Melodie - Stefan Gruwe
1. Das war der Zwerg Perkeo Im Heidelberger Schloß, An Wuchse klein und winzig, An Durste riesengroß. Man schalt ihn einen Narren, Er dachte: "Liebe Leut, |: Wart ihr wie ich doch alle Feucht-fröhlich und gescheut! :| |
3. Um lederne Ideen Rauft man manch heißen Kampf, Es ist im Grund doch alles Nur Nebel, Rauch und Dampf! Die Wahrheit liegt im Weine. Beim Weinschlürf sonder End |: Erklär ich alter Narre Fortan mich permanent." :| |
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2. Und als das Faß, das große, Mit Wein bestellet war, Da ward sein künftger Standpunkt Dem Zwerge vollig klar. "Fahr wohl", sprach er, "o Welt, Du Katzenjammertal, |: Was sie auf dir hantieren, Ist wurst mir und egal. :| |
4. Perkeo stieg zum Keller; Er kam nicht mehr herfür Und sog bei fünfzehn Jahre Am rhein'schen Malvasier. War's drunten auch stichdunkel, Ihm strahlte inneres Licht, |: Und wankten auch die Beine, Er trank und murrte nicht. :| |
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5. Als er zum Faß gestiegen, Stand's wohlgefüllt und schwer, Doch als er kam zu sterben, Klang's ausgesaugt und leer. Da sprach er fromm: "Nun preiset, Ihr Leute, des Herren Macht, |: Die in mir schwachem Knirpse So Starkes hat vollbracht. :| |
6. Wie es dem kleinen David Gegen Goliath einst gelang, Also ich arm Gezwerge Den Riesen Durst bezwang. Nun singt ein de profundis, Daß das Gewölb erdröhnt, |: Das Faß steht auf der Neige, Ich falle sieggekrönt." :| |
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7. Perkeo ward begraben - Um seine Kellergruft Beim leeren Riesenfasse Weht heut noch feuchte Luft. Und wer als frommer Pilger Frühmorgens ihr genaht: |: Weh ihm! Als Weinvertilger Durchtobt er nachts die Stadt! :| |
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