- Wernher-von Braun-Straße
- Georg-Wendler-Straße und Ehrenbürgerschaft
- Langemarckstraße
- Ludwig Hermann Straße
- Peter Dörfler Straße
- Willy Messerschmitt Straße.
Wir, d.h. die meinen Antrag unterstützenden Organisationen
- Stolpersteininitiative Gersthofen
- Gersthofen ist bunt
- Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung
- die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Augsburg mit der Regionalgruppe Allgäu
- Gegen Vergessen-Für Demokratie, Regionale Arbeitsgruppe Augsburg
- Augsburger Friedensinitiative (AFI) und die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG.VK) Gruppe Augsburg
- Forum solidarisches und friedliches Augsburg sowie
- Bündnis für Menschenwürde Augsburg-Schwaben e.V.
Die Langemarckstraße in Gersthofen haben die Nationalsozialisten aus propagandistischen Gründen benannt und dort Siedlungshäuser für Invaliden gebaut, eine vorgeblich soziale Tat, die nur das Ziel verfolgte, Kriegsopfer zu heroisieren und für den nächsten verbrecherischen Krieg zu mobilisieren. Die Ehrenbürgerschaft und die Straßenbenennung für Georg Wendler aufrecht zu erhalten, erscheint uns in hohem Maße fragwürdig, es stellt sich hier die Frage, wie die Stadt Gersthofen mit ihrer eigenen Geschichte und ihrer Verantwortung heute umgeht. Ein Reduzieren auf (sicherlich vorhandene) Verdienste eines kommunalen Mandatsträgers kann nicht gedeihlich sein, wenn die andere Seite der Person, die jahrelange berufsmäßige Agitation für den Nationalsozialismus (und damit der propagandistischen Vorbereitung des Krieges) und das fraglose Mitwirken im Herrschaftssystem ausgeblendet wird.
Die Beibehaltung der „Wernher-von-Braun-Straße“ bedeutet für die Familie Pröll eine Demütigung und Provokation, wie Anna Pröll zu Lebzeiten immer wieder betonte. Fritz Pröll musste dort unter schlimmsten Bedingungen Zwangsarbeit leisten und suchte den Freitod, um andere Häftlinge nicht zu verraten. Aber auch hinsichtlich der anderen genannten Straßennamen möchten wir einen Diskussionsprozess in der Stadtgesellschaft initiieren, ob und in welcher Form das Jahrzehnte lang praktizierte frag- und kritiklose Gedenken heute noch sinnvoll ist. Wir erinnern dazu beispielhaft an die jüngst vollzogene Umbenennung der Langemarckstraße in Augsburg. Der Leiter der Gedenkstätten Buchenwald und Dora, Prof. Dr. Jens Christian Wagner hat sich hinsichtlich der Straßennamen wie folgt geäußert: "Straßenbenennungen nach historischen Persönlichkeiten sind öffentliche Würdigungen. Gewürdigt werden sollten Leistungen, die die Welt friedlicher, humaner und lebenswerter gemacht haben. Voraussetzung sollte sein, dass die zu würdigenden Personen Demokratie und Menschenrechte geachtet haben“. Für die oben genannten Personen, insbesondere Wernher von Braun und Georg Wendler treffen diese Kriterien keinesfalls zu.
Nähere Informationen
Antrag auf Umbenennung strittiger Straßennamen 15.12.2021
Überlegungen zur Umbenennung der Wernher-von-Braun-Straße in Gersthofen
Georg Wendler, geb. 21.12.1895
Überlegungen zur „Langemarckstraße“ in Gersthofen
Ludwig Hermann, Offizier und „Führer“ des Betriebs (* 10. April 1882 in Memmingen verst. 31.Mai 1938)
Peter Dörfler (geb. 27. 4.1878 in Untergermaringen, verst. 10.11.1955 in München)
Presseartikel
Die Diskussion ist nicht vorbei - Augsburger Allgemeine Land Nord (22-12-2021)
Nazi-Bürgermeister soll Ehrenbürgerwürde verlieren - -Augsburger Allgemeine Land Nord (22-12-2021)
Bleibt ein Nazi-Bürgermeister Ehrenbürger? - Augsburger Allgemeine Land Nord (05-01-2022)
Gersthofen sollte sich Rat von außen holen - Augsburger Allgemeine Land Nord (19-01-2022)
Leserbrief "Nie war Demokratie so von rechts gefährdet wie heute"
Leserbrief "Nazi-Täter dürfen nicht verehrt werden"