Die Nordsee wird von vielen als
Mülldeponie
zur Entsorgung von oft giftigen Abfallstoffen, wie z. B. Altöl,
Chemikalien,
Industriemüll genutzt. So wurden z. B. Ende der achtziger Jahre
folgende
Schwermetalle in der Nordsee „entsorgt“.
23600 t Zink
6800 t Blei
4400 t Kupfer
4200 t Chrom
1400 t Nickel
820 t
Arsen
150 t
Cadmium
50
t Quecksilber
http://www.greenpeace.de
Außerdem gelangten noch viele
andere
Stoffe, wie z. B. PCB in die Nordsee ,denn seit Jahrzehnten leiten
viele
große Fabriken der Anrainerstaaten ihre oft
hochgiftigen Abfallstoffe in die
Nordsee
und auch in den Ärmelkanal. Nach Angaben von Green-peace werden
von
den Bohrinseln jährlich 100.000 t giftige Chemikalien in die
Nord-see
geleitet. Nun könnte man meinen, das wäre bei einer
Gesamtfläche
der Nordsee nicht gefährlich, aber alle diese Giftstoffe gelangen
über
die Nahrungskette: Kleinlebewesen
---> Fisch ---> Mensch
auch in unseren Körper, wir
essen
ja Fisch. Diese Schwermetallstoffe kommen zwar auch in der Natur vor,
denn
Eisen, Zink und Kupfer sind in Eiweißstoffen und in Vitaminen
enthalten.
Das zur Fotosynthese notwendige Chlorophyll enthält Magnesium in
geringen
Spuren. Der menschliche Körper braucht diese Stoffe auch, aber nur
in ganz geringen Mengen. Überschreitet die Konzentration dieser
Stoffe
in unserem Körper ihre Grenzwerte, können Schäden
auftreten.
- Quecksilber
- schädigt
das
zentrale Nervensystem
- Cadmium
- greift
die Nieren an
- Blei
- kann Verhaltensstörungen hervorrufen
|
Ein
weiteres Problem sind die in den
sechziger und siebziger Jahren in den verschiedenen Bereichen der
Nordsee
entdeckten Vorkommen von Erdöl und Erdgas. Die größten
Vorkommen von Erdgas liegen vor den Küsten Großbritanniens
und
der Niederlande.
Erdgas: Es ist vor etwa 300 Mio.
Jahren
im Karbon entstanden.
Erdöl:
Entstand
vor etwa 150 Mio. Jahren im Jura aus abgestorbenen tierischen und
pflanzlichen
Resten.
Erdölfelder liegen vor der
nördlichen
Küste Großbritanniens und der norwegischen Küste.
Erdöl und Erdgas werden durch
Bohrungen
von Förderplattformen aus gewonnen, das Erdöl gelangt
über
eine Pipeline oder Tanker an die Küste, das Erdgas direkt
über
eine Erdgasleitung.
In der Nordsee
befinden
sich auf verschiedene
Anrainerstaaten verteilt 416 Bohrinseln im Jahre (?). Davon entfallen
auf:
-
Großbritannien 208
-
Niederlande 106
-
Norwegen 71
-
Dänemark
31
http://nibis.ni.schule.de
|

By
Richard Child (originally posted to Flickr as Rig I) [CC-BY-2.0
(http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia
Commons
|
Die
größte ist
größer als der Kölner Dom

|
Probleme bereiten auch die
ölhaltigen
Abwässer und das Altöl, das von Schiffen nach der Reinigung
ihrer
Tanks auf offener See einfach ins Meer gepumpt wird.
Durch Luftüberwachung
können
heute solche Umweltsünder bei ihrer verbotenen Tätigkeit
erwischt
und bestraft werden. Jedoch können die Flugzeuge nicht immer und
überall
zu gleicher Zeit sein. Dabei ist es möglich, dass Schiffe ihr
Altöl,
ihre Abfälle und Chemikalien in den größeren Häfen
kostengünstig und umweltbewusst entsorgen können. Leider wird
diese Möglichkeit noch nicht von allen Schiffen angenommen. So
wurden
z. B. 1988 in den Häfen von Antwerpen, Gent und Zubrügge
anstatt
der veranschlagten 300.000 t Altöl nur 26.095 t entsorgt!
Eine weitere große Gefahr geht
von
Tankerunfällen aus. Der Ärmelkanal, die Verbindung zwischen
Nordsee
und Atlantik, auch „Friedhof der Tanker“ genannt, ist immer wieder
Schauplatz
von Tankerunfällen.
Erdölplattform
"Mittelplate" vor der schleswig-holsteinischen Küste
Foto: Bernhard Heim
|