Dora - Existenz im Lager -
Lebensbedingungen der Häftlinge

Während der Arbeiten am Tunnelsystem durften die Häftlinge den Stollen fast 4 Monate lang nicht verlassen. Es gab weder Wasch- noch Trinkwasser. Den Häftlingen war es untersagt ,sich an der einzigen Wasserleitung mit Leckwasser zu waschen. Viele Häftlinge urinierten in ihre Hände um sich den Staub aus dem Gesicht waschen zu können. Als Abortanlagen waren halbe Benzinfässer aufgestellt, allerdings viel zu wenige. Deshalb mussten die Häftlinge ihre Notdurft häufig im Stollen verrichten. Die Schlafstellen der Zwangsarbeiter waren entsetzlich eng und wimmelten von Ungeziefer, denn es gab keine Entlausungsmöglichkeiten. Da in der Nacht oft Sprengungen durchgeführt wurden, atmeten die Häftlinge Gase und Gesteinsstaub ein, mit verheerenden Auswirkungen auf Lunge und Augen. Allerdings muss man anmerken, dass die Lagerführungen der Konzentrationslager politische Häftlinge unter Druck setzte, indem sie kriminelle Häftlinge in die gleichen Lager brachten und sie mit den politischen Häftlingen auf eine Stufe stellten.

Hierbei handelte es sich um eine Art Terrormaßnahme der SS. Da die kriminellen Häftlinge durch kleine Bestechungen seitens der SS dazu bereit waren, Spitzel- und Handlangerdienste auszuführen, wurden sie dazu benutzt, die anderen KZ-Insassen zu unterdrücken, um sie besser kontrollieren zu können. Zum Beispiel konnte die SS mit Hilfe der korrupten Häftlinge jeglichen Widerstand zerschlagen, indem ihre Spitzel diese Widerstandleistenden an die SS verrieten. Die medizinische Versorgung der Häftlinge war völlig unzureichend, da die Ärzte keine Medikamente zur Verfügung hatten und die Bettenzahl zu gering war, um die zahlreichen Erkrankten versorgen zu können.


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