S.
Maria della Vittoria
Die Kirche Santa Maria della Vittoria (lat. Sanctae Mariae
de Victoria) befindet sich an der Via XX Settembre im Norden
der Altstadt ca. 500 m östlich vom Palazzo Barberini.

Die Kirche wurde von Carlo Maderno in den Jahren 1608-1620
für den Orden der barfüßigen Karmeliter
(Barfüßer) errichtet und war ursprünglich
dem Apostel Paulus gewidmet. Nach dem Sieg der katholischen
Truppen über die Protestanten in der Schlacht am Weißen
Berg bei Prag 1620 erhielt sie den Titel S. Maria zum Sieg.
Die Fassade aus Travertin mit ihrer Gliederung durch Pilaster
und dem Portal in Form einer Ädukula wurde in den Jahren
1624-1626 von Giovanni Battista Soria (Rom, 1581 — Rom,
1651) hinzugefügt
Das Innere der Kirche wirkt durch das Zusammenspiel von
farbigem Marmor, den reichen Profilen der Gesimse und der
Vielfalt von Malerei und Plastik als eines der in sich geschlossensten
barocke Gesamtkunstwerke in Rom.
In der Cornaro-Kapelle, dem linken Querhaus der Kirche,
die von Bernini um 1646 entworfen und erbaut wurde, befindet
sich der ebenfalls von Bernini geschaffene Altar der Heiligen
Theresa mit einer Darstellung der Ekstase der Heiligen,
die direkt aus der Autobiografie der heiligen Theresa von
Avila entnommen ist.
Andere wichtige Werke sind die drei Gemälde des Domenichino
von 1620, die letzten Werke, welche der Künstler in Rom
ausführte, sowie von Guercino und von Guido Reni. Das Bild
im Hochaltar war während der Schlacht am Weißen
Berg im Besitz eines dort beteiligten Karmeliterpaters und
soll durch seine Wunderkraft das Schlachtenglück zugunsten
der katholischen Partei gewendet haben. In der Sakristei
befinden sich Gemälde, die der Schlacht von Prag sowie der
Schlachten christlicher Armeen gegen die Türken gedenken.
Ein Teil der Innenausstattung wurde bei einem Brand im
Jahr 1833 zerstört. Die Glasfenster entstammen den Jahren
1955-1956.
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