3.6.15
Partner des Biosphärengebiets Schwäbische
Alb bieten „Tieren der Nacht“ ein
Zuhause
Über 600 Kästen für nachtaktive
Tiere werden im Moment aufgehängt
(rpt) 24 Biosphärengebiets-Partner beteiligen
sich an dem von der Geschäftsstelle Biosphärengebiet
Schwäbische
Alb ausgerufenen Projekt „Tiere der Nacht“ und schaffen
Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten oder sorgen für eine
Verbesserung des Nahrungsangebotes. Das Naturschutzprojekt wird über
die Partner-Initiative von der Allianz Umweltstiftung finanziert.
Das Projekt „Tiere der Nacht“ trägt dazu bei,
gefährdete Eulen- und Fledermausarten im Biosphärengebiet
Schwäbische Alb besser zu schützen. Dies ist notwendig,
da in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Fledermaus- und einigen
Eulenarten stark zurückgegangen sind. Im Biosphärengebiet
betrifft dies besonders Arten wie Steinkauz, Mopsfledermaus oder
Große Hufeisennase. „Diesem Trend möchten wir
mit dem Projekt für nachtaktive Tiere entgegenwirken“,
erklärt Petra Bernert, Leiterin der Geschäftsstelle Biosphärengebiet
Schwäbische Alb.
Realisiert werden kann das Projekt „Tiere der Nacht“ dank
der Unterstützung der Allianz Umweltstiftung, die eine zehnjährige
Patenschaft für das Biosphärengebiet Schwäbische
Alb übernommen hat. In diesem Zeitraum stellt sie jährlich
100.000 Euro Fördermittel zur Verfügung, mit denen die
Weiterentwicklung sowie Verstetigung der Partner-Initiative und
Naturschutzprojekte wie “Tiere der Nacht“ unterstützt
werden. „Wir freuen uns, im Rahmen unserer Patenschaft einen
Beitrag zum Schutz gefährdeter Eulen- und Fledermausarten
leisten zu können“, betont Dr. Lutz Spandau, Vorstand
der Allianz Umweltstiftung.
Zahlreiche Gastronomie- und Hotelleriebetriebe, verarbeitende
Unternehmen, Informationszentren und Natur- und Landschaftsführer der Biosphärengebiets-Partner
wurden im Rahmen des Projektes von Experten hinsichtlich der Eulen-
und Fledermausfreundlichkeit ihrer Gebäude und Betriebsgelände
beraten. Dabei wurden bei 24 Partnern über 600 Plätze
für Fledermaus- und Nistkästen für z.B. Raufußkäuze
oder Schleiereulen identifiziert. Außerdem wird auf ca. 5.000
m2 eine standortangepasste Blühmischung mit vielen nachtblühenden
Pflanzen, wie z.B. Ackerlichtnelke oder Gemeine Nachtkerze, bei
den Partnern ausgebracht, um so das Nahrungsangebot für nachtaktive
Tiere zu verbessern.
Die für das Projekt benötigten Kästen wurden u.a.
von den Werkstätten der Stiftung Lebenshilfe Zollernalb und
der Justiz Vollzugsanstalt Rottenburg sowie von den Sprungbrett-Werkstätten
in Kißlegg hergestellt. Die ersten Kästen für den
Biosphärengebiets-Partner „Weingut und Destillate Dolde“ in
Frickenhausen-Linsenhofen wurden am 26. Mai 2015 feierlich aufgehängt.
Für ein späteres Monitoring werden, gleich beim Aufhängen,
die GPS-Koordinaten der nummerierten Kästen aufgenommen. „Es
ist immer toll, etwas für den Artenschutz zu tun“, freut
sich Helmut Dolde. Auch das Doldsche Produkt die „Schwarze
Birne“ trägt zum Erhalt einer seltenen Art bei. Bei
der Schwarzen Birne handelt es sich um eine lokale Linsenhöfer
Birnensorte. Es gibt nur noch wenige Bäume dieser Sorte, die
auf ein Alter von um die 100 Jahre geschätzt werden. Als Biosphärengebiets-Partner
war es für Helmut Dolde selbstverständlich an dem Projekt „Tiere
der Nacht“ teilzunehmen. |