Die Möglichkeiten zum digitalen Arbeiten mit der ZUM sind sehr vielfältig. Nach den Lernpfaden und dem ZUMPad stelle ich nun eine konkrete Unterrichtsreihe stellvertretend vor, die zeigt, welche Vorteile digital erstellte Lehrer*innen-Handreichungen haben. 

Worum geht es?

„Wir erforschen den Boden“ versteht sich als Plattform zum gemeinschaftlichen Lernen und Lehren, zum Nachdenken und Forschen für das Unterrichtsthema „Boden“. Erweiterungen des Themenkatalogs, Ergänzungen und Aktualisierungen des Inhalts sind durchaus erwünscht!

„Wir erforschen den Boden“ zeigt Kurzanleitungen für seit vielen Jahren an Schulen erprobte Experimente mit dem Schwerpunkt Bodenanalytik. Es wird dem Wunsch der Lehrerkollegen Rechnung getragen, kompakte Versuchsbeschreibungen zu verwenden. Durch kurze Informationen zum Thema wird der Lehrer schnell wieder in das Fachgebiet eingeführt. Um Missverständnisse auszuschließen: Es handelt sich um Experimente für den Unterricht und nicht um die neuesten Erkenntnisse und Verfahren der Bodenanalytik! Jedem Versuch ist ein Erfahrungsbericht zugeordnet. Eine Internetseite – ein Experiment, das ist der Rahmen der Zusammenstellung.

„Wir erforschen den Boden“ wurde vor mehreren Jahren von Dipl.Ing.agr. Jens Myrau erarbeitet. Auch heute noch ist die Internetfassung für Lehrer*innen und Schüler*innen der Fachrichtung Chemie, Biologie, Geographie, NwT, Umwelt, Landwirtschaft etc. interessant. Mit der bescheidenen Laborausstattung einer Schule können Schüler*innen zu „Forschern“ werden, wollen vielleicht künftig mehr über den Boden und die Bodenanalytik wissen.

Was ist daran besonders?

Das Thema Boden sprengt herkömmliche Fächergrenzen. Es muss fächerübergreifend, offen und vielseitig unterrichtet werden. Ansichten über den Boden spannen sich mindestens vom lebendigen Organismus bis zum Materiengefüge, vom Spekulationsobjekt (Baugrund) bis zur EU-Landwirtschaftspolitik, bis hin zur ästhetischen und taktilen Umgangsweise. Mit den zusammengestellten Experimenten kann man in diesem Sinne noch keinen Unterricht über den Boden abhalten. Sie bekommen ihren Wert und ihre Notwendigkeit erst innerhalb einer didaktischen Konzeption, eingeordnet in das Gefüge von Zielen, Inhalten, didaktischen Methoden und Verfahrensweisen des Unterrichts. In diesem System können die Untersuchungen wichtige Mittel werden, den Schüler*innen den Unterrichtsgegenstand Boden nach bestimmten Zielen hin aufzuschließen.

Das Thema Boden ist ein gutes Beispiel für einen Paradigmenwechsel, für eine Entwicklung in der Didaktik, die innerhalb des Umweltunterrichts in einem Zeitraum von 20 Jahren sehr wohl gravierende Änderungen erfahren hat. Der Acker oder Wald vor der Haustür bleibt das bevorzugte Studienobjekt, unsere Sichtweise geht jetzt aber weit darüber hinaus. Böden in Indien oder Brasilien, Bewirtschaftungsmethoden, Ertragspotentiale, Erosionsschäden, Klimawandel etc. sind nicht nur Anschauungsmaterial, sondern ein „selbstverständlicher Teil“ unserer didaktischen Überlegungen.

Die vorgestellte Unterrichtsreihe ist wie eine Lehrer*innenhandreichung, mit allen Vorteilen der Digitalität, konzipiert:

  • sie kann aktuell gehalten werden,
  • es gibt direkte Links zwischen verwandten Themenfeldern,
  • es können Links zu anderen Webseiten eingebunden werden,
  • es kann durch Fachkollegen leicht kommentiert, verbessert und ergänzt werden,
  • man kann einzelne Inhalte leicht kopieren und als Arbeitsblätter für Schüler*innen zur Verfügung stellen (OER!), etc.
  • Die verschiedenen Untersuchungsgegenstände können gleichzeitig auch den Schüler*innen online zur Verfügung gestellt werden, sodass sie direkt die Versuchsanordnungen beispielsweise auf einem Tablet lesen und bearbeiten können.   

Wie lange dauert es, für wen ist es geeignet?

„Wir erforschen den Boden“ ist schwerpunktmäßig für die Sekundarstufe I konzipiert. Die praktischen Erfahrungen haben gezeigt, dass die inhaltliche Ausrichtung für Schüler*innen diverser Fachrichtungen, für Student*innen, Referendar*innen und für Lehrer*innen durchaus möglich und sinnvoll ist.

Der zweite große Bereich, die „Bodenkundlichen Untersuchungsmethoden“, enthalten Anleitungen für chemische Untersuchungsmethoden für die Sekundarstufe II.

Ein bodenkundliches Thema kann z.B. der Unterrichtsgegenstand einer Schulstunde sein. Im Rahmen eines Projektes, eines Kurses einer Fortbildung etc. liegen zahlreiche Erfahrungen vor. Relativ aufwendige chemisch-analytische Versuchsreihen aus dem Bereich „Bodenkundliche Untersuchungsmethoden“ mit den entsprechenden Vorbereitungen, Auswertungen, Veröffentlichungen etc. können im Block eine Woche, zwei Wochen oder auch einen längeren Zeitraum beanspruchen.

 

 

 

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