Stehende Gewässer







Neben den fließenden Gewässern, also den Flüssen und Bächen  sind ebenfalls die sog. stehenden Gewässer, also Seen und Teiche zu rechenen.
Während Seen natürlicher Entstehung sind, werden im geographischen Sinne zu den Teichen die künstlich durch den Menschen geschaffenen stehenden Gewässer gerechnet, auch wenn der den weitgehend stehenden Gewässern gegebene Namen dem Volksmunde nach mehr mit der Größe zu tun hat. So besitzen eben größere stehende Gewässer den Namen See, während kleinere unabhängig von ihrer Genese den Namen Teich führen.
 
 
 

In der Umgebung von Rothenburg gibt es eine Reihe von Seen, die allerdings weitgehend künstlicher Entstehung sind und vor allem  der Fischzucht dienen , und dabei vor allem der  speziell der mittelfränkischen Delikatesse, des mittelfränkischen Karpfens gebacken (oder auch mal in Blausud)
.
 
 


 

Die Trägheit/Auflösung des Auges ist im Vergleich zum Aufnahmesystem des Satelliten überlistbar. Erkennt man mit "bloßem" Auge auf diesem Komposit nur die größeren Teiche, so erkennt man in der Vergrößerung des Bildes (Klicken Sie das Bild an!) auch kleinere Teiche bis zur geometrischen Auflösung des Aufnahmesystems (bei LANDSAT TM 30 m)
 

Die beiden folgenden Satellitenbilder zeigen ...
 


 
 
Linkes Bild

4.5.1986

ROT:             MIR 2
GRÜN:          MIR 1
BLAU:           BLAU 

Rechtes Bild

4.5.1986

ROT:              NIR
GRÜN:          GRÜN
BLAU:          BLAU 

In diesem Farbkomposit, eventuell bei entsprechender Vergrößerung sind die stehenden und fließenden Gewässer) deutlich zu erkennen.  Der Vergleich von linkem und rechtem Satellitenbild weist deutliche Unterschiede in der Färbung der Wasseroberflächen (siehe die drei eingekreisten Gewässer) auf und  deutet darauf hin, dass man mindestens zwei verschiedene Typen stehender Gewässer unterscheiden kann.
Dass der Hornauer Weiher zum damaligen Zeitpunkt nicht abgelassen sein konnte, zeigt das obere Farbkomposit. 
Die Kombination von TIR und NIR nach  NDVI zeigen deutliche Unterschiede. Diese könnten einerseits in thermischen Unterschieden liegen als auch in Hinsicht auf Biomassegehalt des Wassers bzw. der Oberfläche. 
Da der Unterschied in der Kanalkombination NIR und BLAU ebenso markant ist, während er in der Kanalkombination TIR und BLAU kaum erkennbar ist, liegt die Deutung nahe, dass die Unterschiede durch die Biomasse in/auf den Gewässern zu erklären sind.

Zur Interpretation

werden herangezogen einerseits die obigen Satelliten, die untenstehenenden Reflexionskurven sowie Photos der aktuellen Situation im Jahr 2002. Leider stehen uns aus jüngeren Jahren keine Satellitenbilder zur Verfügung.

Die Fischteiche bei Neusitz weisen einen hohen Anteil von pflanzlicher Biomasse im oberflächennahen Bereich , wie die aktuelle Situation im Jahr 2002 bei offensichtlich geringer Wassertiefe zeigt. . Der Lindleinsee, der wesentlich tiefer ist als die Neusitzer Fischteiche weist wie die Photos beweisen einen flacheren, wenig durchströmten Uferbereich mit entsprechendem Bewuchs (Schilf, flutender Hahnenfuß) und einen durchströmten, offenen Bereich in der Mitte des Sees auf. Da Wasser im Bereich des NIR fast keine Remission aufweist, der Lindleinsee dunkelgraublau erscheint und nicht rein blau liegt die Interpretation nach geringer  pflanzlicher Produktion  nahe, ansonsten müsste bei überhaupt keiner pflanzlicher Produktion der See tief dunkelblau erscheinen. Im Hornauer Weiher, der ebenfalls für Fischzucht genutzt wird, gleichzeitig aber als Badesee dient scheint infolge höherer Rückstrahlungswerte im Bereich von Grün durchaus pflanzliche Produktion, die höher ist als im Lindleinsee angezeigt, die aber geringer ist als in den Fischteichen bei Neusitz. Heute erscheint der Hornauer Weiher allerdings wesentlich gepflegter wirkend und frei von großflächigen Schilfbeständen am Rande. Auf den Bildern aus dem Jahr 2002 sieht man weder Teichrosenbestände noch Bestände von flutendem Hahnenfuß.

Diese drei Seen könnten nun für eine Klassifikation der kleineren Teiche herangezogen werden.
 
 
 
LANDSAT-TM-Kanäle Bezeichnung Wellenlänge in Mikrometer Kennung
Kanal 1  Blau 0,45 - 0,52 Wasser Unterscheidung von Boden und Vegetation, Anwendung für Küstengewässer, dringt etwas in Wasser ein, Trennung von Laub- und Nadelwald
Kanal 2 Grün 0,52 - 0,60 Chlorophyll im Maximum der Grünreflexion von Vegetation, für Vitalitätsuntersuchungen
Kanal 3 Rot 0,63 - 0,69 Böden im Minimum der Grünreflexion,zur Abgrenzung von Veget. 
Kanal 4 NIR 0,76 - 0,90 aktive pflanzliche Biomasse im Maximum der Chlorophyllreflexion, für Vitalitätsuntersuchungen
Kanal 5 MIR 1 1,55 - 1,75 Wasserhaushalt Pflanzen Feuchtigkeitsindikator für Böden und Vegetation, Trennung von Schnee und Wolken 
Kanal 6 TIR 10,4 - 12,5 Wärmestrahlung Thermale Eigenstrahlung mit reduzierter geometrischer Auflösung, Wärmestreß bei Pflanzen 
Kanal 7 MIR 2 2,08 - 2,35 Wasserbedeckung (Feuchte) zur Unterscheidung von Gesteinen, hydrothermale Kartierung

Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!
 
Neusitzer Fischweiher 2002, Anfang Juni
Seichter Fischweiher mit Schilfbewuchs am Rand, Teichrosenen und flutender Hahnenfuß 
Detailaufnahme 
Große Mummel 
(Teichrose) 
Gemeiner Wasse-Hahnenfuß -
bevorfzugt stehende oder nur schwach fließende, nährstoffreiche, auch gering verunreinigte Gewässer
Lindleinsee - 14.06.02
Teils stehendes (Vordergrund), teils fließendes Gewässer (Mittelgrund)  im großen Lindleinsee

 
Hornauer Weiher - 13.06.2002
Der Hornauer Weiher weist als Badeweiher  am Rande nur wenig Bewuchs auf. 
Teichkläranlage Linden - 13.06.2002
Für den Ortsteil Linden besitzt die Gemeinde Linden eine reine biologische Kläranlage, bestehend aus mehreren Klärteichen. Die Kette der einzelnen Klärteiche besteht aus optisch teils "klaren", teils stark überdüngten Teichen. 
Fast geschlossene, durch die Kleine Wasserlinse bewachsene  Oberfläche eines der Klärteiche der Lindener biologischen Kläranlage. Klärteich oberhalb des linken Klärteiches
 
Feuchtgebiet und Trockenrasen in unmittelbarer Nachbarschaft
Weiher 1 km NW von Cadolzhofen, im Hintergrund westlicher Ausläufer der Cadolzhofer Hut

 
   
 
21.4.2002
11.06.2002
Der Ortsteil Lauterbach der Gemeinde Geslau verzichtete auf den Anschluss an die zentrale Sammelkläranlage  und errichtete stattdessen unter Verwendung von Fördermitteln aus dem LEADER-II-Programm der EU  eine Schilfkläranlage.

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