|
Der Aralsee, ein See fast ohne Wasser |
EK![]() ![]() |
Im Jahre 1960 war der Aralsee noch der viertgrößte Binnensee mit seinen beiden Zuflüssen dem Amu- Darja und dem Syr – Darja, die jährlich reichlich Wasser brachten. In den letzten Jahren hat der Aralsee auf 40% seiner ehemaligen Fläche und um 20% seines Volumens verkleinert.
Was waren die Gründe?
Im Gebiet des Aralsees herrscht arides Klima, die monatlichen Niederschläge liegen bei 20 mm, die Temperaturen zwischen –13° im Januar und 26° im Juni/Juli, d.h. man kann hier schon von Wüstenklima sprechen. Unter diesen extremen klimatischen Bedingungen gedeihen nur Xerophyten, d.h. Pflanzen, die sich an lange Dürreperioden angepasst haben.
Dazu haben die Pflanzen im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte verschiedene Anpassungsformen zum Überleben in trockenen Gebieten entwickelt, denn es galt die Devise:
„Wer sich nicht anpasst, hat keine Überlebenschance“
Trotzdem baute die hier lebende Bevölkerung schon seit Jahrhunderten landwirtschaftliche Produkte an, die während ihrer Wachstumsperiode viel Wasser brauchen. Später forcierte die damalige Sowjetregierung den Anbau von Baumwolle und Reis, um das Land von der Einfuhr dieser Produkte frei zu machen. So wurden riesige Baumwollplantagen und Reisfelder angelegt. Für den Anbau von Baumwolle und Reis sind aber bestimmte Vorraussetzungen notwendig: Baumwolle braucht während ihrer Wachstums – und Reifezeit etwa 200 Tage Temperaturen von 20°, Regen während der Reifezeit würde die Ernte verderben. Reis braucht während seines Wachstums viel Feuchtigkeit und Wärme, zum Reifen dagegen Trockenheit.
Klimatisch würden sich dazu die beiden Wüstengebiete „Karakum“ und „Kysylkum“ eignen, die im Gebiet der beiden Flüsse Amu – Darja und Syr – Darja liegen. Diese beiden Flüsse könnten das dazu notwendige Wasser liefern. Aber beide Flüsse sind Fremdlingsflüsse, d.h. sie bekommen ihr Wasser aus niederschlagsreichen Gebirgen, haben aber nach dem Verlassen der Gebirge keine Zuflüsse mehr.
Zur Bewässerung der Plantagen und Versorgung der Bevölkerung und Industriegebiete mit dem notwendigen Trinkwasser wurde der Kara – Kum - Kanal
gebaut
Durch diese Maßnahmen wurden in den Jahren 1960-1995 folgende Veränderungen festgestellt:
Jahr |
Maximale Tiefe (m) |
Oberfläche (km2) |
Volumen (km3) |
Mineralisierung (g/l) |
1960 |
68 |
67.900 |
1090 |
10 |
1965 |
63,5 |
63.900 |
1030 |
10,5 |
1970 |
60,5 |
60.400 |
970 |
11,1 |
1975 |
57 |
57.200 |
840 |
13,7 |
1980 |
51 |
52.500 |
670 |
16,5 |
1985 |
45 |
44.400 |
470 |
23,5 |
1990 |
38 |
38.000 |
200 |
26,5 |
1995 |
35,5 |
35.000 |
250 |
29,0 |
Quelle: Zusammenfassung verschiedener Tabellen aus: Letolle/Maingut“ Der Aralsee“ Springer 1996
Stelle die Abnahme des Wasservolumens in einem Säulendiagramm dar.
Das
Gebiet um den Aralsee wird von der UNO als die
größte ökologische Katastrophe bezeichnet
warum?
Auf der folgenden Internetseite findest Du viele Informationen
Der Aralsee, die größte ökologische Katastrophe
Auf
dieser Insel lagern viele Tonnen biochemischer Waffen aus der Zeit
der Sowjetunion. Die dort lebenden Mäuse
und Ratten, mit denen man Versuche mit
biologischen
Kampfstoffen, z. B. Milzbrand -und Pesterreger gemacht hat, sind mit
den Erregern dieser Krankheiten infiziert. Außerdem wurden auf
der
Insel große Mengen biologischer Kampfstoffe gelagert. Durch die
immer mehr abnehmende Wasserfläche des Aralsees, ist es nur eine
Frage von kurzer Zeit, Wissenschaftler schätzen diesen Zeitraum
auf
etwa zwei Jahre, bis diese Insel zu Fuß zu erreichen ist. Die
daraus
entstehenden Folgen sind nicht abzusehen. Diese Insel darf weder
überflogen, noch betreten werden. Doch die um den Aralsee lebenden
Menschen sind arm, viele haben durch die ganze Entwicklung ihre
Lebensgrundlage verloren. Forschungslabors und andere auf der Insel
errichtete Gebäude sind ausgeplündert. Die Möglichkeit,
dass sich
Menschen mit den auf der Insel vorhandenen Erregern infiziert haben,
ist sehr hoch.
Deshalb: Eile
ist geboten, die Zeit läuft.
Aufgaben:
Ist eine Rettung des Aralsees möglich?
Schon,
als man das Wasser des Amu – Darja und des Syr – Darja massiv
nutzte, wusste man, dass dies dem Aralsee schaden könnte. Aber
erst
als die Folgen auch sichtbar wurden, nahm man sie ernst und begann zu
überlegen, wie man gegen-steuern könnte. Dabei wurden
verschiedene
Maßnahmen erörtert.
Man entschied, dem Aralsee wieder Wasser zuzuführen .Mit Unterstützung der Weltbank wurde am kleinen Aralsee in Kasachstan ein kleiner Staudamm errichtet und im Jahre 2005 eingeweiht. Seit dieser Zeit fließt wieder Wasser in den Kleinen Aralsee und das Leben kommt zurück
Aber leider nur für den Kleinen Aralsee. Der übrige Aralsee trocknet weiter aus, denn Usbekistan, das an den Aralsee grenzt, will auf die Bewässerung seiner Baumwollfelder nicht verzichten.