Archäopark Federsee - Bachritterburg Kanzach


Wer waren die Bachritter?

Das Bodendenkmal, auf das der Nachbau in Kanzach zurückgeht, liegt in Sichtweite des Museums an der Straße nach Dürmentingen. Die Bachritter waren niederadelige Ministerialen, d.h. abhängige Herren, die ein kleines Territorium zu Lehen hatten. Von diesem erhielten sie Abgaben und dort betrieben sie auf eigenem Grund Landwirtschaft. Als Gegenleistung für die Überlassung des Territoriums hatten sie im Ernstfall in den Krieg zu ziehen. Der Burgherr war in der Regel ein Ritter ("miles"), ein berittener und gepanzerter Krieger. Als Niederadeliger zählte er zwar zur gehobenen Gesellschaftsschicht, jedoch war sein Territorium so klein, dass er davon meist nicht sonderlich reich werden konnten.
Die ersten Herren von Kanzach werden im 12. Jahrhundert genannt. Der erste, der sich auch Bachritter nannte, war Ortholf von Kanzach, ein Sohn des Peregrinus von Pflummern. Der nachgebaute Wohnturm gehört in die Zeit seines Sohnes Bertoldus. Die Vorburg zeigt dagegen Bauten der nächsten Generation, des Enkels Konrad. So gibt es historische Vorbilder, die einen direkten Bezug vom Ort zu den wissenschaftlichen Nachbauten herstellen. Konrad war der letzte Bachritter, er verkaufte die Burg an die Hornsteiner, die übrigens noch heute in Grüningen bei Riedlingen residieren. 1442 wird die Kanzacher Burg nur noch als Ruine verzeichnet. Vermutlich haben sie 1392 die Bürger der kleinsten Reichsstadt (Bad) Buchau angezündet.

Text: Dr. Siemers, Museum

   

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