Im 40. ZUM-Interview meldet sich Hermann Ludwig zu Wort, der seit vielen Jahren in der ZUM ist und in der ZUM-Classic stellvertretend für den Bereich des Kunstunterrichts steht.

 

Stelle Dich bitte kurz vor: Wie alt bist Du, in welchem Bundesland lebst Du, wo arbeitest Du?

Ich bin Kunstlehrer in Bayern, gerade frisch pensioniert.

Wie bist Du auf die ZUM aufmerksam geworden? Seit wann bist Du dabei?

Computer begleiten mich schon einige Zeit, und ebenso hat mich schon früh beschäftigt, wie man digitale Medien in den Kunstunterricht integrieren kann. Ich habe früher Anwendungen und Spiele für den Atari ST programmiert, bis dieser leider vom Markt verschwunden ist. Mit dem Internet habe ich, wie so viele damals, die Hoffnung auf ein frei zugängliches Weltwissen für alle verbunden. 

Daher habe ich mich auch in frühen Projekten engagiert, als in Deutschland noch Geld ausgegeben wurde, um den Computern in der Schule zum Durchbruch zu verhelfen. Ein solches war auch „InfoSCHUL„, dessen Fördergelder es mir ermöglichten, Computer und Programme in meinen eigenen Unterricht zu integrieren. Kurz vorher, Ende der 90er Jahre, hatte ich angefangen, ein Portal für Kunstlehrer aufzusetzen, das in kurzer Zeit ein recht umfangreiches Angebot an interessanten Links aus dem Internet gesammelt hatte („Kunstlinks“, unter www.kunstunterricht.de u.a.). Die Menge der einzelnen Einträge ließ es schnell sinnvoll erscheinen, dieses Portal für dynamische Seiten zu programmieren, die ich mit Perl und einer eigenen Datenbank steuerte. Von meinem eigenen Erfolg angetan stellte ich mir dann vor, dass engagierte Lehrer anderer Fächer mein Konzept übernehmen würden, um in ihrer Sparte Ähnliches auf die Beine zu stellen (eine Art dezentralisierte ZUM). Die „InfoSCHUL“-Verbünde schienen mir dafür die geeignete Basis, allerdings beschränkte sich dann die Multiplikation einzig auf einen Kollegen mit dem Fach Musik (schulmusiker.info). 

Bei einem Projekt-Treffen in Schwerin kam dann Frau Margit Fischbach von der ZUM zu Besuch, um Kooperationsmöglichkeiten zwischen der ZUM und den digitalen Köpfen der „InfoSCHUL“-Lehrern auszuloten. Mittlerweile hatte ich mit den Kunstlinks einen solchen Stand erreicht, dass es unsinnig erschienen wäre, auf einer anderen Plattform Ähnliches neu aufzusetzen. Von daher bot es sich geradezu an, die Kunstlinks mit dem ZUM-Angebot zu assoziieren. Damit waren die „Kunstlinks“ dann unter dem Dach der ZUM doch noch im Reigen der anderen Unterrichtsfächer angekommen, ohne ihre originäre Eigenständigkeit zu verlieren. 

Mittlerweile, also seit den 90er Jahren, haben sich die Verhältnisse gravierend verändert. Damals begrüßten wir Kunstlehrer noch euphorisch die neue Bildersuche von Altavista, während heute die Suche nach einem bestimmten Bild für den Unterricht automatisch gegoogelt wird. Eine eigene Bild-Datenbank ist so relativ überflüssig geworden. Auch ist der Kommunikationsbedarf der Kunstlehrer heute recht eingeschränkt, ein integriertes Forum auf meinen Seiten habe ich schon vor langer Zeit wieder eingestellt. Dies kann die ZUM mit ihrem dynamischen Angebot auf breiterer Basis in Blogs und Wikis wesentlich besser realisieren, ganz abgesehen von den engagierten und innovativen Mitstreitern. 

Wo arbeitest Du hauptsächlich auf den ZUM-Seiten? Welche sind DEINE ZUM-Seiten?

zum.de/portal/fachportale/kunst

und wer am 4-Wochen- Fernsehprogramm aus den Bereichen Kunst, Kunstunterricht, Architektur, Fotografie, Archäologie etc. interessiert ist: 
kunstlinks.de/fernsehen.htm 

Was motiviert Dich, bei der ZUM mitzumachen?

Ich bin weiterhin vom Nutzen digitaler Medien im Kunstunterricht überzeugt, setze auch auf ein Internet, das auch abseits des Kommerz aufklärerisch und verbindend wirkt. Der ZUM, der es gelingt, erfahrene Teamplayer und engagierte Einzelkämpfer zu verbinden, gehört eine erfolgreiche Zukunft.  

Deine 3 Klicktipps: Welche Seiten sollten wir uns im ZUM-Kosmos unbedingt etwas genauer anschauen und warum?

 

Ich danke Hermann Ludwig für diese aufschlussreichen Informationen.

Karl Kirst

 

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