Weitere Begriffe und ein Slang-Lexikon
Abhängigkeit bedeutet, auf Personen oder Sachen angewiesen zu sein und ohne diese in irgendeiner Weise schwere Beeinträchtigungen hinnehmen zu müssen. In der Drogenfrage spielen vor allem diejenigen Abhängigkeiten eine besondere Rolle, auf die sich der Organismus des Menschen nach einer Zeit der Gewöhnung eingestellt hat (Toleranz). Nach oben
Psychische (seelische) Abhängigkeit
Verlangen zur ständigen Einnahme und Beschaffung einer Substanz, um eine gewünschte Wirkung (Erfahrungs- und/oder Erwartungswert) zu erzielen und ein Verlangen zu befriedigen. Nach oben
Physische (körperliche) Abhängigkeit
Entwicklung eines körperlichen Bedarfs an einer körperfremden Substanz, die in den Zellstoffwechsel einbezogen wird. Hierdurch Ausbildung von Gewöhnung (Toleranz) mit Dosissteigerung. Nach oben
Amphetamin (Benzedrin) / Methamphetamin:
synthetische Verwandte des natürlich vorkommenden Ephedrins; stark stimulierende organische Verbindung; auch als Weckamine bekannt. Opiatabhängige konsumieren benzedrinhaltige Medikamente (im Szenejargon auch Pep Pills genannt) meist nach dem Aufwachen, um überhaupt auf die Beine zu kommen. Nach oben
Herausgefilterte (derivierte) Abkömmlinge einer Grundsubstanz mit überwiegend eigenen chemisch-toxischen Reaktionen. Die Ecstasy-Wirkstoffe sind z.B. Amphetaminderivate. Nach oben
Ein Neurotransmitter, der u.a. an der Verarbeitung von Euphorie und Lustempfindung beteiligt ist, aber auch die Bewegungskoordination beeinflußt. Nach oben
Drogen sind "alle Stoffe, Mittel, Substanzen, die aufgrund ihrer chemischen Beschaffenheit, Strukturen oder Funktionen im lebenden Organismus verändern, wobei sich diese Veränderungen insbesondere in den Sinnesempfindungen, in der Stimmungslage, im Bewußtsein oder in anderen psychischen Bereichen oder im Verhalten bemerkbar machen". Es sind alle Stoffe die im Gehirn psychotrope Wirkungen entfalten. Nach oben
Phantasien und Bilder, die aus den "hinteren Hirnkammern" zu kommen scheinen und während eines Ecstasy-Rausches wie ein Film im Kopf des Konsumenten ablaufen. Nach oben
Ein Neurotransmitter, mitverantwortlich für euphorische Empfindungen, Streßbewältigung und Bewältigung des Alltagsstresses. Nach oben
Stoffe mit aufputschend - euphorisieren - der Wirkung (überwiegend Medikamente, aber auch Kokain oder Speed) Nach oben
ist ein synthetisches Narkotikum, das seit 1968 als Schmerzmittel auf dem Markt ist. Die Wirkungen sind ähnlich denen des Morphins oder Heroins. Durch leichte Veränderungen der molekularen Struktur oder durch Hinzufügen oder Abspalten von Atomen oder Molekülgruppen entstehen neue Stoffe (Fentanylderivate) mit stärkeren Wirkungen. Es ist ein wichtiger Grundstoff zur Herstellung von Designer-Drogen auf Methylbasis. Nach oben
ist ein Rauscherlebnis, das ohne akuten Drogenkonsum ausgelöst wird. Flash backs treten dann auf, wenn fettlösliche Suchtstoffe (THC, LSD) sich in Körperdepots (Hirnrinde oder Fettgewebe) angereichert haben, dann plötzlich freigesetzt werden und ihre Wirkungen entfalten.
Wasserlösliche Wirkstoffe, wie Heroin oder Amphetamine, können im Körper keine Depots bilden und damit auch keine Flash backs auslösen. Halluzinogene: Stoffe, die Halluzinationen (Sinnestäuschungen) auslösen können oder zumindest die Phantasie enorm anregen. Sie werden auch Psychodelika genannt (LSD, Meskalin, Tryptamine). Nach oben
Der Genuß eines bestimmtes Stoffes qualifiziert diesen in besonderer Weise gegenüber dem häufig unreflektierten Konsum alltäglicher Waren. Genuß ist der besondere, der angenehm empfundene Konsum. Nach oben
Konsum bezeichnet zunächst wertfrei den Gebrauch, Verzehr und Verbrauch von Gütern aller Art. Drogenkonsum besagt nichts anderes als den Verzehr eines pflanzlichen oder synthetischen Stoffes, um damit eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Nach oben
Waschküchenlabor oder auch illegales Großlabor zur Herstellung von Designer-Drogen oder zur chemischen Weiterentwicklung anderer Wirkstoffe. Nach oben
Mißbrauch bedeutet einen falschen, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch und zwar zum eigenen Schaden der Konsumentlnnen und zur Schädigung von deren Umwelt. Die Einordnung von Konsumverhalten als mißbräuchlich unterliegt persönlichen wie auch gesellschaftlichen Wertungen. Nach oben
schädlich für Hirn und Nerven Nach oben
Nervengift mit zerstörerischer Wirkung für das Gehirn und die Nervenbahnen. Nach oben
Signaltragende, Nachrichten übermittelnde chemische Substanzen, die im Gehirn produziert werden um Reize und Botschaften durch das Nervensystem zu transportieren. Nach oben
Ein Neurotransmitter, wie andere Transmitter auch zuständig für Energie, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Nach oben
Ein wichtiger chemischer Grundstoff zur Herstellung von Amphetaminen und deren Derivate, der aber auch zur legalen Herstellung verschiedener Medikamente benötigt wird. Nach oben
Neurotransmitter, unterstützt u. a. die Schlaf- und Appetitregulierung. Nach oben
Sucht ist als ein bis zur Existenzgefährdung übersteigertes, verstandesmäßig unbeherrschtes und immer wiederkehrendes Verlangen nach einer (sinnlichen, gefühlsmäßigen) Erfahrung zu verstehen, das alle anderen Werte und Aktivitäten des Individuums in den Hintergrund drängt. Nach oben
Man unterscheidet zwischen Gewohnheit, Abhängigkeit und Suchtkrankheit, obwohl ihre Grenzen fließend sind. Hierbei könnte Gewohnheit definiert werden als ein sich in gewissen Zeitabständen wiederholendes, eingeschliffenes, korrigierbares Verhaltensmuster. Abhängigkeit ist dagegen ein eingeschliffenes, zwanghaftes Verhalten, das je nach Schweregrad wenig bzw. ab einem gewissen Stadium gar keine Verhaltenskorrektur (im Sinne von Suchtmittelverzehr) zuläßt. In diesem Stadium empfinden Betroffene die Drogeneinnahme und -wirkung als existentiell unverzichtbar. Die Droge hat bereits einenfesten Platz in ihrem Leben. Entzug bedeutet: Schmerzhafte Ablösungsprozesse, Entzugserscheinungen. Obwohl eine Abhängigkeit bereits die Suchtkrankheit ist, sprechen zahlreiche professionelle Suchtexperten erst dann von einer Suchterkrankung, wenn die Abhängigkeit beginnt, das ganze Leben des Betroffenen zu beherrschen:
Etwa, wenn alles Denken und Handeln weitestgehend auf die Beschaffung der Droge, die Verhütung von Entzugserscheinungen und die Vertuschung der Sucht gerichtet ist. Der anfängliche Genuß wird durch die eigendynamische Suchtspirale ad absurdum geführt. Aus dem, anfänglich das Leben bereichernden, Genußziel wird ein immer hoffnungsloserer Wettlauf gegen Entzugserscheinungen und zunehmend soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Probleme, ein Wettlauf, der ohne Therapie unweigerlich in den Abgrund führt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vorgeschlagen, anstelle von Sucht von Drogenabhängigkeit zu sprechen, um Verwechslungen mit Begriffen wie Gelbsucht, Bleichsucht usw. zu vermeiden. Nach der WHO-Definition ist Drogenabhängigkeit" ein unbezwingbares, gieriges seelisches Verlangen, mit der Einnahme der Drogen fortzufahren und das Bedürfnis, sich die Drogen um jeden Preis zu beschaffen. Nach oben
Dieser Begriff ist einer der umstrittensten Begriffe aus dem Vokabular
der Drogenhilfe. Wenn hier von unterschiedlichen Suchtpotentialen die Rede ist, dann
sind damit zum einen die unterschiedlich zu beobachtenden Zeiträume gemeint, in denen
Konsumenten verschiedener Suchtstoffe Abhängigkeitsstruktur entwickeln. Zum anderen die
unterschiedlich intensive Beziehung, die Menschen zu ihrem "favorisierten Suchtstoff"
entwickeln. Nach oben
Die Tatsache, daß sich kombiniert eingenommene Stoffe im Bewußtsein (psychische Wirkung) des Konsumenten bestenfalls multiplizieren, in seinem Organismus (körperliche Wirkungen) aber potenzieren, insbesondere was die schädlichen und negativen Nebeneffekte (synergetischen) betrifft. Nach oben
Eine Hauptgruppe der Designer-Drogen mit halluzinogener Wirkung. Nach oben
Lyserg-Säure-Diäthylamid Nach oben
N-Methyl-1-(1,3 benzodooxol-5-yl)2-butamin Nach oben
3,4 Methylen-dioxid-N-Methylamphetamin Nach oben
Methylen-dioxy-amphetamin Nach oben
Methylen-dioxy-ethylamphetamin Nach oben
Meathoxy-methylen-dioxy-amphetamin Nach oben
N-Methyl-4-phenyl-4-propionoxy-piperidin Nach oben
N-Methyl-4-phenyl-1,2,5,6-trimethoxy-piperidin Nach oben
Eticyclidin Nach oben
Phencycilidin Nach oben
N-Phenethyl-4-phenyl-4-acetoxy-piperidin Nach oben
N-Phenethyl-4-phenyl-1,2,5,6-tetra-hydropyridin Nach oben
Rolicyclidin Nach oben
Para-metoxy-amphetamin Nach oben
TCP
Tenocyclidin Nach oben
THC
Tetra-hydro-cannabinol Nach oben
TMA
3,4,5-Tri-methoxy-amphetamin Nach oben
World Health Organisation
Welt-Gesudheits-Organisation Nach oben