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Proteinsequenzanalyse am Beispiel des Kobratoxins
Aus dem Kobragift wurde erstmals 1965 ein Neurotoxin (Nervengift)
aus der chinesischen Kobra (Naja naja atra)
isoliert. Es handelt sich dabei um ein Polypeptid mit 62 Aminosäuren
dem sogenannten Kobratoxin. Neurotoxine bewirken
eine neuromuskuläre Blockade, genauer blockieren sie die Acetylcholinrezeptoren
und verhindern so die neuromuskuläre Reizübertragung durch den
Transmitterstoff Acetylcholin - im Unterschied zum Pfeilgift Curare teilweise
sogar irreversibel.
Die giftigste Schlange ist übrigens die seltene,
im östlichen Zentralaustralien beheimatete Zornschlange (Parademansia
microlepidota) gefolgt von der australischen Taipan (Oxyuranus sutellatus).
Lit.: Dieter Matinetz: Arsenik-Curare-Coffein : Gifte in unserer Welt, Reihe: Welt und die Natur, 1. Auflage, 1982, Urania - Verlag Leipzig, Jena, Berlin.
Abb.
1: Kobratoxin (markiert = gesuchtes Endstück)
Die Proteinsequenzierung nach dem
Prinzip der Überlappungsmethode
(Hier soll nur das Prinzip an
einem Stück des Kobratoxins gezeigt werden.)
Aufgabe:
Abb.
2 : erhaltene Bruchstücke nach dem Schneiden des gesuchten
Kobratoxinstückes mit Enzymen
Ergebnis:
Die fehlende Peptidsequenz lautet:
Die eingezeichneten Brücken im Kobratoxin stellen Disulfidbrücken zwischen Cysteinmolekülen dar.
Das Enzym A schneidet demnach nach
Cys und nach Gly.
Das Enzym B schneidet demnach nach
Asn und nach Thr.
Das Enzym C schneidet demnach vor
ILe und vor Cys.
(Wegen der determinierten Enden des Peptids sei nur
eine Schneidrichtung der Enzyme möglich :
hier , die von links nach rechts gesehen.)
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© StR Holger Schickor letzte Änderung 12.O2.1999