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Jahrgangsstufe
5/6/11
Flurbereinigung und Dorferneuerung
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Flurbereinigung
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Dorferneuerung
Links zu Behörden und Institutionen
Bayerisches Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten :
Ländliche Entwicklung in Bayern
Bayerisches Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten : Bayerische
Staatsforstverwaltung
Ländliche
Entwicklung in Bayern
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(in Vorbereitung)
andere Direktionen in Bayern sind noch nicht im Netz, verfügen
aber über eine e-mail-Adresse:
Ländliche
Entwicklung in Bayern
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Bodenneuordnung
Im Rahmen der Bodenneuordnung sollen
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neben der Schaffung von Flächen für öffentliche,
gemeindliche und übergemeindliche Aufgaben (z.B. Straßenbau,
Erschließung von Gewerbegebieten)
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vor allem die Voraussetzungen für eine Verbesserung
der Rahmenbedingungen der Landwirtschaft
geschaffen werden.
Das in Franken weit verbreitete Realteilungsrecht,
bei
dem ursprünglich jeder (ursprünglich männliche) Erbe einen
Teil des Hoflandes zugesprochen bekam - im Gegensatz zum in Oberbayern
verbreiteten Anerbenrechtes (nur ein Erbe führt den Hof mit
der gesamten zum Hof gehörigen Flur weiter) führte
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zu Besitzzersplitterung: kleine Betriebsgrößen
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und zur Flurzersplitterung: Der Besitz eines
Bauern ist auf viele kleine Flurstücke verteilt (Beispiel Gruppenflurbereinigung
Schweinfurt-Süd 1972: )
Die durch den Fruchtwechsel bedingten Gewanne,
die durch Langstreifenfluren untergliedert waren und dem sogenannten
Flurzwang
(gleiche Nutzung innerhalb des Gewannes, weil das Flurwegenetz auf das
zu zeiten einer nicht-mechanisierten Landwirtschaft auf das sinnvollerweise
Nötigste beschränkt war) erwiesen sich als den heutigen Gegebenheiten
der landwirtschaftlichen Bearbeitungstechnik nicht angepasst.
Im Rahmen der Flurbereinigung geht es nun darum:
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den Besitz eines Landwirtes zu einem oder wenigen
größeren, wohl proportionierten blockförmigen Flurstücken
zusammenzulegen
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Brachflächen auf Grenzertragsböden
aus der landwirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen und sie anderer Verwendung
(z.B. Biotop oder für öffentliche Belange verfügbare Freifläche)
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Brachflächen auf guten Böden, die nur deswegen
nicht genutzt werden weil die Flächen zu klein sind oder der Eigentümer
die Landwirtschaft reduziert oder aufgegeben für andere Landwirte
"verfügbar" zu machen: unmittelbares Angrenzen an größere
Flurstücke, die eine Zupacht oder einen Zukauf nahelegen.
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Eng damit verbunden sind wasserwirtschaftliche
Maßnahmen und die Verbesserung des
Flurwegenetzes
Natürlich ist dieser Punkt der heikelste Punkt
der gesamten Flurbereinigungsmaßnahmen:
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Die Umverteilung kann nicht in dem Sinne durchgeführt
werden, dass die Flächen im Verhältnis 1 : 1 umgetauscht werden,
da Bodenqualität, Relief und mikroklimatische sowie die Nutzungsart
den Wert eines Flurstückes beeinflussen. Die Bewertung der Flurstücke
findet anhand der zur Acker- bzw. Grünlandzahl umgerechneten Bodenzahl
und dem Bestand an Dauerkulturen (z. B. Streuobstbäume) statt.
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Zwar werden die Flurbereinigungsmaßnahmen durch
Fördermittel bezuschusst, doch fallen u. U. auch erhebliche Kosten
für die Teilnehmergemeinschaft an. Während Vollerwerbslandwirte
wohl in der Mehrzahl dem Flurbereinigungsverfahren aufgeschlossen gegenüberstehen,
werden Nebenerwerbslandwirte für sich weniger Vorteile in dem Verfahren
sehen.
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Darüberhinaus spielen sicherlich auch Gründe
eine Rolle, die traditionsbedingt sind: schließlich bedeutet die
Umverteilung ein "Abschiednehmen" von vielleicht über Jahrhunderte
in Familienbesitz befindlichen Flurstücken.
Wasserwirtschaftliche
Maßnahmen
Sie werden sowohl im Rahmen der Dorferneuerung
als auch im Rahmen der Flurbereinigung durchgeführt und müssen
insbesondere mit den Maßnahmen des Boden- und Umweltschutzes abgestimmt
werden - ein ebenfalls heikler Punkt.
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möglich sind Dränierungen einzelner Flurstücke,
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der Hochwasserschutz einzelner Gemeindeteile,
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in Verbindung mit den bodenkonservierenden Maßnahmen
auch Erosionsschutz (z.B. Wasserrückhaltebecken)
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Im Gegensatz zu vielen älteren Flurbereinigungsverfahren
werden heute Bachläufe in der Regel nicht mehr begradigt und kanalisiert,
sondern vielmehr die "Fehler" einer eventuell ältereren Flurbereinigung
versucht rückgängig zu machen, d. h. man "renaturiert" diese
kanalisierten Bachläufe.
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Ebenso werden in manchen Gemeinden (in Unterfranken
wurden vielfach durch den Ort verlaufende Bäche überbaut durch
öffentliche Verkehrswege) so weit möglich diese Überbauungen
wieder entfernt.
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Die Flurbereinigung schaft natürlich in diesem
Zusammenhang auch die Voraussetzungen für eine mögliche Verbesserung
des Ortskanalisationsnetzes.

Bodenschutz/Umweltschutz
Verkehr
Einerseits können größere überregionale
Verkehrsplanungsvorhaben eine Flurbereinigung (äußere Verkehrserschließung)
nötig machen, andererseits gibt es aber auch bei Flurbereinigungen,
die auf Strukturverbesserungen im primären Wirtschaftssektor und der
Schaffung der Chancengleichheit von entlegeneren ländlichen Räumen
abzielen die Notwendigkeit verkehrstechnische Maßnahmen durchzuführen.
Dazu zählen z. B.
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die äußere Verkehrserschließung
(Ausbau von Ortsverbindungsstraßen)
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die innere Verkehrserschließung
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die Verbesserung oder Erweiterung des bestehenden
Flurwegenetzes
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die rückwärtige Hoferschließung,
d. h. dass der Landwirt seine Felder vom eigenen Hof aus anfahren kann
ohne das öffentliche Straßennetz zu benutzen.
Sowohl hinsichtlich der Wegeführung als auch
der Art der Flurwegebefestigung haben sich in den letzten Jahrzehnten Veränderungen
ergeben, die dem Natur- und Landschaftsschutz dienen:
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gewundene, dem Relief angepasste Wegeführung
anstelle schachbrettartiger, geradliniger Flurbereinigungswege und
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z. T. geschotterte oder nur mit Fahrstreifen versehene
Flurbereinigungswege anstelle fester Betonwege, wie dies z. B. bei der
1972 ebenfalls prämierten Flurbereinigungsmaßnahme Schweinfurt-Süd
der Regelfall war.
Freizeit/Erholung/Landschaftspflege
Nachdem
Siedlungsbauliche
Maßnahmen
Im
Rahmen dieses Teilpunktes können sowohl planerische Aufgaben wie
z.B.
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die Ausweisung von Flächen
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für zukünftige Neubaugebiete oder
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öffentliche Einrichtungen wie Anlage oder Verlegung des Sportplatzes
oder
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Flächen für Kindergärten, Spielplätze
durch die Umverteilung im Rahmen der Bodenneuordnung als auch in Verbindung
mit der sogenannten inneren Verkehrserschließung und Dorfverschönerung
die
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Wiederherstellung traditioneller Straßenbeläge
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die Begrünung,
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Fassadensanierungen und
-
Bodenentsiegelungsmaßnahmen
durchgeführt werde
n.
Beispiel 1:
Gruppenflurbereinigung Schweinfurt Süd Landkreis
Schweinfurt (1972)
Quelle: "Prämierung von Flurbereinigungsverfahren durch Staatsinister
Dr. Hans Eisenmann 1. Preis 1972", Flurbereinigungsdirektion Würzburg
1. Voraussetzungen vor dem Vereinfachten Verfahren
2. Verfahrensdaten
3. Maßnahmen
4. Finanzierung
5. Regionalentwicklung im Bereich der Oberen Altmühl
Quellenangabe:
Fotos: Bernhard Heim
Beispiel 2:
Vereinfachtes Verfahren Lauterbach Gemeinde Geslau,
Landkreis Ansbach (1998)
ausgezeichnet mit dem Staatspreis 1997/98 vom Bayerischen Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Quelle:
1. Voraussetzungen vor dem Vereinfachten Verfahren
2. Verfahrensdaten
3. Maßnahmen
4. Finanzierung
5. Regionalentwicklung im Bereich der Oberen Altmühl
Quellenangabe: Direktion für Ländliche Entwicklung Ansbach
(Faltblatt)
Fotos: Bernhard Heim
Vergleich der beiden Verfahren: