31.8.15
Haus der Natur am Feldberg mit fünf
neuen Ausstellungselementen noch attraktiver
Themenbereich Wirtschaft und Sommertourismus in der Ausstellung
des Hauses der Natur komplett neu gestaltet und jetzt
vollständig dreisprachig.
(npssw) "Das Flaggschiff im Bereich der Umweltbildung sowie
der Vermittlung von Schwarzwälder Tradition und Kultur wird
für
Einheimische und Gäste aus nah und fern noch attraktiver.
Mit neuen und grundlegend überarbeiteten Ausstellungselementen
wollen wir unsere Besucher auf charmante und einprägsame Weise
ansprechen und für das Besondere im Südschwarzwald begeistern.“ So
stellte Roland Schöttle, Geschäftsführer des Naturparks
Südschwarzwald, die neue Abteilung im Haus der Natur bei der
Eröffnung Anfang August vor.
Komplett überarbeitet und neu gestaltet wurden die Themenfelder „Wirtschaft
und Sommertourismus im Naturpark Südschwarzwald“. Anhand
eindrücklicher Beispiele können die Besucher den Schwarzwald
im Wandel der Zeit nachvollziehen und dürfen dazu selber Hand
anlegen. Faszinierende Bildpaare „Früher – heute“ zeigen
den Wandel, der sich durch den touristischen Einfluss über
die Jahrzehnte im Landschaftsbild, in der Architektur und auch
in der Lebensweise der Menschen vollzogen hat. In 3D-Guckis gewähren
die drei Schwarzwälder Traditionsunternehmen IMS Gear, Zahoransky
und Schluchseewerk AG Einblicke in ihre Produktionshallen, und
historische Aufnahmen vermitteln einen Eindruck von den Anfängen
und den früheren Arbeitsbedingungen.
Unter der Überschrift „Gute Aussichten“ kann
der Besucher nachvollziehen, wie aus der winterlichen Heimarbeit
auf den Höfen zum Teil Weltunternehmen entstanden sind. Ob
sportlich ambitionierter Wanderer oder eher Genießer: Im
Bereich „Sommertourismus“ liefert eine Tourenbibliothek
Anregungen für den nächsten Ausflug im Naturpark. Highlight
ist sicher das Radmodul, bei dem die Besucher entweder gemütlich
die traumhaften Landschaften des Naturparks „erfahren“ können
oder als Mountainbiker sportlich ambitioniert gegen die Zeit fahren – als
wären sie selber draußen unterwegs. Dies ist hier aber
auch für mobilitätseingeschränkte Besucher möglich,
denn das Fahrrad ist barrierefrei gestaltet und lässt sich über
eine Handkurbel betätigen.
Vier weitere neue Elemente erweitern darüber hinaus das Angebot
der Dauerausstellung im Haus der Natur: - 2 - Der neue „Klimazeitraffer“ macht
die gravierenden Unterschiede zwischen dem rauen Klima am höchsten
Schwarzwaldgipfel und dem warmen Rheintal nachvollziehbar. Per
Handkurbel kann man zeitgleich vier Standorte in verschiedener
Höhenlage im Naturpark betrachten und durch die Jahreszeiten
sausen. Und dann wird schnell deutlich, dass unten schon alles
grünt und blüht, während oben am „Höchsten“ auch
im Juni noch Schneereste liegen. Sehr unterhaltsame Filme mit Feldberg-Ranger
Achim Laber heben die Besonderheiten des Feldberg-Klimas noch deutlicher
hervor. So führt nicht nur die im späten Frühjahr
bei Feldberg-Bewohnern besonders beliebte Frage der Talbewohner „Na,
hänner noch Schnee?“ zur explosionsartigen Auflösung
des Fragenden, sondern auch die Vorteile der frischen Höhenluft
werden gebührend gewürdigt.
Das Element wurde vom Naturpark Südschwarzwald gefördert
und darüber hinaus großzügig von der Stiftung Natur
und Umwelt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) unterstützt.
Die Filme wurden in bewährter Weise von Dirk Adam aus Freiburg
gedreht, die aufwändige Technik stammt von Thomas Egenhofer,
einem früheren Zivildienstleistenden des Naturschutzzentrums.
Foto: Naturpark Südschwarzwald
Ein riesiger Mammut-Stoßzahn ist der neueste Blickfang im
Segment „Eiszeit“ und vermittelt eindrücklich
die Größe dieser Urzeittiere, die es während der
letzten Vereisung auch im Schwarzwald gab. Neu gestaltet in diesem
Bereich wurde auch ein Pultbuch, das mit kurzen Texten und aussagekräftigen
Fotos über die mannigfaltigen Spuren der Eiszeit im Südschwarzwald
informiert.
Ein zweites, ebenfalls komplett neu gestaltetes Pultbuch zeigt
besondere Pflanzen und Tiere der Region um Feldberg, Belchen und
oberes Wiesental und macht deutlich, welche Ziele das zwischen
2002 und 2012 in dieser Region durchgeführte Naturschutz-Großprojekt
des Bundes verfolgte.
Wie bereits das 2014 neu eröffnete Segment „Geschichte“ sind
alle jetzt neu gestalteten Bereiche komplett dreisprachig angelegt.
Neben den deutschen Infotexten geben leicht gekürzte Zusammenfassungen
auch englisch- oder französischsprachigen Gästen die
Möglichkeit, die Ausstellungsinhalte zu erleben. „Mit
dieser Maßnahme kommen wir dem Ziel, die gesamte Ausstellung
im Haus der Natur dreisprachig anzubieten und damit auch für
unsere ausländischen Gäste ein attraktives Angebot zu
entwickeln, einen großen Schritt näher“, freut
sich Stefan Büchner, der Leiter des Naturschutzzentrums.
Möglich wurden diese Erneuerungen nicht nur aufgrund der
Förderung der Projekte durch den Naturpark Südschwarzwald.
Auch zahlreiche Firmen und Privatpersonen steuerten Gewerke oder
Informationen bei: Das Design der neuen Ausstellungswände
wurde von der designconcepts GmbH (Furtwangen) erarbeitet. Das
Fahrradmodul wurde von der designconcepts GmbH in Zusammenarbeit
mit dem Büro für Brauchbarkeit (Köln) entwickelt,
Realisierung und Umbau der Wände führte die Firma Schwer
Formgebung (ebenfalls Furtwangen) aus. Nicht zuletzt sorgte die Ü-Werk
GmbH für die Übersetzungen der deutschen Texte ins Englische
und Französische.
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