16.10.14
Kloster Ochsenhausen
Neuer Kunstführer macht Lust auf Besuche in den Klöstern
Oberschwabens
(ssg) Die Region Oberschwaben ist geprägt von großartigen
Kunstschätzen und bedeutenden Bauwerken. Der neue Kunstführer „Klöster
in Oberschwaben“, herausgegeben von den Staatlichen Schlössern
und Gärten Baden-Württemberg, präsentiert die Klöster
Wiblingen, Schussenried und Ochsenhausen – drei barocke Sehenswürdigkeiten
in dieser vielseitigen Kulturlandschaft. Das Highlight in Kloster
Ochsenhausen ist die berühmte Gabler-Orgel: Das erste Werk
des großen Orgelbauers zieht viele Musikliebhaber an.
Barocke Kostbarkeiten informativ präsentiert
Zum ersten Mal werden die drei prachtvollen barocken Klöster
in Oberschwaben von den Staatlichen Schlössern und Gärten
in einem handlichen Band präsentiert. Mit umfassendem aktuellem
und historischem Bildmaterial versehen, eignet sich der neue Kunstführer
hervorragend als Reisebegleiter in eine der schönsten Gegenden
Deutschlands.
Mächtige Benedektiner-Reichsabtei
Das barocke Kloster von Ochsenhausen beeindruckt allein schon durch
die Größe der Anlage. Dass Klöster nicht nur
Orte geistlichen Lebens, sondern auch des Wissens waren, wird
in Ochsenhausen besonders deutlich. Im südlichen Eckturm
des Konventgebäudes steht seit Ende des 18. Jahrhunderts
die erste Sternwarte im süddeutschen Raum. Der Azimutalquadrant,
ein astronomisches Messgerät, zählte mit fast drei
Metern Höhe zu den größten seiner Zeit. Die Sternwarte
mit ihrer drehbaren Kuppel ist ein unerwartetes Zeugnis: Die
Benediktinermönche hier in Oberschwaben waren mehr als aufgeschlossen
für die Wissenschaft ihrer Epoche, der Zeit der Aufklärung.
Meisterwerk Gabler-Orgel
Ein weiteres ungewöhnliches Meisterwerk wartet in der Klosterkirche
St. Georg: die erste Orgel von Joseph Gabler (1700-1771). Der berühmte
Orgelbauer aus Ochsenhausen schuf hier ein barockes Gesamtkunstwerk.
Das prachtvolle Instrument war die erste in Süddeutschland,
die mit vier Tastenreihen ausgestattet war. Gabler hat außerdem
eine besondere Spielerei in die Orgel eingebaut: Sobald der Organist
ein bestimmtes Register zieht, erscheint ein kleiner Ochse, das
Wappentier der Abtei, an der oberen Kante vom mittleren Prospekt.
In den Jahren von 2000 bis 2004 sanierten zwei renommierte Orgelbauwerker
die reichverzierte Orgel, sodass sie auch heute wieder in einem
glänzenden Zustand erstrahlt.
Vielfältiges Klostererlebnis
Im Südflügel des Klosters, der auch Fürstenbau genannt
wird, da dort Fürst Franz Georg von Metternich residierte,
wartet das Klostermuseum mit seinen Schätzen. Auf zwei Stockwerken
wird die Geschichte des Klosters von den Anfängen bis zum
Verkauf an das Königreich Württemberg im Jahr 1825 präsentiert.
Der Bibliothekssaal des Klosters wurde unter Abt Romuald Weltin
1783 im Stil des Klassizismus ausgestattet und gehört zu den
spätesten Bibliotheken oberschwäbischer Barockklöster.
Die tausende Bücher der riesigen Klosterbibliothek ließ 1825
der neue Besitzer des Klosters, Fürst Clemens Wenzel von Metternich,
in sein Schloss Königswart nach Böhmen bringen. Die barocke
Klosteranlage birgt eine Vielzahl von Geschichten, aus der Zeit
der Benediktinermönche und danach – und alle lohnen
die Entdeckung.
Service
Kunstführer der Staatlichen Schlösser und Gärten
Sandtner, Claudia: Klöster in Oberschwaben. Wiblingen – Schussenried – Ochsenhausen.
Hrsg.: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.
Deutscher Kunstverlag Berlin, München. 96 Seiten, mit 116
farbigen und 4 schwarzweißen Abbildungen, 23,5 x 12,5 cm,
Klappenbroschur; ISBN: 978-3-422-02378-9, 5,00 €.
Öffnungszeiten
Klostermuseum:
1.März bis 31. Oktober
Di – Fr 10.00 – 12.00 Uhr
Sa, So und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr
1. November bis 28. Februar
Sa, So und Feiertage 14.00 – 17.00 Uhr
KONTAKT
Kloster Ochsenhausen
Schlossbezirk 6
88416 Ochsenhausen
Klostermuseum
Telefon +49(0)73 52.92 20 26 |