Raum 3
- Münzen und Geld
Die einzigen
Münzwerte in dieser Zeit waren der ganze und der halbe Pfennig,
um "Kleingeld" zu erhalten, hat man den Pfennig auch einfach geteilt.
Die höheren Werte Schilling und Pfund gab es ausschließlich als
Recheneinheiten. Ein Pfund hatte dabei 20 Schilling, ein Schilling
12 Pfennig, ein Pfund damit 240 Pfennig. Diese Zählweise hielt
sich in England bis in die siebziger Jahre unseres Jahrhunderts.
Das Pfund war ursprünglich ein reales Pfund Silber, d.h. 453 Gramm
reines Silber (so viel zählt das englische Pfundgewicht - und
traditionell das Marmeladenglas - noch heute). Aus ihm schlug
man 240 Pfennige, d.h. ein Pfennig wog 1,89 Gramm. In salischer
Zeit äußerte sich die Inflation darin, daß ein Silberpfennig nur
noch 1-1,5 Gramm wog; aus einem Pfund Silber bekam man also 300
bis 400 Pfennige.
Die Münzhoheit lag ursprünglich ausschließlich beim König, wurde
von diesem aber auch an die hohe Geistlichkeit verliehen. Herzöge
hatten als höchste königliche Amtsträger teilweise traditionell
gleichfalls das Münzrecht, erst ab der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts
tritt der weltliche Adel verstärkt als Münzherr hinzu.
Gezeigt wurde
zunächst der klassische Pfennig mit einem Gewicht von 1,08 g und
der halbe Pfennig mit 0,5 g. Die Münzbilder zeigen zum Teil
typische Münzherren der salischen Zeit, wie etwa König Konrad
II., Erzbischof Anno von Köln, Bischof Reinhard von Halberstadt,
Abt Ruthard von Corvey, Äbtissin Agnes von Quedlinburg, Herzog
Dietrich von Oberlothringen und Graf Konrad II. von Arnsberg.
Münzfälscher ahmten klassische, bekannte Münzbilder
nach, um die Seriosität der Münze selbst zu "beweisen".
Der andere Teil der Münzen zeigt Kreuz, König, Bischof, Heiligenbild,
Adlige, Kirchengebäude oder Stadtmauern als gleichfalls "traditionelle"
Münzbilder.
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