Kurfürsten von der Pfalz

 

Pfalzgraf Johann Casimir

Johann Kasimir (auch Casimir) von Pfalz-Simmern (* 7. März 1543 in Simmern; † 16. Januar 1592 in Heidelberg), 1583 bis 1592 als Vormund seines Neffen Friedrich IV. Administrator der Kurpfalz.

Johann Kasimir war der dritte Sohn Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz (1515-1590) und Maries von Brandenburg-Kulmbach (1519-1567). Er heiratete 1568 Elisabeth, die Tochter des Kurfürsten August von Sachsen. Von den drei Töchtern des Paares starben zwei im Kleinkindalter, Dorothea, Gräfin von Pfalz-Simmern (1581-1631), heiratete Johann Georg I. von Anhalt-Dessau.

1589 beschuldigte Johann Kasimir seine Frau, sie habe die Ehe gebrochen und gegen ihn selbst einen Mordversuch begangen, und ließ sie deswegen verhaften.

Johann Kasimir wurde an den Höfen von Paris und Nancy ausgebildet und entschied sich für das calvinistisch-reformatorische Bekenntnis seines Vaters, während sein älterer Bruder, Kurfürst Ludwig VI., sich der lutherischen Lehre zuwandte und diese für den Bereich der Kurpfalz verbindlich machte.

1567 intervenierte Johann Kasimir mit seinem Heer im französischen Hugenottenkrieg. Ein zweiter Feldzug nach Frankreich (1575/76), ein Eingreifen in den Niederlanden gegen die Spanier (1578) und sein Eintreten für den Kurfürsten zu Köln, Gebhard I. von Waldburg, verliefen weniger glücklich.

1578 gründete Johann Kasimir in Neustadt an der Haardt, heute Neustadt an der Weinstraße, als reformatorische Hochschule das nach ihm benannte Casimirianum, um Professoren und Studenten, die sein lutherischer Bruder Ludwig VI. wegen ihrer Konfession von der Universität Heidelberg vertrieben hatte, eine akademische Alternative zu bieten. Allerdings starb sein Bruder bereits 1583, und Johann Kasimir fungierte während der folgenden neun Jahre als Vormund seines minderjährigen Neffen Friedrich IV. und somit als Administrator der Kurpfalz. Weil er dort - also auch an der Universität Heidelberg - erneut das reformatorische Bekenntnis installierte, büßte das Casimirianum schon nach knapp sechs Jahren seinen Hochschulstatus wieder ein.

1585 versuchte Johann Kasimir ohne nachhaltigen Erfolg, die durch Erbteilungen zersplitterten Gebiete der Kurpfalz wieder zusammenzuführen. 1591 ließ er das erste große Fass im Heidelberger Schloss bauen, das nach ihm auch Johann-Casimir-Fass heißt. Er starb 1592 und wurde in der Heiliggeistkirche zu Heidelberg beigesetzt.

Textbasis: Wikipedia (Lizenz)
im Detail:
 

Medaille des Pfalzgrafen
Tagebuch Johann Casimirs

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  Friedrich IV.
siehe auch:
  Casimirianum in Neustadt
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