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800 Jahre Geslau ein Beitrag zur Ortsgeschichte |
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Die Zeit des
Mittelalters ab 1000
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(Otto III -
Reichenauer Schule)
Im Jahr 1000
beschäftigt sich Kaiser Otto III mit der
Übergabe des Besitzes (Urkunde über den Wildbann des zu
Burgbernheim und Leutershausen gehörigen Waldes) zweier
Hochadliger an den Bischof von Würzburg.(1. Januar 1000 u.
1. Mai 1000 - recjts). Das
bischöfliche Jagdgebiet erstreckte sich
(Jehle, 2009, S. 129) über das gesamte Geslau-Colmberger Becken
und umfasst Wälder, Felder und Siedlungen. Die Urkunden aus
dem Jahre 1000 übertragen allerdings nicht Grundbesitz, der in der
Hand von Adligen war. (Link zu den Originalfaksimile fortlaufend der Fries
Chronik)
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Geslau
Erstmals
erwähnt wird der Name Geslau im Jahre 1216 zusammen mit dem von
Burgbernheim. Damals gehörten beide Orte noch zum
Einflussgebiet des Würzburger Bischofs. Geslau war als
"Pfarr- und Gerichtsort der ´Zentralort´auf dem Wald, der
neben Burgberheim immer wieder genannt wurde, wenn es um das Gebiet des
alten Herrschaftsbezirks Burgbernheim ging" (Jehle, 2009, S. 564)
Urkunden:
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Der
Ort Geslau ist nach Hoffmann und Richter , zitiert bei Jehle (2009, S.
564) aus drei Siedlungen entstanden: dem Ort Geslau, dem Hof auf dem
Donnersberg östlich Geslau, der seit 1347 in den Würzburger
Lehenbüchern erscheint und Wulflingen. Die beiden Höfe von
Wolflingen waren wie der Hof auf dem Donnersberg als Würzburger
Lehen immer in der Hand von Adeligen oder Bürgern der Stadt
Rothenburg . Jehle berichtet ausführlich auf S. 565
- 567 über
die wechselvolle Geschichte der Höfe auf dem Donnersberg bis zum
Jahr 1376, in dem zunächst Hans und Alberecht von Vestenberg die
Zehnten zu Burgbernheim und Geslau erwarb. Im Jahr 1385 kauften
namentlich genannte
Nürnberger Bürger die Zehnten als Leibgeding.
Wo genau Wulfingen lag, darauf geben die vorliegenden Quellen keinen
Hinweis. Ob Wulfingen mit den Flurbezeichnungen Wolffeld, das Wölffela und
Hubfeld, der Karte der Landesaufnahme zu tun hat, die nördlich der
Straße von Kreuth nach Dornhausen liegen, ist
ungewiss, auch wenn eine rechteckige sowie eine bogenförmige
braune Bodenverfärbung am nördlichen Rand des Hubfeldes
darauf einen Hinweis geben, dass hier u. U. ein älteres Wegenetz,
das schon zur Zeit der Landesaufnahme nicht mehr vorhanden war, sich
aber anhand von bestehenden Wegen und versetzten Ackergrenzen
fortsetzen lässt. Die Flurbezeichnung Sechseräcker
westlich des Wolffsfeldes.
könnte mit den Besitzungen der Seckendorffs zusammenhängen.
Andererseits waren Wölfe bis ins 17. Jahrhundert keine Seltenheit
im Bereich der Frankenhöhe, so dass die Bezeichnung auch daher
stammen könnte. (Jahresbericht des Historischen Vereins für
Mittelfranken 1841/42)

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Im Lehenbuch des
Hochstiftes Würzburg aus den Jahren 1303 - 1345
und dem Lehensbuch des Fürstbischofs Albrecht von Hohenlohe
(1345-1372) werden u. a. die Orte Dornhausen, Geslau,
Gunzendorf, Hürbel, Reinswinden und Stettberg genannt (Jehle,
2009, S. 161). Ausdrücklich genannt wird die Karrachmühle.
Übersetzungshilfe
- (1303
- 1315): "Item Heinr. Gezzler mansum in Ratswinden) (Hoffmann,
1972, S.
58)
- (1303-1313):
"Item Alb. de Gezzeler habet in feudo unam curiam et terciam partem
decime ibidem" (Hoffmann, 1972, S. 71)
- (1303-1313):
"Item Einhardus de Gessler tenet decimam et unam curiam in Gezzler,
super quam detit uxori sue dotem 30 lb h.."(Hoffmann, 1972, S. 71)
- (1303
- 1313):" Item Krafto de Lore miles tenet unum mansum in
Reinswinden. Et in Gezzler advocaciam et alia bona ibidem sita,
que tenuit quodam dictus Veldner famulus Coquinariorum de Nortenberg."
(Hoffmann, 1972, S.
104)
- (1303
- 1313): "Item Walterus de Argshouen resignavit Wortwino de
Gezzler
decimam dictam Wulfelingen sitam in Gezzler" (Hoffmann, 1972, S. 71)
- (1333
- 1335): "Item Otto natus Alber. de Gesseler recepit unam curiam
in
villa Gesseler et unum bonum in Pfotzendorf" (Hoffman, 1972, S. 315)
- (1347) : "Item Heinr. dictus
Sturmer de Gesseler recepit in feodum ex resignacione dicti Abaedar de
Seckendorf militis qui manu fideli sibi portavit resignavitque omne ius
in postscripta curia libere, videlicet curiam sitam in villa Gesseler
vffem Donrstberg cum omnibus pertinenciis suis universis.
(Hoffmann 1982, S. 65)
- (1348) : "Item Wortwinus
Gesseler et Cunr. Kurenberg receperunt curiam dictam Wlfingen zu
Gesseler cum omnibus pertinenciis suis universis. Si haben Alh. von
Swenyngen bekant 60 lb h fur ir morgengabe vf dem selben hof vnd Cunr.
Kurenber portat eedem. " (Hoffmann 1982, S. 83 f)
- (1355) : "Fridr. dictus
Insingen oppidanus in Rotenburg recepit decimam maiorem et minutan
super duabus curiis in Gezzler sitis zum Wulfing dictis, quarum unam
colit Johannes Lesch, armiger, aliam vero .... dictus Wortwin ibidem" (Hoffmann
1982, S.129)
- (1349): "Item Tierolfus de
Toerzbach armiger recepit ex resignacion Heinr. Stuermer curiam in
Gezzler vffem Donrsperg cum suis pertinenciis." (Hoffmann
1982, S.158)
- (1360):
"Item Johannes Lesche armiger recepit et cum Joh. Tubrer ad portandum
sibi et pueris suis ex hereditate materna ex resignacione Ottonis
Lesche portatoris duas partes decimarum maioris et minuete in
Guekelhusen et in Rukertzhouen prope Rotenburg. Item recepit curiam in
Gezzler cum suis pertinenciis, quam ipse possidet. " (Hoffmann, 1982,
S. 166)
- (1365):
"Item ... Otto Wortwin de Gessler recepit sibi et fratri suo Fridr.
curiam in Gezsler cum suis pertinenciis ex obitu patris sui Wortwin de
Gessler. " (Hofffmann, 1982, 217)
- (1365):
"Item eodem Alber. Stuermer de Gessler armiger recepit in feodum curiam
vf dem Donrsperg dictam cum suis pertinenciis ex obitu Heinr. patris
sui." (Hoffmann, 1982, 223)
- (1367/1368): Item dominus
contulit Johanni Hostawer unam curiam in Gessler cum suis pertinenciis
ex vedicione et resigacione Joh. Leschen de Gessler" (Hoffmann,
1982, 241)
- (1368): "Item ... dominus
contulit de speciali gracia johanni de Sekendorf dicto de Jogsperg
militi decimam super curiis in Gessler dictis des Leschen hof,
des Wulflings, des Wortwins hof Wulfling." (Hoffmann,
1982, 242)
- (1368): "Item Sifr. Banhofer
de Gerut recepit decimam mojorem et minorem super curiis dictis Otten
et Hastawer ville et marchie Gessler ex obitu Sifr. Banhof, Cunr. et
Wortwini fratrum eius in quntum sibi ius conpetit feria tercia post
Letare" (Hoffmann, 1982, 242)
- (1367): Item eodem Hoh.
Hostawer recepit curiam in Gesseler cum pertinenciis ex vendicione et
resignacione Hoh. Leschen de Gesseler. (Hoffmann,
1982)
- (1370): Item Joh. Huslode
residens in Letenhofstet recepit curiam in Gesler cum suis
pertinenciis, que quondam fuit Joh. Leschen ex vendicione Joh. Leschen
et ex resignacione dicti Hostauwer et ex relacione Heinr. Husloden"(Hoffmann,
1982)
- (1371): "Herolde de Reno armiger recepit
curiam dictam Reitswinden prope Gesseler solventem redditus 3 maldrorum
siliginis, 2 maldrorum avene et 2 lb h ex obitu Heroldi patris
sui." (Hoffmann,
1982, 280)
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Höfe
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Donnersberg
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Wulflingen I
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Wulflingen II
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Zehnt
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Walther von
Archshofen
zwischen 1303 und 1313 Übergang an Wortwin von Geslau
1368 Johann von Seckendorff zu Jochsberg
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Lehensträger
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vor
1347 Aberdars von Seckendorff
1347,1359 Heinrich genannt Stürmer
um 1400 Hans Plast
(? Teilung in zwei Höfe)
1439 Burkhart von Seckendorff
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Wortwin
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Johannes
Lesch
Johannes Hostauer
1370 Johann Huslode zu Kettenhöfstetten
1401 Peter Judensmyt (Bürger zu Rothenburg)
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1356 verkauft aus reiner Geldnot der Würzburger
Bischof Bischof Albrecht das Lehens zu Burgbernheim und
Geslau von an Ulrich Plast,
Würzburger Amtmann zu Gailnau, und Heinrich Ölhafen von
Nördlingen, zusammen mit Gütern in Burgbernheim
für 2900 lb hl unter Vorbehalt des Wiederkaufs.
1376 erwerben
Hans und Albrecht von Vestenberg die Zehnten zu
Burgbernheim und Geslau für 4700 lb hl Würzburger
Währung. |
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1385 Erwerb der Zehnten durch die Nürnberger Bürger Ulrich
Haller. Danach gelangten die Zehnten an die Rieter, also die
Burgrafen zu Nürnberg.
Das älteste erhaltene Salbuch des Burggrafenthums
Nürnberg aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts
in Momenta Boica Neue Folge Band 47, S. 168
f Link zum Dokument verzeichnet dem Kastenamt
Colmberg zugehörig die Orte Puchelberg, Kirchberg in der Prunst,
Hannenbach, Erelbach, Altenstat, Sachsen, Hegnaw, Bieg, Oberntagsteten,
Frumoltsfelden, Gessler, Gereut,
Guntzendorf, Ednaw, Steinlach
Danach gab es
(zitiert bei Rechter, 2012) in Geslau folgende Hofstellen, mit
Besitz und
Abgaben:
- Apel Stammeler, 1 Viertel einer Hube; gibt 12
Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1 Fasnachtshuhn, 2 Metzen
Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer.
- Rüdelseitz, 1 Viertel einer Hube; gibt 12
Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1 Fastnachtshuhn, 2 Metzen
Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer und 1 Fuder Heu. Zusammen mit seinem
Bruder Wölflein gibt er von einem Haus noch ein Fasnachtshuhn
- Wölflein, der Bruder des Rüdelseitz, 1
Viertel einer Hube; gibt 12 Schilling 8 Heller, 1/2 Gans, 1/4 Lamm, 1
Fastnachtshuhn, 2 Metzen Dinkel und 1 1/2 Metzen Hafer und 1 Fuder Heu.
- Pruckenslegel, 1/3 einer Hube; gibt 5 Untzen und 3
Heller, 1/3 von zwei Gänsen, 1/3 eines Lamms, 1
Fasnachtshuhn , 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer. Ebenso von zwei
Hofstätten und 1 Garten 2 Hühner.
- Ch. Püsch, die Hälfte einer Hube; gibt 10
Unzen und 5 Heller , 6 Metzen Dinkel, 4 Metzen Hafer, 1/2 Lamm, 1/2 von
2 Gänsen und 2 Fasnachtshühner
- Ch Rüdel, ein Haus; gibt 1 Huhn
- Freitembach, ein Haus; gibt 1 Huhn
- Leupoltinne, ein Haus; gibt 1 Huhn
- Ch. Gereutsman, 1/3 einer Hube; gibt 5 Unzen und 1
1/2 Pfennige, 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer, 1/3 eines Lamm, 2
Gänse, 1/3 eines Huhnes und 1 Fuder Heu.
- Chunrad Gereutsman. sein Schwager, 1/3 einer Hube;
gibt 5 Unzen und 1 1/2 Pfennige, 3 Metzen Dinkel, 2 Metzen Hafer, 1/3
eines Lamm, 2 Gänse, 1/3 eines Huhns und 1 Fuder Heu.
- Wortwein, 1/3 einer Hube; gibt 2 Pfund Heller und 1
Huhn; vom Hof gibt er 40 Pfennige
- Lesch, ein Hof; gibt 5 Schilling Heller
- H. Stürmer, ein Hof; gibt 4 Unzen Pfennige
- Müller, gibt 1 1/2 Pfund Heller und 1 Huhn.
In
der
Monumenta Boica 47 Link zum Dokument heißt es
ergänzend:
- "Der vorgeschriben Apel Stammeler von wisen ein halb pfunt"
- "Pruggenslegel von der wisen ein halb pfunt. Derselb zwei
fuder heus"
- "Daselbs daz dritteil des
zehenden ist hern Chonr. von Seckendorf. Darnach ist ein dritteil der
zweier teil di des pischofs sein, der herreschaft."
Danach
erfolgt noch eine Auflistung der gesamten Abgaben. Wichtig
erscheint die Drittelung des Zehnts insofern als zwar das Burggrafentum
Nürnberg die Herrschaft über Geslau hatte, aber ältere
Rechte wie die des Beschofs, gemeint ist wohl der Bischof zu
Würzburg auf Abgaben bis ins 18. Jahrhundert fort
bestanden.(vgl. 18. und 19. Jhd.). Nach Rechter (2012) "gelang es
bilang nicht" mit Ausnahme der Mühle " die 14 Anwesen an die in
das 16. Jahrhundert zurückreichenden Besitzerlisten der
Häuser anzuschließen"
Auch für die anderen oben genannten heutige Ortsteile Kreuth,
Gunzendorf, Aidenau und Steinach weist das o.g. Salbuch die Besitzer
auf. (--> vgl. unten).
von Timemaps (Eigenes
Werk)
[CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) oder GFDL
(http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons
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Von 1347 bis 1352
breitete sich in Europa die Pest aus, die nach
Mit tel- und Nordeuropa
aus. Ihr fiel ein Großteil der damaligen
Bevölkerung zum Opfer. Man bringt diese Pestwelle in Verbindung
mit den mittelalterlichen Wüstungen, d. h. der Aufgabe von
Siedlungen in Verbindung. Sprandel gibt aber
zahlreiche andere Gründe für den Wüstungsprozess im
Mittelalter an. Neben Wüstungen aus dieser Zeit am Fuß
der Frankenhöhe (z. B. bei Neusitz ) ist die Wüstung Mettenbach bei Oberfelden
bekannt.
Jehle (2009, S. 609 f) beschreibt den bei der "Errichtung der Pfarrei
Stettberg (1351) wurde der später abgegangene Ort Ullenhofen oder
Wellenhofen noch als bewohnt bezeichnet wird... Die eigenartige
Formulierung cum loco olim curiarum
(mit dem Platz der einstigen Höfe) Ullenhofen könnte
aber bedeuten, dass die Höfe von Ullenhofen nicht mehr in ihrer
Ursprünglichen Rechts- und Wirtschaftsform existierten. Die
Siedlung lag wohl am Ort des heutigen Flurnamens Wellhofhöhe oder
unterhalb davon, nur ca. einen Kilometer westlich von Oberfelden ". Er
vermutet gar, dass Ullenhofen /Wellenhofen in Oberfelden aufgegeangen
ist.
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Einfall von
Heuschrecken in Franken (Frieschronik)
Bericht über den Heuschreckeneinfall und Pest im Raum Rothenburg
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Stettberg fällt erst im Jahr 1525 unter brandenburgische Hoheit.
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In einer Urkunde
aus dem Jahr 1398 erlässt Burggraf Johann
III eine Seidelordnung für all seine Gebiete (Monumenta
zollerana, Bd. 6, gekürzt) dort nach
Geszler
bzw. Göszler suchen):
"Wir
Johanns von Gots gnaden Burggrafe zu Nurmberg, Bekkennen offensichtlich
mit dem brief, und thun kunth allen den, die In sehen, höhren oder
lesen für uns, unnser erben. wann solche recht und gewonhait haben
unnser zeidler uf unnserm forste zu Göszler ..."
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links: Burgruine
Seldeneck bei Bettwar
oben:
Fragment eines gotischen Fensters
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Die
Zeit anfangs des 15. Jahrhunderts
war von den gegenseitigen Landansprüchen der
Reichsstadt Rothenburg und des Burggrafen Friedrichs von Nürnberg
gekennzeichnet
und führte letztendlich im Jahre 1407 zur Belagerung der Stadt
Rothenburg und 1408 zur Zerstörung mehrerer Burgen auf
reichsstädtischem Gebiet. Einige Quellen aus der Monumenta
zollerana
Bd. 6 belegen dies:
-
Die Reichsstadt
Rothenburg hat sich mit Burggraf Friedrich zu Nürnberg über
den Kauf von Seldeneck und andere Streitpunkte vertragen. (29. Juli
1404)
-
Ausspruch des
Landgerichts zu Nürnberg, dass Burgrraf Friedrich von der
geächteten Reichsstadt Rothenburg wider Gebühr vor ihr
Landgericht geladen worden (21. Oktober 1405)
-
26. October 1405:Das
Königliche Hofgericht fordert den Burggrafen Johann zu
Nürnberg auf, den Burggrafen Friedrich in seinen Rechten wider die
Reichsstadt Rothenburg zu schirmen.
Gleichartige Aufgebote ergingen gleichzeitig an die übrigen
Fürsten, Grafen und Herren des Frankenlandes: an die Bischöfe
von Bamberg, Würzburg und Eichstädt, an den Pfalzgraf Johann
bey Rhein und Herzog in Bayern, an die Grafen Berthold, Friedrich und
Wilhelm von Henneberg, die Grafen Ludwig und Friedrich zu
Öttingen, die Grafen Heinrich zu Schwarzburg, Ludwig von Rieneck
und Lienhard von Castell, Ulrich, Albrecht und Hans von Hohenlohe,
Fridrich Herrn zu Haideck, Conrad Herrn zu Weinsberg.
- Der Hauptmann des Fränkischen Landriedens
vermittelt einen Waffenstillstand zwischen Burggraf Friedrich und der
Reichsstadt Rothenburg. (30. Juni 1406)
(Sie
können mit obiger Quelle der Monumenta Zollerana selbst den
Originallaut suchen)
Die
Burg Colmberg war 1407 der Sammelort aller hohenzollerischen
Lehensleute und ihrer Verbündeten im Krieg gegen den
mächtigen
Bürgermeister Heinrich Toppler der eben genannten Reichsstadt
Rothenburg. Nach Broser (Geschichte der Burg Colmberg) Nun
kamen hier mindestens 2727 Ritter zusammen, denn so viele Fehdebriefe
hatte Rothenburg vorher
erhalten. Jeder brachte noch einige bewaffnete Knechte mit. Von hier
aus zog das Heer
(geschätzt etwa 10 000 Mann) unter der Führung des Burggrafen
zur
Belagerung der Reichsstadt.
Rothenburg musste schließlich verhandeln und fünf Burgen im
eigenen
Besitz schleifen lassen.
- Der Bischof von Würzburg
verbündet sich mit
Burggraf Friedrich zu Nürnberg wider die Reichsstadt Rothenburg
(8. April 1407)
-
König Ruprecht
stiftet
Frieden zwischen Burggraf Friedrich VI und der Reichsstadt Rothenburg
(8. Februar 1408) . Abbruch der Schlösser Northemberg, Entsee,
Hoboltzhem, Liebental und Gamelszuelt
(Sie
können mit obiger Quelle der Monumenta Zollerana selbst den
Originallaut suchen)

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Reste
der Mauern von Burg Nordenberg
Plan der Anlage von Nordenberg: Burgen in Bayern
Plan der Anlage von Endsee: Burgen in Bayern
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gestaffelte
Wälle Richtung Obernordenberg
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Die
Folge dieser Niederlage Rothenburgs folgte der Bau der Rothenburger
Landwehr von 1420 bis 1480, von der auf der westlichen Frankenhöhe
heute nur noch Reste in der Karrach vorhanden sind.
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Links: Reste der Rothenburger Landhege
in der Karrach Rechts: Grenzstein der
Rothenburger Landhege (eine Seite trägt das Wappen von Rothenburg,
die andere Seite das von Brandenburg-Ansbach)
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Das Landesarchiv von Baden-Württemberg
verfügt über einen Lehensbrief vom 24. April 1406 des
Grafen Johanns von Wertheim für Fritz und Reihard zu Stettberg
über 20 Morgen Acker, 5 Viertel Wiesen und das Zehentlein zu
Stettberg, sowie einen Lehensbrief vom 8. Juni 1427 für Rost
Reinhard zu Stettberg. 1454 wird in einem Lehensbrief Jost Reinhard zu Stettberg
erwähnt und 1482 ein Michael Reinhard
Mit der Urkunde vom 15. Dezember 1491 (Abschrift um 1570)
wird der "Verkauf des Weilers Gunzendorf und ds Hofs zu Geslau
von Peter Volckamar, Bürger zu Nürnberg an Graf Gottfried von
Hohenlohe" besiegelt. Mit Urkunde von 1492 verleiht der Würzburger
Bischof an Gottfried von Hohenlohe das Weiler Gunzendorf mit der
Mühle, den Hof zum Geßler bei Schillingsfürst gelegen,
das von Peter Volckmeyer zu Nürnberg gekauft wurde.
"1603
Juli 4 *Lehnrevers Michel Walzens zu Windelsbach für
Graf Ludwig zu Löwenstein-Wertheim über folgendes
Erbzinslehn: 20 Morgen Acker, 5/4 Wiesen und das Zehendlein zu
Stettberg samt dem Bau, den er darauf tun soll. Welches Erbzinslehn so
oft es zu Fällen kommt innerhalb 2 Monaten jedesmalen empfangen
und was es ein Erbfall ist, davon das Besthaupt, so es aber durch
Contract in Kauf-, Kaut oder anderer Weise geschehe der Handlohn,
daneben auch alle Jahr auf Martini Episcopi der Grafschaft Wertheim 1
fl. Gold rheinischer Währung und dazu ein Faßnachtshuhn mit
seinen Rechten, als von andern der Grafschaft Wertheim dergleichen
Gütern entrichtet wird, praestiert werden solle."
Vom 19. November 1618 belegt ein Dokument dass Hans Hermann von den Grafen
Ludwig Wolfgang Ernst und Johann Dietrich von Löwenstein 20 Morgen
Acker, etliche Wiesen der Zehnten zu Stettberg gegen Besthaupt,
Handlohn und jährlich 1 Goldgulden auf Martini zahlbar, dazu ein
Fastnachhuhn.
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Orstfundstellen aus der Monumenta zollerana
Link zur Bd 6:
Link zu allen Bänden
Burg Nortenberg
“Unpartheyische Geschichte der Reichsstadt Rothenburg und derselben Gebiet” (Rothenburg 1798)
Jahrsbericht des Historischen Vereins im Rezat-Kreis, Band 4 1834
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