Maintalentwicklung

Auf der Übergangsterrasse KÖRBERS, die bei Sommerhausen als Felsterrasse erscheint, ist ein mächtiger Froststrukturboden entwickelt. Über den söhligen Kalksteinbänken im Bereich des Quaderkalkes erkennt man deutlich eine rund 2 m tiefe Zerrüttungszone, in der der Kalkstein stark gebleicht und durch Spalten und Risse fast vollständig zerstört ist. Über dem Froststrukturboden liegt eine geringmächtige Schicht rötlicher, stark verlehmter Sande, die wie am linken Bildrand, in die evtl. als fossilen Eiskeil deutbaren Strukturen hineingreifen. An anderen Stellen wird der stark verwitterte Sand noch von einem Sandlöß überlagert. (Okt. 1978, Hm)
Teilansicht des Quartärprofils in Marktheidenfeld. Über den stark vergleyten Tonen, die stellenweise von Torflagen wechselnder Mächtigkeit durchzogen werden, folgen im rechten Bildbereich Nebenflußsedimente. In der linken Bildhälfte dagegen ist ein Schwemmlöß angeschnitten. Im Hangenden folgt Löss, der durch drei fossile und einen rezenten Boden untergliederbar ist. (Mai 1977, Hm)
Teilansicht des Quartärprofils in Marktheidenfeld. Über den im Frühjahr 1978 nur noch schlecht aufgeschlossenen Torflagen und vergleyten Tonen folgen nochmals zwischen zwei und drei Meter Sande und Schotter des altpleistozänen Mains. In der linken oberen Bildhälfte ist in den Sanden ein syngenetischer Eiskeil, der epigenetisch in die Tone hineingreift zu erkennen; er legt Zeugnis für die kaltzeitliche Sedimentation der Schotter ab (Mai 19788, Hm)
Im Dyckerhoff-Steinbruch bei Wiesbaden sind über stark verkarsteten tertiären Kalken die seit dem letzten Jahrhundert für ihre Fossilfunde bekannten Mosbacher Sande angeschnitten. Sie werden mit den Krifteler Sanden der Untermainebene, bzw. der altpleistozänen Talverschüttung im Mittelmaintal korreliert und sollen zwischen drei und fünf Warm- und Kaltzeiten vertreten. (Okt. 1978, Hm)
Bei Winterhausen ist in die altpleistozäne Aufschüttung (A-Terrasse) eine langgestreckte Hohlform mit muldenfömigem Querschnitt eingetieft, die durch einen schmalen Ausgang auf jüngere Terrassen mündet. Bei dieser Hohlform handelt es sich wahrscheinlich um einen Rest des E-Terrassenniveaus. (Nov. 1978, Hm)
Einige Kilometer mainaufwärts findet sich zwischen Goßmannsdorf und Ochsenfurt in einem Aufschluss dann der eindeutige Beweis dafür, dass die E-Terrasse auch noch weit oberhalb von Karlstadt ausgeprägt ist. Mehrere Meter in die Sedimente der Talaufschüttung eingeschnitten, erkennt man eine reine Erosionsterrasse, die sich auf einer Länge von rund 100 m verfolgen lässt. Gleichzeitig erkennt man den Grund, warum die E-Terrasse hier nicht morphologisch ausgeprägt ist: Nach einer Verwitterungsphase erfolgte eine Verschüttung des Reliefs durch Zufuhr lehmartiger Sedimente vom Hang. Auf Grund der sich wandelnden Substratfärbung kann diese auch mehrphasig stattgefunden haben. Über diesen Lehmen liegen im Bild nicht mehr aufgeschlossen) drei bis vier fossile Böden. (Sept. 1978, Hm)
Westlich von Bergrheinfeld sind über den graugrünen und roten Tonen des Keupers, die in den obersten zwei Metern kryoturbat gestaucht sind, zwischen zwei und drei Meter Schotter und Sande der Oberen Mittelterrasse angeschnitten. Nach Westen hin keilen diese infolge der Biegung des Flusses nach Süden aus. Über den z. T. stark verwitterten Sanden liegt nochmals eine rund zwei Meter mächtige Deckschichtenfolge, die stellenweise sehr gut erhalten ist, stellenweise jedoch durch intensive kryoturbate Bodenbewegungen gestört ist. (Juni 78, Hm)
Tongrube Bergrheinfeld (Teilansicht) Deutlich eingeschnitten in die Keupertone erkennt man die Mainsohle. Darüber die hellen unverwitterten Sande und die stark verwitterten Schotter; im Hangenden die kryoturbat gestörte Deckschichtenfolgen. (März 1978, Hm)
Tongrube Bergrheinfeld (Teilansicht): Im Westeeil des Aufschlusses liegen die Dechschichten unmittelbar den Tonen des Keupers auf und sind durch bis zu zwei Meter tiefe Kryoturbationstaschen stark durchmischt. (März 1978, Hm)
Morphologisch einwandfrei ausgeprägt ist die Untere Mittelterrasse zwischen Unter- und Obereisenheim. Hier trägt die Untere Mittelterrasse, deren Sande stark rotbraun verwittert sind, hauptsächlich einen nichtholozänen Boden. Die Zerschneidung der Terrasse längs eines muldenförmigen Tälchens, das nachträglich durch Löss und Bodensedimente plombiert wurde, setzte wohl mit der Eintiefung des Mains auf die Obere Niederterrasse ein. Im Hintergrund erkennt man neben dem Solifluktionsunterhang des Hertleinsberges ein weiteres Muldentälchen, das die Untere Mittelterrrasse reliefiert. (August 1978, Hm)
Kiesgrube Oberndorf: Deutslich zu erkennen ist eine in die Obere Niederterrasse eingetiefte und wieder verfüllte Erosionsrinne. Auffallend ist neben dem Wechsel von flächiger Aufschüttung und linienhafter Erosion der Wechseldes petrographischen Korngrößenspekturms. Die oberen Kiese zeigen neben einer starken Verwitterung häufig Kryoturbationstaschen, die ein kaltzeitliches Klima noch nach der Ausräumung der Delle beweisen. Die Deckschichten wurden hier zwecks des besseren Abbaus abgetragen. (Jan. 78, Hm)
Blick auf die von einer alten Mainrinne durchzonene Untere Niederterrasse nordwestlich von Heidenfeld. Auffallend ist der großflächige Charakter dieser Terrasse, die bei Grafenrheinfeld eine Sohle von rund vier Kilometer Breite einnimmt. Auf dem Berg im Hintergrund ist eine der Hauptterrassenstufen durch Schotter und Sande nachweisbar. (August 1978, Hm)
Einen guten Einblick in den Aufbau der sonst im Grandwasserbereich des Mains liegenden Unteen Niederterrasse gewährt dieser Aufschluss zwischen Obereisenheim und Wipfeld. Die im Bild fast ausschließlich aus Sanden bestehende Aufschüttung wurde im Zug von jungen Mainlaufverlagerungen häufig ausgeräumt. Auelehmartige Sedimente zeichnen diese ehemaligen Flußläufe nach. Selbst die am ältesten erscheinenden und stark kiesführenden Schichten enthalten Muschelschalen. Zwei bis drei Meter unter der Abbausohle finden sich Baumstämme (siehe) Vordergrund der postglazialen Wärmezeit, die anzeigen, dass der Main währen des frühen Postglazials unter dem heutigen Niveau lag. (August 1978, Hm)

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(C) by Bernhard Heim - Zuletzt geändert am 2.8.2000

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