Verkarstung





Das Gebiet westlich des Taubertales liegt teilweise im Bayerischen, teils im Württembergischen. In Ermangelung einer kleinmaßstäblichen Karte muß auf die Geologische Karte 1:500 000 zurückgegriffen werden. Diese weist für den Bereich teils Muschelkalk, teils Unteren Keuper mit einer Lößüberdeckung auf.
 
Für eine Karte und ein Luftbild wählen Sie bitte den Bayernviewer und geben den Ortsnamen Geslau ein. 

http://www.geodaten.bayern.de

Ortsname Bettenfeld

Der obige Satellitenbildausschnitt (D-SAT)/Luftbildausschnitt, aufgenommen von der MIR zeigt den Bereich westlich von Rothenburg mit Bettenfeld im Süden.

Arbeitsaufgaben:

Das Gebiet westlich des Taubertales liegt teilweise im Bayerischen, teils im Württembergischen. In Ermangelung einer kleinmaßstäblichen Karte (weder die entsprechende Karte 1:25000 des Bayer. noch der Württemberg. Geolog. Kartenblattes sind bisher erschienen) muss auf die Geologische Karte 1:500 000 zurückgegriffen werden. Diese weist für den Bereich teils Muschelkalk, teils Unteren Keuper mit einer Lößüberdeckung auf. Nach eigenen Geländebeobachtungen liegt der Bereich des Bildausschnittes teils im Bereich des Keupers, teils im Bereich des Muschelkalkes, wobei vermutet wird, dass durch den Bereich, eine kleinere Störungszone verläuft, da teilweisein unmittelbarer räumlicher Nähe  Keupergesteine auf den Feldern tiefer liegen als Muschelkalkgesteine (sofern diese autochthon sind).
 
 
 
 
 
 
Aufnahme im Soldnerschen Steinbruch nördlich des Vorbachtales mit der Grenze zwischen Hauptmuschelkalk und Unterem Keuper Aufnahme im Muschelkalksteinbruch (Quaderkalk) von Gammesfeld mit einer Störung 

Der Vergleich einiger auffälliger Stellen mit der Topographischen Karte 1: 50 000 von 1986 zeigt, dass einige der auffälligen "Punkte" als Dolinen, andere wiederum gar nicht vermerkt sind. Da die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern auch die Grenze zwischen kartierten und nicht kartierten Dolinen zu sein scheint, liegt der Schluss nahe, dass man diesem Pänomen auf württembergischer Seite sogar mit der Ausweisung als Naturdenkmal mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat als auf bayerischer Seite.
4:  Zwei der nicht in der Topographischen Karte verzeichneten Dolinen. Im Mittelgrund der Anschnitt des Schandtaubertales und im Hintergrund die Schichtstufe der Frankenhöhe  3 Nicht in der Karte verzeichnete Doline 3 Lage der links dargestellten Doline südlich der St 1022 östlich der Kreuzung mit der AN 6. Die enge Bindung an ein Tälchen, das hier unvermittelt ende wird sowohl hier als auf dem Satellitenbild deutlich. 
2 In der TK nicht ausgewiesene Doline 2 Schwundloch der Doline  2 Lagebild mit zwei Dolinen 
6 Doline NW von Bossendorf 6 Hohlraum im unteren Bereich der Doline, aus frisch eingestürztem Material (5) Schwundloch des begradigten Baches bei Schnepfendorf 

Auffällig an den oben angesprochenen und gezeigten Dolinen ist,

Auffällig ist auch die größere Bodenfeuchte im Berich der Dolinengebiet 2, 3 und 4 im Satellitenbild

Ein (erlaubtes) Gedankenspiel:

In diesem Zusammenhang stellt sich nun sicherlich die Frage, wie bei einer solch intensiv verkarsteten Oberfläche ein Tal wie das der Schandtauber bilden konnte. Die übliche Antwort auf diese Frage ist seit vielen Jahren die, dass die Eintiefung erfolgt sein muss, während der der Untergrund plombiert war. Das wäre möglich gewesen während der Eiszeiten, als der Untergrund aus Permafrost bestand. Andererseits werden für die Einschneidungsphasen von Flüssen in der Regel  die Warmzeiten angegeben, während während der Kaltzeiten in den Tälern eine Aufschotterung stattfinden soll. Wenn die tektonischen Bewegung wie behauptet wird älter als Pleistozän sein soll eine nicht ganz leicht zu beantwortende Aufgabe; bei einer leichten Hebung könnte es infolge des Gefällsausgleiches durchaus in einer Kaltzeit zu einer Einschneidung kommen.

Gleichwohl ist dies nur ein Gedankenspiel
 

Lage der Photopunkte und im Satelltenbild vermutete (?) bzw. im Gelände bestätigte (!) Dolinen (Grundlage: D-SAT)

In den Quaderkalken, die im Schandtaubertal von Bettenfeld angeschnitten sind befindet sich der Eingang zu einem über 1 km langen Höhlensystem. An der Basis des Quaderkalkes befindet sich in Bettenfeld eine Karstquelle, die u. a. die Schandtauber speist. Diese, im Sommer normalerweise ein kleines Rinnsal, kann während Regenfällen aber sehr schnell anschwellen, wie auch der Schmutzrand auf der Fassung der Schandtauber im unten gezeigtem Bild beweist.
 
1 Karstquelle in Bettenfeld  1 Bett der Schandtauber in Bettenfeld  1 Einstieg in die Höhle in Bettenfeld

Einen ganz anderen Typ von Dolinen findet man beispielsweise  östlich des Taubertales zwischen Freudenbach und Neustett.
Die Dolinen sind zwar an kleine Tälchen angelehnt, befinden sich aber nicht in deren Tiefenlinie. Inwiefern die regelmäßige, fast kreisrunde Form der Dolinen von Freudenbach für andere Dolinen östlich der Tauber typisch ist konnte noch nicht festgestellt werden. Ihre Aktivität kann man an dem Schwundloch in der Mitte erkennen.
 

Eine dritte Gruppe von Dolinen, in unmittelbarer Nähe zum Taubertal nördlich Burgstall bzw. östlich von Wolfsbuch wären
interessant zu untersuchen.
Würzburger Geographen erbohrten in einer als plombierte Lösungshohlform gedeuteten Senke südlich von Adelshofen eine mehrere Meter mächtige Abfolge quartärer, untergliederbarer Sedimente.
 

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