Jahrgangsstufe 6/11
 Die Wattenküste


im Aufbau

Animationen zu Ebbe un Flut:Die Erde 3D

Begriffe:

Tiden

Tidenhub

Springflut

Nippflut

Sturflut


 

Teillandschaften an der Nordseeküste

1. Die Geest mit dem Geestrand (Hügelkette), DAS S. 26/27

  • in der Weichseleiszeit von Gletschern aus Skandinavien überformt (DAS 114/115):
  • Endmoränen (Geestrand)
  • Sanderflächen

2. Die bedeichte Marsch

  • eingedeichtes Land,
  • dem Meer abgeungen - durch natürliche Prozesse (Sedimentation) oder - durch den Menschen bedingt

3. Das Watt mit

  • Prielen - natürliche Abflussrinnen im Watt - sind auch während der Ebbe von Wasser überflutet - häufig von Küstenschiffen befahrbar
  • Halligen: - kleine Inseln im Wattenmeer - bei Ebbe von der Küste aus zu Fuß erreichbar

Skizze:

Die Entstehung des Watt

  • am Ende der Weichseleiszeit gehörte das Watt noch zum Festland
  • seit dem Abschmelzen der skandinavischen Gletscher vor rund 10000 Jahren stieg der Meeresspiegel
  • Überflutung Nordfrieslands rund 3000 v. Chr.
  • Flüsse der Geest transportieren Material in das überflutete Gebiet --> Verlandung des überfluteten (Bruchwälder, Moore entstehen) ab ca. 2000 v. Chr. : Alte Marsch
  • um Christi Geburt Besiedlung der Alten Marsch: Verfehnung
    • Torfabbau
    • anschließender Ackerbau
      Folge: Landoberfläche wird entwässert, sackt zusammen, Bodenoberfläche gerät in Meeresspiegelniveau ---> der Meeresspiegel steigt, häufigere Sturmfluten
      weitere Ursache: Ausgleichsbewegung zur Hebung Skandinaviens - Norddeutschland sinkt ab.
  • verheerende Sturmfluten (starke Flut (Springflut) + auflandige Winde
    • 1362 Großteil der Alten Marsch wird in Watt umgewandelt
    • 1634 zweite große Manndränke
    • 1825
    • 1962
    • 1976

Neulandgewinnung

Eine Halligfahrt

Einst waren große Eichenwälder an unserer Küste, und so dicht standen in ihnen die Bäume, daß ein Eichhörnchen meilenweit von Ast zu Ast springen konnte, ohne den Boden zu berühren. Es wird erzählt, daß bei Hochzeiten, welche durch den Wald zogen, die Braut ihre Krone habe vom Haupte nehmen müssen; so tief hing das Gezweig herab. In den Tagen des Hochsommers war unablässige Schattenkühle unter diesen Waldesdomen, die damals noch der Eber und der Luchs durchstreiften, indessen oben, nur von den Augen der revierenden Falken gesehen ein Meer von Sonnenschein auf ihren Wipfeln flutete. Aber diese Wälder sind längst gefallen; nur mitunter gräbt man aus schwarzen Moorgründen oder aus dem Schlamm der Watten noch eine versteinte Wurzel, die uns Nachlebende ahnen läßt, wie mächtig einst im Kampfe mit den Nordweststürmen jene Laubkronen müssen gerauscht haben. Wenn wir jetzt auf unseren Deichen stehen, so blicken wir in die baumlose Ebene wie in eine Ewigkeit und mit Recht sagt jene Halligbewohnerin, die von ihrem kleinen Eiland zum erstenmal hierherkam: " Mein Gott, wat is de Welt doch grot; un et gifft ok noch en Holland!"

Und wie erquicklich die Luft aus diesen Deichen weht! Ich komme eben heim; wo hätt ich besser den Sonntagmorgen feiern können! Schon hatte unten in den Kögen der erste ware Frühlingsregen die unabsehbaren Wiesenlandschaften grün gemacht; schon weideten wieder die unzähligen Rinder auf der Rasendecke, in welcher die Wassergräben zwischen den einzelnen Fennen wie Silberstreifen in der Morgensonne funkelten. ...

Theodor Storm, 1871, geboren in Husum

Aufgaben:

1. Erklären Sie die unterstrichenen Begriffe ausführlich (früher, heute, Details)

2. Auf welche Ereignisse in der Geschichte Norddeutschlands spielt Storm in dem vorliegenden Text an. Beschreiben Sie die Ursachen und Folgen für den norddeutschen Küstenraum!

3. Welche Maßnahmen der Neulandgewinnung im 19. Jahrhundert spricht Storm an?

 Neulandgewinnung an der Nordsee: http://134.91.234.23/~gymgoch/faecher/fahrten/segeln97/delta.htm


(C) by Bernhard Heim - Zuletzt geändert am 2.8.2000

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