Das Leben im römischen Gutshof "Villa Rustica"

Die Villa Rustica, welche wir besucht haben, liegt in Baden-Württemberg, südlich von Rottenburg, Sumeloccenna, in der Nähe der Stadt HECHINGEN.
Die Errichtung des Gutshofes kann auf das 1. nachchristliche Jahrhundert festgelegt werden.
Zur Regierungszeit von Kaiser DOMITIAN ( 81 - 96 n. Chr.) wurden die römischen Truppen von den Höhen der Schwäbischen Alb ins Neckartal vorverlegt. Damit war der Raum um die heutige Stadt HECHINGEN dem römischen Imperium angeschlossen.
Südlich von SUMELOCENNA (Rottenburg a.N.) gelegen, in unmittelbarer Nähe, könnte diese Villa Rustica das Besitztum einer führenden Persönlichkeit aus dieser Ansiedlung gewesen sein. Dahin gehen zumindest einzelne Vermutungen. Allerdings kann in keiner Weise genau gesagt werden, wer die Bewohner dieser Villa Rustica waren. Es könnte ein Veteran des römischen Heeres gewesen sein, der sich hier seinen Altersruhesitz eingerichtet hat und sich durch Landwirtschaft und Handel seinen Lebensunterhalt verdiente.
Da die Umgebung hauptsächlich auf Sandstein gegründet ist, könnte ein Zuverdienst durch Verkauf von "Stubensandstein-Erzeugnissen" (Mauersteine, Sand, Säulen, Steinfiguren) entstanden sein.

Die Villa Rustica war sehr schön, abseits der großen Verkehrsstraßen und lärmender Innenstädte, gelegen. Die Wohnräume waren nach Süden ausgerichtet, mit herrlichem Blick ins offene Land, Wirtschaftsräume lagen an der Rückfront des Gebäudes in nördlicher Richtung.
Das umfangreiche Badehaus weißt auf gewissen Reichtum hin, denn es bestand aus mehreren Räumlichkeiten, vom Kaltwaschraum über das Laubad bis zur "Sauna", dem sogenannten Warmbaderaum.
Die fließende Wasserversorgung wurde gewährleistet durch eine nahegelegene Quelle, die nördlich der Ansiedlung entsprang und durch "Deichelleitungen" zum Gutshof geführt wurde. So war nicht nur die Wasserversorgung in den Wirtschsaftsräumen gesichert, sondern ebenso konnte ein Wasserklo und die Fußbodenheizung betrieben werden.
Die Deicheln bestanden aus rund ausgebohrten Eichenstämmen, die durch Muffen miteinander verbunden wurden. Die Quellen entsprangen ungefähr 200 m nördlich des Hauptgebäudes. Zur Lebenssicherung war diese Quelle unendlich wichtig.


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