Romantik, Vormärz, Realismus ...
K. Dautels Ideen, Materialien und Vorschläge für den Deutschunterricht
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Biedermeier,
in der Literaturwissenschaft umstrittener Begriff für die Epoche
zwischen 1815 und 1848. Als Alternativen werden die Bezeichnungen
Restaurationszeit und Vormärz gebraucht, die allerdings ebenfalls Wertungen implizieren. Der Begriff B. wurde bald nach der Epoche geprägt. In den Münchener Fliegenden Blättern erschienen seit 1855 Gedichte eines erfundenen schwäbischen Schulmeisters Gottlieb Biedermaier, Parodien von Adolf Kussmaul und Ludwig Eichrodt, die die unpolitische Haltung des dt. Kleinbürgers in der Zeit vor der Revolution satirisch bloßstellten. (..) |
Vormärz,
Bezeichnung für die zur Revolution im März 1848 hinführende literarische Epoche. Ihr Ende ist mit der Revolution eindeutig datiert, für ihren Beginn gibt es unterschiedliche Auffassungen: 1815 (Gründung des Deutschen Bundes; in dieser Ausdehnung richtet sich der Begriff V. zugleich gegen die konkurrierenden Epochenbezeichnungen Biedermeier bzw. Restaurationszeit und die ihnen innewohnende Gewichtung); 1830 (frz. Julirevolution; Ende der klassisch-romantischen Kunstperiode); 1840 (Beginn einer radikalen, zur Revolution hinführenden Politisierung). |
Junges Deutschland,
literarische Bewegung zwischen 1830 und 1840. Ludolf Wienbargs Ästhetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet (1834) gaben ihr den Namen, der wie analoge Begriffsbildungen in Politik (Giovine Italia, Giovine Europa) und Literatur (Heinrich Laube, Das junge Europa, 1833–37) auf
die Aufbruchsstimmung nach der frz. Julirevolution von 1830 verweist. Als
»literarische Schule« wurde das Junge Deutschland zuerst in dem Verbotsbeschluss des Bundestages vom 10.12.1835 bezeichnet, der als betroffene Autoren »namentlich Heinr. Heine, Karl Gutzkow, Heinr. Laube, Ludolf Wienbarg und Theodor Mundt« anführt. Sieht man von Heine ab, der wie Ludwig Börne den Jungdeutschen als Vorbild galt, aber kaum zur Gruppierung selbst zu zählen ist, so ist damit bis auf Ferdinand Gustav Kühne und Ernst Willkomm der Kern der Gruppe bezeichnet. |
Quelle: Elektronisches Sachwörterbuch zur Deutschen Literatur - von Volker Meid, Reclam Stuttgart 2000 |
(cc) Klaus Dautel