22.1.15
Die Natur des Jahres 2015 im Naturpark Südschwarzwald
(nps) Jedes Jahr küren deutsche Naturschutzorganisationen
besondere Arten und Lebensräume. Diese verdienen eine erhöhte
Aufmerksamkeit entweder durch ihren schützenswerten Charakter
oder weil sie sehr anschaulich auf spezielle Umweltproblematiken
hinweisen. Viele Vertreter sind dieses Jahr auch im Naturpark Südschwarzwald
zu finden.
Bereits seit 1971 präsentiert der NABU den Vogel des Jahres.
Bis heute wurden viele weitere Arten und Lebensräume in die
Liste der Natur des Jahres aufgenommen. So wurden dieses Jahr unter
anderem das Höhlentier, das Insekt, der Baum oder auch der
Pilz des Jahres von weiteren Naturschutzorganisationen gewählt.
Ziel des Programmes ist, eine Sensibilisierung für gefährdete
Arten zu erreichen, aber auch die Darstellung besonderer Zusammenhänge
in der Natur darzustellen. Im Naturpark Südschwarzwald haben
2015 sieben Vertreter der Natur des Jahres ihr Zuhause.
Das Wildtier des Jahres ist ein flinkes Kerlchen. Der Feldhase (Lepus europaeus) lässt mit Spitzengeschwindigkeiten von bis
zu 60 km/h und seiner Kunst, Haken zu schlagen, so manchen natürlichen
Feind alt aussehen. Das schafft er auf Grund seines muskulösen
Körpers und seiner langen Hinterläufe. Durch seine langen
Ohren kann man ihn gut vom Wildkaninchen unterscheiden. Er ist
ein typischer Bewohner unserer Felder und Wiesen.
Bild: Feldhase (Wikipedia/MOdmate)
Leider verliert sein Lebensraum durch die Intensivierung der Landwirtschaft
wichtige Strukturen und das benötigte vielfältige Nahrungsangebot,
weshalb die Feldhasenbestände rückläufig sind.
Als Moos des Jahres wurde das Leuchtmoos (Schistostega pennata)
gewählt. Es zeichnet sich durch seine besondere Eigenschaft,
das Leuchten, aus. Dabei handelt es sich nicht um eine aktive Lichtausstrahlung,
sondern um ein optisches Phänomen. Durch seinen speziellen
Zellaufbau kann es Licht reflektieren und scheint bei bestimmten
Lichtverhältnissen dann hellgrün zu leuchten. Im Südschwarzwald
wächst das Leuchtmoos vor allem auf Buntsandstein, Granit
und Gneis.
Die Blume des Jahres ist der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa
pratensis), auch Teufelwurz genannt. Ihren Namen verdankt die Wiesenblume
der Wuchsform ihres Wurzelstocks.
Dieser ist schwärzlich und stirbt im Winter von unten ab,
weshalb er wie abgebissen aussieht. Nach einer Sage soll der Teufel
aus Zorn über die Heilkraft der Pflanze den Wurzelstock abgebissen
haben. Der violett blühende Teufelsabbiss ist ein Bewohner
von offenen, feuchten und mageren Standorten, wie beispielsweise
Feuchtwiesen, Moor- und Heidegebiete.
Eine Liste mit allen Arten der Natur des Jahres findet sich auf
der Webseite des NABU.
Weitere Informationen zu den bereits genannten Arten, aber auch
dem Habicht (Vogel des Jahres) oder der Gelbfrüchtigen Schwefelflechte
(Flechte des Jahres) sowie weiteren, im Naturparkgebiet vorkommenden
Arten, können auf der Website des Naturpark Südschwarzwald
unter www.naturpark-suedschwarzwald.de abgerufen werden.
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