungen macht?

Bei mir hat er die Hoffnung erweckt, dass ein weltweiter Bewusstseinswandel entsteht und dass ich nicht mehr erleben werde, dass die kommenden Generationen ihre Hoffnungen aufgeben müssen. Und das, weil weltweit Lehrer davon profitieren werden, dass mehr und mehr Schüler sich für das Thema Klimawandel und was man zu seiner Abschwächung tun kann, interessieren werden. 

Was ich im ZUM-Wiki dazu an Arbeitsmaterial bereitgestellt habe: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (auch in der Wikipedia) ,‎ Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima, Die Ära der Ökologie. Außerdem gibt es eine interessante Analyse eines Quiz‘, mit dem die AfD den Schülern zu beweisen versucht hat, dass sie beim Thema Klima nicht mitreden könnten: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/das-klimaquiz-der-afd-die-aufloesung/ .

Ich wünsche ZUM Unterrichten alles Gute und bedaure, dass ich – seit 11 Jahren aus der Schule – nicht mehr selbst sinnvolle aktuelle Lernmaterialien zum Thema Klimawandel erstellen kann.

4 Kommentare zu “Zwei Verzweifelte erwecken Hoffnungen

  1. Jobst Uhland says:

    Absurd!

    Die ganze Debatte ist völlig absurd. Atomkraft muss wieder her, dann ind wir aus dem Schneider!

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  2. Jobst Uhland says:

    wichtiger Input

    Ein wichtiger Input ist mir noch in den Sinn gekommen: Strom muss für alle bezahlbar bleiben, daher kann es nur auf dem Weg der Atomenergie möglich werden, anstehende Probleme in den Griff zu bekommen. Niemand sollte hier Furcht hegen, um es mit dem Jump & Run-Helden Duke Nukem zu sagen: „Nuke them till they glow then shoot them in the dark“.

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  3. Gast says:

    Auch mal die Vorteile sehen

    Was mir bei der ganzen Debatte fehlt, ist, dass man auch mal die Vorteile des Klimawandels herausstellen könnte. Klimawandel ereignet sich ganz natürlich, wir können daran im Wesentlichen nichts ändern. Deshalb ist es wichtig, zum Beispiel durch Klimaanlagen oder höhere Deiche, Vorsorge zu treffen. Nun aber zurück zu meinem eingangs erwähnten Punkt: Durch den Klimawandel und das in der Arktis schmelzende Eis werden viele Seestrecken befahrbar und der Abbau von arktischem Erdgas wird dort ermöglicht, wo zuvor niemand hin kam. Wir sollten weniger Aufwand in die Frage stecken, wie der Klimawandel aufzuhalten sei, als uns vielmehr mit der Anpassung an den Wandel beschäftigen. Denn klar ist: Wir Menschen können den Wandel nicht aufhalten. Wir können uns nur anpassen. 

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