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IX. Exkurs Deutsch: Balladen |
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Hier könnten die Gedichte von Detlev von Liliencron: “ Heut bin ich über Rungholt gefahren “ und/oder Otto Ernst:“ Nis Randers“ eingesetzt werden.
Zuerst aber als Information und zur Arbeit mit den Texten und Informationen über die „Stadt Rungholt“ und die Sage:
![]() Erwähnung Runholts in einem Testament 1345 ![]() Rungholt auf einer Karte im 17. Jahrhundert |
Rungholt,
so erzählt man sich, hat zu einer Zeit, als das heutige Wattenmeer
noch Marschland war, zwischen den Inseln Pellworm und Nordstrand
gelegen. Hier lebten Bauern, die Landwirtschaft, Viehzucht und
Fischerei trieben, so wie Salz aus dem Seetorf gewannen. Ihre
Gehöfte
schützten sie durch kleine nur wenige Meter hohe Deiche oder
bauten
sie auf errichteten Hügeln. Eine Stadt wie Rungholt glich
natürlich
nicht einer Stadt im heutigen Sinn, sondern sie bestand aus wenigen
Gehöften, einem kleinen Marktplatz, einem Hafen und einer Kirche.
Rungholt war vermutlich eine reiche Stadt, deren Reichtum ihren Bürgern zu Kopf stieg. Sie spotteten Gott und forderten die See heraus. Gott strafte ihre Bewohner für ihr Verhalten, die Stadt wurde in einer einzigen Nacht ausgelöscht. Vermutlich ging Rungholt während der „Ersten Groten Mandränke“ im Jahre 1362 unter. Vieles deutet darauf hin, dass Rungholt in dem o.a. Gebiet gelegen haben muss, hat man doch im Watt Siedlungsreste gefunden. Dass Rungholt wirklich existiert hat, beweist, dass sein Name im Jahre 1345 im Testament eines Hamburgert Bürgers erwähnt worden ist. Weiter Dokumente aus den Jahren 1355 und 1361 weisen auf rege Handelsbeziehungen hin, die die Bewohner der „Edomsharde“ mit Hamburg und Flandern hatten. |
Die Sage von der Stadt Rungholt
Sie stammt aus dem 17.Jh. und ist in mehreren Fassungen überliefert.Ein
Priester wurde einst von einigen Rungholter Bürgern an ein
Krankenbett gerufen, damit er dem Kranken das Heilige Abendmahl
reichen konnte. Der Priester fand jedoch, als er das Krankenzimmer
betrat, keinen Kranken, sondern eine betrunkene Sau vor. Die
Rungholter, die ihn haben kommen lassen, zwangen ihn mit ihnen zu
trinken. Dazu benutzten sie den Abendmahlskelch oder die Oblatendose.
Das galt als Gottesfrevel. Der Priester weigerte sich zwar am
Anfang zu trinken, doch er wurde von ihnen verprügelt. Als die
Rungholter damit endlich aufhörten, lief er nach Hause und bat
Gott
in einem Gebet, die Rungholter für ihren begangenen Frevel zu
bestrafen. Als er in derselben Nacht, in Begleitung von seiner Magd
und drei Jungfrauen die Stadt verlassen hatte, gab es einen
gewaltigen Sturm, die Deiche brachen und Rungholt und seine Bewohner
ertranken in der aufgewühlten See.
Zwei
Fassungen von Matz Paysen in Oldeslohe (*1622) und Anton
Heimreich, 1666
Detlev
von Liliencron
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Als
Anregung zur Arbeit mit der Ballade von Detlef Liliencron sind
folgende Aufgaben gedacht.
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Otto
Ernst - Nis Randers
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Zur Arbeit mit dem Gedicht „Nis Randers“ von Otto Ernst könnten folgende Aufgaben genutzt werden
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Diese Balladen könnten parallel zur Einheit im Deutschunterricht eingesetzt werden. Vorraussetzung ist allerdings, dass die Textform einer Ballade bekannt ist. Da im 6. Schuljahr die Behandlung von Balladen durchaus möglich ist, bieten sich die beiden Balladen:“ Nis Randers“ und „Trutz, blanke Hans“ zur Besprechung an, denn alle beide erfüllen die Kriterien einer Ballade:
Epische Erzählung
Lyrische Stimmung
Dramatische Spannung.
Der Text " Eine Halligfahrt" von Theodor Storm ist zwar keine
Ballade, berichtet aber auch über Rungholt.
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