Unterrichtseinheit Meer
I. Topographie 
EK

NORD – UND OSTSEE

Arbeitstext
Die Nordsee

Die Nordsee ist ein Randmeer (Schelfmeer) des atlantischen Ozeans. Sie steht nach Norden mit dem Atlantik in Verbindung, im Südwesten ist sie durch die Straße von Dover mit ihm verbunden
In der Nordsee herrschen Ebbe und Flut, d.h. Niedrig- und Hochwasser. Der Unterschied zwischen den beiden Wasserständen kann bis zu 10m betragen. . Das Wasser der Nordsee ist sehr salzhaltig. Dieser hohe Salzgehalt und die Wirkung des Golfstroms (Karte!) verhindern, dass die Nordsee zufriert.

Die Ostsee

Die Ostsee ist als Binnenmeer, ein Nebenmeer des Atlantiks. Nur an einer Stelle, dem Skagerrak, kann ein Wasseraustausch stattfinden. An dieser Stelle ist die Schifffahrt durch oft sehr hohe Wellen gefährdet. Sie weist allerdings größere Tiefen auf als die Nordsee.
.Zu ihren Anrainerstaaten zählen Deutschland mit seiner Norddeutschen Tiefebene, Dänemark, Schweden, Finnland, die baltischen Staaten und Teile Russlands. Der Große und der Kleine Belt verbinden sie über Skagerrak und Kattegat mit der Nordsee und dadurch auch mit dem Atlantik. Ebbe und Flut sind aber auch in der Ostsee vorhanden, doch in viel geringerem Maße. Der Salzgehalt ist, bedingt durch die niedrigere Verdunstung niedriger als der in der Nordsee, deshalb kann sie auch in sehr kalten Wintern in großen Teilen zufrieren.

Hierzu gibt es bei eine SATGEO-Lerneinheit 

Wie sind Nord -und Ostsee entstanden?

Beide Meere haben ihre Entstehungszeit während der  Eiszeiten. Das an die Nordsee angrenzende Festland wurde etwa zum Ende der Saale - Eiszeit eisfrei, das der Ostsee dagegen erst am Ende der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit. Die Küstenformen der Ostsee zeigen diese Entstehung noch sehr deutlich, während sich die Küste der Nordsee im Laufe der Zeit durch die Einwirkungen der Gezeiten sehr verändert hat.
Während der Weichseleiszeit war, wie bei den Eiszeiten vorher, das gesamte heutige norddeutsche Tiefland bis an den Nordrand der Mittelgebirge, von einer oft mehrere 1000 m dicken Eisschicht bedeckt.
Zuerst war ein Eissee aus den Schmelzwässern des mit beginnender Warmzeit nach Norden zurückweichenden Inlandeises entstanden. Die durch Senkungen entstandene Verbindung mit der Nordsee ging später durch nachfolgende Hebungen, das Eis schmolz und die darunter liegenden  Landmassen konnten sich, befreit vom Druck des Eises wieder heben, verloren.
Die Temperatur war nicht immer gleich. Es gab Zeiten, in denen die Gletscher sich in südlicher Richtung bewegten, d.h. es war kalt (Kaltzeit). In anderen Zeiten stieg die Temperatur an, das Eis schmolz  (Warmzeit). Durch die Bewegungen der Gletscher wurde der Untergrund, auf dem sie „flossen“, abgerieben.

Dabei entstanden sog. Grundmoränen, die, wenn das Eis abschmolz, liegen blieben. Die nächsten Gletscher schoben dann das lose Material vor sich her und häuften es mit anderem mitgebrachten Material zu Endmoränen auf. Daraus entstanden hügelige Landschaften, z. B. die „Mecklenburger Seenplatte“. Das Eis transportierte aber auch große Felsbrocken aus dem heutigen Norwegen und Schweden nach Süden.

Felsbrocken am Strand der Insel Fehmarn
Felsbrocken am Strand der Insel Fehmarn  (Foto: Erika Schuchardt)

So stammen die großen Felsbrocken aus Granit und Gneis, die wir auf der Insel Fehmarn am Strand finden können, aus diesen Gebieten, ebenso die Findlinge in der Lüneburger Heide. Während der Eiszeiten drückten die dicken Eisplatten auf den Untergrund, in den Schmelzphasen konnte sich dieser wieder heben. Die in den Warmzeiten ablaufenden Schmelzwasser sammelten sich in den sog. Urstromtälern, die quer zur heutigen Küste flossen.
     
                        
Die Küstenformen der Nord – und Ostsee:

Sie gehen in ihrer Entstehung auf die Eiszeit zurück. Die Küste der Nordsee ist stärker gegliedert als die der Ostsee.

Die Küste der Nordsee sinkt seit den vielen Tausend Jahren ihrer Entstehung. Sie liegt heute etwa 22m tiefer als vor 8000 Jahren und erhielt ihre heutige Form durch die wechselnden Gezeiten mit z. T. sehr starken Sturmfluten und einer  starken Brandung. Dabei drang das Meer bei Flut immer wieder weit in die Küstengebiete ein und nahm bei Ebbe viel Land mit. Die Halligen vor der Küste sind ein gutes Beispiel für das immer noch arbeitende Meer.

Die Küste der Ostsee ist dabei viel ausgeglichener. Hier ragt die See mit der Danziger Bucht, der Kieler Bucht und der Lübecker Bucht weit in das Land hinein.

An der Ostseeküste müssen wir unterscheiden:
  1. 1.  Die Fördenküste

    Es sind Meeresbuchten der Ostsee, die durch die Schmelzwasser des Inlandeises entstanden sind.


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    2. Die Boddenküste: Diese Küstenform ist sehr zerlappt, das Meer drang  in die von der Eiszeit geschaffenen Moränenlandschaft ein und überflutete es. Dabei entstanden die heute vor der Küste liegenden Inseln.



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    3. Die Ausgleichsküste

    An dieser Stelle verläuft die Küste der Ostsee gradlinig. Die Meeresströmung hat hier Vorsprünge abgetragen und Buchten aufgeschüttet. Hinter der Küste finden wir oft sog. Strandseen, ehemalige, vom Meer abgeschnittene Buchten. Aus diesen Seen mit salzhaltigem Wasser sind Süßwasserseen geworden (keine Verbindung mehr mit der salzhaltigen Ostsee), sie zeigen heute den früheren Verlauf der Küste.


    Ausgleichsküste
    Zeichnung: Bernhard Heim


    4. Die Haffküste (Nehrungsküste)

    Zur Küste parallel verlaufende Meeres- strömungen und vorherrschender Westwind haben lang gezogene, aus Kies und Sand bestehende Landzungen (Nehrungen) geschaffen. Dadurch werden Meeresbuchten (Haffe) abgetrennt. Auf den Nehrungen sind hohe Dünen entstanden, die, wenn sie ungeschützt dem Wind preisgegeben sind, Häuser, Siedlungen, Anpflanzungen zerstören und zu Wanderdünen werden. Um das Wandern dieser Dünen zu verhindern, werden sie z.B. mit Strand-hafer bepflanzt. Die Nehrungen können ein Haff auch ganz vom Meer abschließen. So muss z. B. die Fahrwasserrinne aus dem Frischen Haff durch die Frische Nehrung immer wieder ausgebaggert werden, sonst wäre die Nehrung längst zu und der Hafen von Kaliningrad (Königsberg)nicht mehr zu benutzen.






    5.  Die Steilküste

    Von einer Steilküste spricht man, wenn das Ufer steil aufragt,wie die Kreidefelsen auf der Insel Rügen und die Küste auf der Südspitze der Insel Sylt. Eine solche Küstenform ist besonders gefährdet, weil sie dauernden Angriffen von Wasser und Wind ausgesetzt ist. Das auf die Küste auftreffende Wasser unterhöhlt das Kliff und hobelt das Gestein ab.



    Kliff
    (Zeichnung: Bernhard Heim)
    Steilküste auf der Insel Fehmarn













    Steilküste auf der Insel Fehmarn (Foto: Erika Schuchardt)


    6. Als am Ende der Eiszeit der Meeresspiegel anstieg, wurden die Hügellandschaften Norddeutschlands teilweise vom Wasser überspült, in den Senken Schlick abgelagert. Dadurch entstanden weite Wattflächen, auf denen imLaufe der Zeit immer mehr Sand und Schlick abgelagert wurde. Ein Teil dieser Fläche wurde zu fruchtbarem Marschland. Die Geestgebiete bei Husum und Bredstedt, sowie auf den Inseln Amrum und Sylt sind aus eiszeitlichen Moränen entstanden.




    Dabei entsteht eine Brandungshohlkehle, das darüber liegende Gestein bricht ab. Das abgehobelte Material wird von der Strömung weiter transportiert und an einer im Windschatten liegenden Stelle abgelagert. Im Laufe der Zeit verschwinden ganze Küstenabschnitte.

    6.

    Als am Ende der Eiszeit der Meeresspiegel anstieg, wurden die Hügellandschaften Norddeutschlands teilweise vom Wasser überspült, in den Senken Schlick abgelagert. Dadurch entstanden weite Wattflächen, auf denen imLaufe der Zeit immer mehr Sand und Schlick abgelagert wurde. Ein Teil dieser Fläche wurde zu fruchtbarem Marschland. Die Geestgebiete bei Husum und Bredstedt, sowie auf den Inseln Amrum und Sylt sind aus eiszeitlichen Moränen entstanden.



    Steilküste auf Fehmarn mit bebinnender Brandungshohlkehle

    Steilküste mit beginnender Brandungshohlkehleauf der Insel Fehmarn
    (Foto Erika Schuchardt)








ARBEITSBLATT ZUR TOPOGRAFIE DER NORD- UND OSTSEE



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