Statistik Auf dieser Seite sind Statistiken des Bundeskriminalamtes (BKA) aufgeführt. Sie
geben einen Überblick über die 1999 in Deutschland verübten Gewalttaten. Hinweis: Wegen inhaltlicher Änderung 1998 des Straftatenschlüssels ist bei der Gewaltkriminalität ein Vergleich mit den Vorjahren nur eingeschränkt sinnvoll In der Statistik "Gewaltkriminalität" wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der
Fälle von Mord und ein Rückgang bei Totschlag registriert. Bei den Raubdelikten
wurde 1999 wie bereits 1998 ein Sinken der Fallzahlen festgestellt. Gefährliche und
schwere Körperverletzung haben weiterhin zugenommen. Bei den Gewaltdelikten liegt
die Aufklärungsquoten auf einem hohen Niveau. Bei Raub wurde allerdings nur die
Hälfte der erfaßten Fälle aufgeklärt, die Tendenz ist jedoch steigend (1993: 42,6 %).
Weit über die Hälfte (61,4 %) der registrierten Gewaltkriminalität sind Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. In Großstädten ereignen sich Gewaltdelikte, vor allem Raub, überproportional häufig, besonders ab 500.000 Einwohnern.
In der Regel geht die Gewaltkriminalität von männlichen Tatverdächtigen aus. Den höchsten Anteil an minderjährigen Tatverdächtigen gibt es beim Raub (1999: 39,7 %, 1998: 40,1 %, 1997: 40,6 %, 1994: 30,5 %). Bei Raub ist der Anteil der Ausländer unter den jugendlichen Verdächtigen in den alten Ländern mit Berlin besonders groß (38,0 %, 1998: 38,1 %). Eine Schülerbefragung in mehreren Städten, die 1998 vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen durchgeführt wurde, kam zu folgenden Ergebnissen: Junge türkische Staatsangehörige sind bei Gewaltdelikten erheblich überrepräsentiert. Dies hänge nicht nicht nur mit deren sozioökonomischer Benachteiligung, sondern ebenso mit häufig erlebter familiärer Gewalt zusammen. Jugendliche ab 16 Jahre und Heranwachsende sind bezogen auf ihren Bevölkerungsanteil bei der Gewaltkriminalität am stärksten repräsentiert.
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