Einleitung


Neben allgemeinen großzirkulationsbedingten Wettervorgängen behandelt man im Rahmen Themas "Wetter und Klima" des Erdkundeunterrichtes der 11. Jahrgangsstufe auch kleinräumig wirksame Prozesse, die einen sogenannten mikroklimatischen Effektbesitzen. Dazu gehören die Vorgänge in Tallagen, die einerseits expositionsbedingte und reliefabhängige Effekte hervorrufen, andererseits den Effekt der Inversionswetterlage im Wechsel von Tag zu Nacht hervorrufen. Darüberhinaus  spielt die Bodenbedeckung die Feuchte des Untergrundes eine entscheidende Rolle für das Mikrowetter. 

Um die Bedeutung mikroklimatischen Einflussfaktoren nicht nur theoretisch zu besprechen wurde mit den Klassen 11 b und 11 c des Reichsstadt-Gymnasiums Rothenburg für das Frühjahr 2004 eine zweitägige Geländeexkursion geplant, um an ursprünglich 20 verschiedenen Standorten 24 Stunden stündlich die Temperaturen in verschiedenen Höhen über dem Boden zu messen.  

Als "Untersuchungsgebiet" wurde der Raum Tauberzell gewählt, da das Tal hier süd- und nordexponierte Hänge unterschiedlicher Hangneigung und unterschiedliche Nutzung (Wald, Ackerbau, Weinbau) unterliegt. Insbesondere der Weinbau findet unter unterschiedlichen Voraussetzungen statt:

  • großflächige, bereinigte Weinbergslagen mit wenigen bei der Weinbergsbereinigung belassenen Steinriegeln 
  • kleinflächige Weinbergslagen, die westlich der Lage "Hasennestle" nach der Flurbereinigung wieder in Betrieb genommen wurden und bei denen noch die Steinriegel und Weinbergsmauern vollzählig vorhanden sind, da 
  • noch zahlreich vorhandene ehemalige Weinbergsäcker in der Vergangenheit aufgegeben wurden und verbuschten oder gar in der Zwischenzeit dichter Wald sind.

Mit in diese Seiten integriert ist die Facharbeit " 800 Jahre Weinbau in Tauberzell von Ralf Hahn aus Tauberzell, die er im Lk Ek 1996/1998 anfertigte. 

Als Glücksfall erwies sich, dass im Fühjahr 2004 vor der Geländeaufnahme durch die Familie Hahn aus Tauberzell ein Hang im Rahmen von landschaftspflegerischen Maßnahmen entbuscht und in einem der ursprünglichen Zustand nach Aufgabe des Weinbaus zurückversetzt wurde.  

Als Zeitraum für die Geländeaufnahme wurde mit Rücksischt auf schulische Belange ein Zeitpunkt kurz vor dem Rebaustrieb Ende April gewählt, da gerade hier Inversionswetterlagen auftreten, die im unteren Talbereich bei Temperaturen um 0° C zum Erfrieren der Austriebe bzw. der Blüten führen können. 

Neben Ralf Hahn, der sich für eine Vorexkursion zur Verfügung stellte und den Kontakt zur Gemeinde Adelshofen herstellte soll auch dem Bürgermeister und dem Gemeinderat von Adelshofen für die Unterstützung für unser Schulprojekt gedankt werden. 

 

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