Prinzessin
Augusta Maria Johanna von Baden-Baden (1704 -1726)
Als Tochter der Markgräfin
Sibylla Augusta und des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden,
der als "Türkenlouis" berühmt geworden, wurde die Prinzessin in
der Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges am 11. November 1704 in
Aschaffenburg geboren.
Die Heirat der Prinzessin in eine der
größten französischen Familien des 18. Jahrhunderts - der Herzöge
von Orléans, fand vor genau 280 Jahren in der Residenz Rastatt
statt und wurde mit allem dazugehörigen Pomp und Luxus nach "Ceremoniel"
im Juni 1724 gefeiert.
Diese Hochzeit, als "... eine der ganz
großen Allianzen von Europa ...", wurde zu einem großen Prestigegewinn
für den Rastatter Hof. Gleichzeitig brachte es die erhoffte Friedenssicherung
mit Frankreich. Leider war die Liaison mit dem französischen Königshaus
nur für kurze Dauer, denn die junge Herzogin von Orléans starb
1726 bei der Geburt des zweiten Kindes, einer Tochter.
Für die
Geschichte Frankreichs war die Gestalt der badischen Prinzessin
von größter Bedeutung, da sie mit der Geburt am 13. Mai 1725 eines
gesunden Sohnes, Louis Philippe, den Fortbestand des Hauses Orleans
garantiert hatte.
Aus dem Palais Royal, wo sie zusammen mit ihrem
Gemahl in Paris lebte, schrieb sie an ihre Mutter, ihr Sohn sei
gesund und "ungemein starck", sie sei glücklich, das Kind bereite
ihr viel Freude. Sie lebte offenbar in gutem Einvernehmen mit
ihrem "Herrn" Gemahl und ihrer Schwiegermutter.
Sie hatte also
dem Haus Orléans den ersehnten Nachfolger beschert und war aufgrund
ihres edlen Charakters auch bei den Franzosen sehr beliebt. Ihr
Sohn Louis Philippe, Herzog von Chartres, setzte die Linie des
Hauses Orleans fort. Beim Dienst in der französischen Armee zeichnete
er sich in den Feldzügen 1742-45 aus. Dessen Sohn Louis Philippe
(Egalité), der sich an der französischen Revolution beteiligte
und 1793 hingerichtet wurde, war der Vater des Herzog Louis Philippe,
dem so genannten "Bürgerkönig" von 1830-48.