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Schwerpunktthema Mannheim |
Einen Bock geschossen...Mannheim als Beispiel für "badischen Absolutismus"
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N&N 3/95 |
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Einen Bock geschossen haben Autor und Verlag des neuen Geschichtsbuches "Historia" (im Schö-ningh-Verlag). Im 2. Band, gedacht für die 8. Klasse des Gymnasiums, wird der Stadtgrundriß von Mannheim "als Gleichnis des badischen Absolutismus" angeführt (S. 224). Von der im Text gebotenen Definiton des "landesherrlichen Absolutismus" einmal abgesehen, SO einfach darf man es sich doch nicht machen. Zur Erinnerung für diejenigen, die in Geschichte nichts mehr so recht Bescheid wissen: Der Stadtgrundriß von Mannheim stammt von 1607, als es "den" Absolutismus noch gar nicht gab; er ist ein Ausdruck des Rationalismus, der Vernunftbetonung, der Abkehr von der als "mittelalterlich" empfundenen Re-gellosigkeit. Und "badisch" ist Mannheim auch erst seit 1803, als es den Absolutismus nicht mehr (und doch eigentlich - bis 1818 - erst recht) gab. Mannheim WIRD dann zwar zum Prototyp des absolutistischen Schloßbaus, aber weder in der erst 1720 realisierten Verbindung von Schloß und Stadt, noch im Stadtgrundriß selbst, sondern in einem bereits um 1665 erörterten Schloßprojekt an der Stelle der alten Zitadelle. | ||
"Klar und lichtvoll wie eine Regel". Planstädte der Neuzeit vom 16. bis 18. Jahrhundert [Katalog der Ausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe, 15.6.-14.10.1990]. Darin: Andreas Jakob, Die Legende von den Hugenottenstädten. Deutsche Planstädte im 16. und 17. Jahrhundert, S. 181-198; Klaus Merten, Residenzstädte in Baden-Württemberg im 17. und 18. Jahrhundert, S. 221-230. |
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