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"composition no.94 (zu.flucht)"

"composition no. 94 (zu.flucht)"

für Flöte
und Orgel solo

2023



Anmerkung zur Besetzung:
Beide Interpret*innen benötigen auch
noch je eine
Holzblocktrommel
 

Begonnen: 12. März  2023 in Bremen
Beendet: 14. Juni  2023 in Bremen

Uraufführung: noch offen

Spieldauer:  13 Minuten


Kommentar

 
Schon bei den ersten Überlegungen zu diesem Stück
tauchten beim Komponisten Erinnerungen an Borcherts Drama
„Draußen vor der Tür“
auf und verdichteten sich während der Arbeit an der
Musik.

Ähnlich wie bei Borchert geht es in dieser Komposition um alle Verlorenen,
die fragen, bitten… aber  sie bekommen (von uns) keine Antwort …

Beckmann, der Protagonist bei Borchert, bittet an mehreren Orten
um Hilfe und Aufnahme, aber die Tür schlägt immer wieder
zu.

Die zufallende Tür - ein durchgehendes Motiv
im Drama und in dieser Musik.

Flucht - weltweit vor Krieg, Hunger und Unbewohnbarkeit
der Heimat, Flucht von Menschen vor Menschen, Flucht auch vor dem,
was in uns ist, weggedrängt, verschlossen.

Zuflucht
kann heißen, Heterotopien, Anderswelten träumen,
dem Leben Sinn verleihen,
sich aufeinander
einlassen,
eine gemeinsame Verständigung oder Sprache suchen.

Das spiegelt sich in "composition no.94 (zu.flucht)"
im mal zaghaften, mal herausfordernden Spiel der Interpret*innen,  
hier Raum begrenzend, da Raum lassend für Annäherung,
Begegnung und Austausch im Dialog.

Es sind hauptsächlich FRAGEN,
die strukturell das Stück durchziehen, auf die aber nie wirklich
eine Antwort erfolgt. So lässt sich der Schluss der Komposition
auch mit den Worten Borcherts hören:

„Gibt denn keiner Antwort?
Gibt keiner Antwort???
Gibt denn keiner, keiner Antwort???“

 
A.Q.