Schiller in Stuttgart


Schiller in Stuttgart
Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart im Alten Schloss
12. Februar bis 24. Juli 2005

Biografische Daten

10. 1. 1759 Friedrich Schiller wird in Marbach am Neckar geboren. Sein Vater Johann Kaspar Schiller (1723–1796) ist Leutnant im württembergischen Heer. Die Mutter Elisabeth Dorothea Schiller, geb. Kodweiß (1732–1802) ist die Tochter eines Marbacher Gastwirts.
1760 – 63 Die Familie wechselt mehrfach den Wohnsitz.
1764 – 66 Friedrich Schiller lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen beiden Schwestern Christophine (geb. 1757) und Luise (geb. 1766) in Lorch. Dort besucht er die Dorfschule und erhält Lateinunterricht bei Pfarrer Philipp Ulrich Moser.
1767 – 1772 Die Familie Schiller lässt sich in Ludwigsburg nieder, wo Friedrich die Lateinschule besucht.
16. 1. 1773 Friedrich Schiller tritt in die von Herzog Karl Eugen (1728–1793) gegründete Militärische Pflanzschule auf der Solitude ein, die zwei Monate später zur Militärakademie erhoben wird.
1774 – 1775 Auf Veranlassung des Herzogs studiert Schiller Jura, ohne besonderes Interesse für dieses Fach aufzubringen
  Nov. 1775 Die Militärakademie wird von der Solitude nach Stuttgart verlegt. Schiller wechselt zum Studium der Medizin über, das ihm mehr Freude bereitet. Seine schulischen Leistungen verbessern sich.
  1776 Balthasar Haug, Professor an der Militärakademie, veröffentlicht ein Gedicht von Schiller in dem von ihm herausgegebenen „Schwäbischen Magazin“.
  Dez. 1779 Schiller erbringt bei den Jahresprüfungen in drei Fächern die beste Leistung. Bei der am 14. 12. 1779 stattfindenden feierlichen Preisverleihung im Weißen Saal des Neuen Schlosses sind als Gäste Goethe und Herzog Karl August von Sachsen-Weimar anwesend.
  Nov. 1780 Schiller beendet sein Medizinstudium mit einer Dissertation zu dem Thema „Versuch über den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen“.
  15. 12. 1780 Entlassung Schillers aus der Militärakademie und Anstellung als Regimentsarzt in Stuttgart. Um das angebliche Liebesverhältnis des jungen Regimentsarztes mit der dreißigjährigen Luise Vischer ranken sich bis heute zahlreiche Legenden. Fest steht, dass die zwar ansehnliche, aber keineswegs schöne Hauptmannswitwe, bei der Schiller zu Untermiete wohnte und die ihn auf zwei Reisen nach Mannheim begleitete, den Dichter zu den während dieser Zeit entstandenen »Laura-Gedichten« inspirierte. Allerdings sei der Enthusiasmus nach Schillers eigener Aussage nicht so ernstlich gemeint gewesen. Tatsächlich steht der fiktive Name »Laura« seit der Dichtung Petrarcas für die unerreichte Geliebte, die der Dichter nur im Reich der Poesie erobern kann.
  Feb. 1781 Schiller bezieht zusammen mit seinem Freund Leutnant Franz Josef Kapf ein Zimmer im Haus von Professor Haug am Langen Graben (heute Eberhardstr. 63).
  Mai/Juni 1781 Veröffentlichung von Schillers dramatischem Erstlingswerk „Die Räuber“, das größtenteils während seines letzten Schuljahres an der Militärakademie entstand.
  Aug. – Dez. 1781 Nachdem der Intendant des Mannheimer Nationaltheaters Wolfgang Heribert von Dalberg Interesse an einer Aufführung der „Räuber“ zeigt, erarbeitet Schiller eine Bühnenfassung des Stückes. Nov./Dez. 1781 Besuch Schillers bei Schubart auf dem Hohenasperg.
  13. 1. 1782 Uraufführung der „Räuber“ in Mannheim. Schiller unternimmt zusammen mit seinem Akademiefreund Petersen heimlich eine Reise nach Mannheim, um die Vorstellung zu sehen.
  Feb./März 1782 Schiller veröffentlicht im Selbstverlag die Gedichtsammlung „Anthologie auf das Jahr 1782“ und beteiligt sich an der Herausgabe der Zeitschrift „Wirtembergisches Repertorium der Literatur“.
  Ende Mai 1782 Schiller unternimmt eine zweite heimliche Reise nach Mannheim in Gesellschaft seiner Vermieterin Frau Vischer und der Mutter eines Akademiefreundes Frau von Wolzogen.
  28. 6. 1782 Audienz Schillers beim Herzog in Hohenheim. Er wird mit 14 Tagen Arrest wegen unerlaubtem Urlaub bestraft.
  Ende Aug. 1782 Zweite Audienz Schillers beim Herzog, der ihm jegliche schriftstellerische Tätigkeit mit Ausnahme der Veröffentlichung medizinischer Werke untersagt. Schiller entschließt sich zur Flucht aus Stuttgart.
  22. 9. 1782 Gemeinsam mit seinem Freund, dem jungen Musiker Andreas Streicher, flieht Schiller aus Stuttgart nach Mannheim. Am selben Tag veranstaltet der Herzog auf der Solitude ein großes Fest für seine Nichte Maria Feodorowna, die gemeinsam mit ihrem Gatten, dem russischen Thronfolger, Württemberg besucht.
  Sept. – Dez. 1782 Schiller und Streicher leben unterbrochen von einer kurzen Reise nach Frankfurt in Oggersheim.
  1782/83 Schiller hält sich in Bauerbach (Thüringen) auf dem Gut seiner mütterlichen Freundin Henriette von Wolzogen auf.
  1783/84 Schiller wird für ein Jahr als Theaterdichter in Mannheim angestellt.
  1785 – 87 Schiller lebt bei seinem Freund Christian Gottfried Körner in Leipzig und Dresden.
  1787/88 Erster Aufenthalt Schillers in Weimar
  1789 Berufung als Professor nach Jena.
  Feb. 1790 Schiller heiratet Charlotte von Lengefeld, eine Nichte Charlotte von Steins.
  Aug. 1793 Gemeinsam mit seiner Frau unternimmt Schiller eine Reise nach Schwaben, um seinen Vater zu besuchen, den er seit seiner Flucht aus Stuttgart nicht mehr gesehen hat. Aufenthalt in der Freien Reichsstadt Heilbronn außerhalb des württembergischen Territoriums.
  Sept. 1793 Übersiedlung nach Ludwigsburg, wo am 14. 9. Schillers erstes Kind Karl zur Welt kommt. Wiedersehen mit Freunden aus der Akademiezeit vor allem dem Arzt Friedrich Wilhelm von Hoven und der Malerin Ludovike Simanowiz.
  21. 10. 1793 Tod Herzog Karl Eugens. Schiller wird Zeuge der Überführung seines Leichnams in die Ludwigsburger Fürstengruft.
  Anfang Nov. 1793 Erster Besuch Schillers in Stuttgart seit seiner Flucht.
  März 1794 Reise nach Tübingen mit Friedrich Wilhelm von Hoven. Wiedersehen mit dem von Schiller besonders geschätzten, ehemaligen Akademielehrer Professor Abel. Nach der Rückkehr verlegt Schiller seinen Aufenthalt nach Stuttgart, wo er sich häufig mit dem ihm aus der Akademiezeit bekannten Bildhauer Johann Heinrich Dannecker und dessen Schwager Gottlob Heinrich Rapp trifft.
  Mai 1794 Rückkehr nach Jena. Beginn der Freundschaft mit Goethe nach einem zufälligen Treffen bei einer Tagung der Naturforschenden Gesellschaft in Jena.
  1799 Schiller zieht mit seiner Familie nach Weimar.
  April/Mai 1804 Reise nach Berlin.
  9. 5. 1805 Schiller stirbt in Weimar.
 
Zusammenstellung: Württ. Landesmuseum
   

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