Soldatenkaiser waren beliebte Führer, die von ihrem Heer zum Kaiser gemacht wurden. Da es mehrere Heere gab und diese dann auch ihren eigenen Kaiser aufstellten, kam es unter ihnen zu heftigen Kämpfen. Dadurch wechselten sie häufig. Von 235 -305 regierten 14 Soldatenkaiser. Diese enden mit Kaiser Diocletian.
Da die Kaiser enorm viel Geld für Kriege verwendeten und die Erträge aus den Eroberungen entfielen, mußten die Steuern ständig erhöht werden, und das Volk verarmte. Das Leben auf dem Lande veränderte sich, es kam zum Niedergang der Städte.
Die Städte verarmten immer mehr. Wertgegenstände, wie z.B. Vergoldungen an Häusern, wurden vom Staat in seiner Geldnot eingezogen und eingeschmolzen. Sogar vor Tempeln wurde nicht haltgemacht.
Stadträte hatten Angst, ihr Amt auszuüben, weil sie mit ihrem Vermögen für das Steuereinkommen der Stadt haften mußten. Tatsächlich verloren die Familien, die die Städte regiert hatten, ihr Vermögen.
Die Handwerker wurden zu Zwangsgemeinschaften zusammengeschlossen, die für das Steueraufkommen ihrer Mitglieder hafteten. Die Zahl der handwerklichen Erzeugnisse ging wegen der Kriege, wegen dem Rückgang des Fernhandels und wegen der Armut der Leute zurück. Von dem, was die Handwerker verdienten, ging immer mehr als Steuern an den Staat. Die Söhne wurden gezwungen, den Beruf ihrer Väter auszuüben, da es sonst bald keine Handwerker mehr gegeben hätte.
Aber alle Maßnahmen konnten nicht verhindern, dass immer mehr Menschen aus den Städten abwanderten und aufs Land zogen.
Auf dem Lande gab es arme selbständige Bauern, arme Pächter, sog. Kolonen, und reiche Großgrundbesitzer, die in prächtigen Villen lebten. Die Steuern waren wegen der Kriege und Bürgerkriege viel zu hoch, und so verarmten viele kleine Bauern.
In der Hoffnung, daß die Großgrundbesitzer sie vor überhöhten Steuern schützen und ihnen ein halbwegs gesichertes Leben ermöglichen konnten, begaben sich viele ursprünglich selbständige Bauern in die "Schutzherrschaft" eines Großgrundbesitzers, das heißt, daß sie diesem ihr Land abtraten, es aber weiter für eine Pacht bewirtschaften durften.
Die Großgrundbesitzer, die keine Steuern zahlen mußten und teilweise kleine Privatarmeen hielten, bekamen so immer mehr Land. Auch die Kirche profitierte seit dem 4. Jahrhundert von der Schutzherrschaft.
Andere Bauern flohen oder schlossen sich Räubern an. In Nordafrika und Gallien gab es auch Bauernaufstände. Es gab eine Wirtschaftskrise, denn weil man nur für den Staat arbeiterte, wurde weniger produziert als in den früheren Zeiten des Wohlstands.
An diesen Zuständen verdiente der Staat wenig, und deshalb hielt er dagegen, indem er geflohene Bauern in Ketten legte und sie als Sklaven zur Arbeit zwang. Die Bauern wurden durch Gesetz gezwungen, auf ihrem Land zu bleiben und zu arbeiten. Die Übernahme von Bauern in die Schutzherrschaft wurde zwar verboten, aber ohne Erfolg.
Damals wurden die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher.