Das ZUM-Wiki-Seminar 2015 liegt schon wieder fast zwei Wochen hinter mir/uns. Ich war in einer Gruppe, die sich um die Erstellung von Hilfe-Videos kümmerte. Die Video für die Anfänger wurden von Andreas Kalt erstellt und er nutzte dafür – als Mac-Benutzer – Screenflow.

Bisher waren meine Screencasts eher auf die Schnelle erstellt, ohne viel Aufwand. Die Fähigkeiten von Screenflow beindruckten mich schon und ich wollte so etwas auch können ;-).

Als Linux-Nutzer suchte ich ein wenig herum und fand erst einmal nichts … bis ich in meine normalen Gefilde zurückkehrte. Bei meinem geliebten Screencast-o-matic fand ich einen fast gleichwertige Ersatz für das Screenflow. Allerdings nutze ich die neue Version V2.0, die bisher noch nicht unter Linux verfügbar ist *grummel*. Außerdem muss erwähnt sein, dass die Fähigkeiten zu den Pro-Tools gehören, die man nur nutzen kann, wenn man dafür bezahlt.

Hier ein Beispiel-Video, das das erste Produkt mit den neuen Edit-Tools war:

https://www.youtube.com/watch?v=I02nU4EA7kA

Einige Features, die ich verwendet habe:

  • Ausschneiden von Stücken und Hereinschneiden von anderen Videos, Überblendungen, …
  • Einfügen von Pause, Beschleunigen und Verlangsamen von Teilen
  • Einblenden von Overlays verschiedenster Art (Rahmen, Pfeil, Text, …) in verschiedenen Übergängen
  • Highlight (nur ein Teil hell, der Rest dunkler) mit der Möglichkeit zu zoomen
  • Kommentare neu ergänzen (sozusagen korrigieren), Ton leiser/lauter

Beim Screenflow fiel mir auf, dass die Tonspur ganz getrennt gehandhabt wird, hier wird alles in einem Zeitablauf übereinander gelegt, ist aber denoch gut bedienbar, wie mir erscheint.

Was auf dem ZUM-Wiki-Seminar noch auffiel, war das Problem des Textes. Wir bereiteten vor, was Andreas vorlesen und tun sollte. Das geschah auf einem Etherpad zur Vorbereitung, der endgültige Text wurde spontan ein wenig angepasst. Denoch war es etwas unpraktisch, wie man mit dem vorhandenen Text umgehen sollte. Dazu gehört natürlich auch, dass man sich mal verspricht, man ggf. noch einmal von vorne mit der Aufnahme anfangen muss.

Dann stieß ich aber bei Screencast-o-matic auf den Begriff des Scripted Recording, was – wie mir scheint – eine Lösung für alle Text-Probleme darstellt. Vereinfacht geht das so: man unterteilt den Sprechtext in kleine Anteile, die man in dem Script-Recorder einträgt. Dann nimmt man für jeden Abschnitt einzeln den Text als Audio-Datei auf. Da man sich da nur auf das Sprechen konzientriert, klingt die Stimme meiner Meinung nach wesentlich entspannter. Man muss sich aber natürlich vorher überlegen, was man machen will. Denn spontane Ideen, wenn man beim Zeigen etwas Wichtiges sieht, passen da nicht hinein. Man soll dann allerdings auch neue Sektionen einfügen können.

Nach dem „Einsprechen“ kommt die Video-Aufnahme: Zum einen sieht man den Text dargestellt – bei mir aber immer nur der Anfang – und dann hört man die Aufnahmen und weiß so, was man machen muss. Die Video-Aufnahmen erfolgen ebenso für jeden Abschnitt einzeln. Unterschiedliche Länge werden angepasst, so dass die Videos der einzelnen Sektionen sich nicht überlagern.

Abschließend kann man wieder das Video bearbeiten und Hinweise, Highlight usw. ergänzen.

Alleine schon das Festhalten des Scripts kostet schon Zeit, aber ich glaube, die gesamte Aufnahme ist dadurch wesentlich entspannter.

Mehr Infos von den Screencast-o-matic Machern selber: http://som.screencasthost.com/channels/cofnqijEp#navback

Mein Fazit: Die neue Version von Screencast-o-matic hat einiges drauf. Allerdings hatte ich ein paar Macken beim Scripted Recording, weswegen es für längere Videos (> 2 min) noch nicht gut funktioniert hat.

 

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