Leistungskurs Erdkunde Ek-12.1
 1.1.2.3  Die potentielle natürliche Vegetation


Kleinräumig betrachtet ist die Vegetation zwar primär abhängig von der Klimazone, wird aber ebenso stark geprägt von den lokal vorzufindenden Reliefverhältnissen, den Bodenverhältnissen, den Bedingungen des Wasserhaushaltes ..., dem Ausgangsgestein (vgl. obiges Strukturmodell einer Landschaft nach N. Wein).

Großräumig und oberflächlich betrachtet ist die potentielle natürliche Vegetation (ohne den Einfluß des Menschen - im Gegensatz zur realen Vegetation) ist die Vegetation hauptsächlich eine Funktion der Klimazone und der Höhenlage.

Demzufolge erkennt man im Kartenbild Europas der potentiell natürlichen Vegetation drei Ordnungsprinzipien:

1. Eine Nord-Südgliederung analog den Klimazonen

Moos- und Flechtentundra: neben Moosen und Flechten Preisel- und Heidelbeeren
Waldtundra: mit Mooren
boreale Nadelwaldzone: Fichte (Picea abies, bei ausreichend Feuchtigkeit), Waldkiefer (Pinus silvestris, bei geringen Niederschlägen)) - Birken, Espen - Krautschicht aus Preiselbeere (Calluna vulgaris, Kiefer) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus - Fichte) Moosschicht - Moore: Topogene Niedermoore, Omrogene Hochmoore, Soligene oore
Mischwaldzone:
sommergrüne Laubwaldzone: Buche (Fagus silvatica) Hainbuche (Carpinus betulus), Esche (Fraxinus excelsior) , Eichen (Quercus robur und Quercus sessiliflora) (z. T: die sibirische Lärche Larix sibirica, Birken (Betula tortuosa), Eberesche (Sorbus aucuparia) und Zitterpappel (Populus tremula)
sommergrüne Eichenmischwaldzone:
mediterrane Hartlaubwaldzone: immergrüne Hartlaubgewächse (sklerophylle Gewächse) Stein- und Korkeichen (Quercus ilex, Quercus suber) - immergrüne Nichtsklerophylle wie der Lorbeerbaum (Laurus nobilis), die Flaumeiche (Quercus pubescens), - auf Küstenregionen beschränkt Pinien (Pinus pinea), Aleppokiefer (Pinus halepensis) und der Seestrandkiefer (Pinus Pinaster).
  • anthropogene Nutzung seit vorrömischer Zeit zu selektiven Veränderungen, Verdrängung heimischer Arten durch aus benachbarten und überseeischen Räumen eingeführten Arten wie z.B. den Eukalyptusbäumen, den Agaven und Opuntien bzw. Entwaldung , der Zusammensetzung und zu Ersatzgesellschaften durch Übernutzung (die Macchie und die Garigue )

2. Eine West-Ost-Gliederung

bedingt durch den Übergang von ozeanischem zu kontinentalem Klima - ozeanische Moore, - Ostgrenzen der unterschiedlichen Laubbaumarten mit überschneidenden Westgrenzen den Nadelbaumarten - das Auftreten von Langgrassteppen mit Bäumen und reinen Grassteppen zulasten der sommergrünen Laubwälder

3. Eine Höhenstufung der Vegetation

Die Höhengrenzen der Höhenstufen steigen von den Polen in Richtung Äquator an. (Q1)

In Europa nördlich der Alpen unterscheidet man dabei eine sommergrüne Laubwaldstufe, eine Mischwaldstufe, eine Nadelwaldstufe, die Übergangsstufe mit Latschen, die Mattenstufe In den subtropischen Gebieten schiebt sich unter die Stufe der sommergrünen Wälder noch die Stufe der immergrünen Hartlaubgewächse. Die Höhengrenzen steigen von den Rändern zum Zentrum eines Gebirges hin an (Massenerhebungseffekt)


(C) by Bernhard Heim - Zuletzt geändert am 2.8.2000

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