24.11.14
Publikation „Das Limestor bei Dalkingen“
129. Band der Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte
in Baden-Württemberg mit der Dokumentation und Interpretation der
Ausgrabungsergebnisse und ihrer Einbettung in den historischen
Zusammenhang.
(rps) Vergangene Woche wurde an originaler Ausgrabungsstätte
bei Rainau-Dalkingen (Ostalbkreis) im Rahmen einer kleinen Feierstunde
die lang erwartete
Monographie zum Limestor der Öffentlichkeit präsentiert.
Das am gesamten Limes einzigartige Bauwerk wurde in den Jahren
1973/74 vom damaligen Landesdenkmalamt Baden-Württemberg
unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Planck komplett untersucht.
Der Ausgräber Prof. Planck legte nun die Ergebnisse seiner
Ausgrabungen in Band 129 der renommierten Monographienreihe „Forschungen
und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg“ der
Landesdenkmalpflege vor. Unter dem Titel „Das Limestor
bei Dalkingen, Gemeinde Rainau, Ostalbkreis“ werden auf
224 Seiten die Ausgrabungsergebnisse dokumentiert, interpretiert
und in einen historischen Zusammenhang gebracht. Beiträge
von Dr. Stephan Bender, Rolf-Dieter Blumer, Sascha Heckmann,
PD Dr. Martin Luik, Lisa Masen und Dr. Marcus G. Meyer flankieren
die Ausführungen des Ausgräbers.
Christoph Konle, der Bürgermeister der Gemeinde Rainau,
hieß die rund 30 Gäste im Schutzhaus Limestor Dalkingen
zur Präsentation des Buches herzlich willkommen. Die Bedeutung,
die der Ostalbkreis dem Welterbe Limes und dem Dalkinger Limestor
beimisst, betonte Landrat Klaus Pavel bei seiner Begrüßung: „Der
Ostalbkreis verfügt über eine beeindruckende römische
Vergangenheit und wir sind uns der Verpflichtung bewusst, die
dieses Erbe mit sich bringt. Untrennbar verbunden mit den Forschungen
zum Limes im Ostalbkreis ist seit langem Prof. Dr. Dieter Planck.
Die jetzt veröffentlichte Monographie gibt einen beeindruckenden Überblick über
die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungsarbeit zu diesem
einmaligen Monument und wir hoffen, dass Prof. Planck dem Limestor
Dalkingen und dem Ostalbkreis auch weiterhin verbunden bleibt.“
Prof. Dr. Claus Wolf, der Präsident des Landesamtes für
Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, brachte
seine Freude über den Abschluss des Unternehmens zum Ausdruck.
Er dankte seinem Amtsvorgänger für dessen unermüdlichen
Einsatz und sagte, dass die Forschungen an diesem Platz und die
anschließende Präsentation dazu geführt hätten,
dass das Limestor zu einem „Wahrzeichen des UNESCO-Welterbes
Obergermanisch-Raetischer Limes“ geworden sei. Mit seiner Äußerung „Die
vorliegende Publikation markiert auch den Anfang neuer, spannender
Fragestellungen“ verwies er auf die neuen Forschungen der
Landesdenkmalpflege und machte die Gäste neugierig.
Nach den Grußworten fasste der Ausgräber und Hauptautor
der neuen Publikation die Ergebnisse seiner Ausgrabungen zusammen,
die zu einem sensationellen Ergebnis führten. Die Römer
errichteten hier nicht nur einen Limesdurchgang, sondern ein
regelrechtes Torgebäude. Später wurde es zu einem Bogenmonument
umgestaltet, sehr wahrscheinlich ein Ehrenbogen für den
siegreichen römischen Kaiser Caracalla, der dort im Jahre
213 nach Christus die Grenze des Römischen Reiches überschritten
hatte, um Krieg gegen die Germanen zu führen. In den antiken
Quellen taucht in diesem Kontext zum ersten Mal der Name „Alemannen“ auf.
Prof. Planck richtete den Blick aber auch in die Zukunft. Denn
inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Römer 50 Meter
südöstlich des Limestores ein weiteres Bauwerk errichtet
hatten, vermutlich handele es sich um ein Kleinkastell. Wie Prof.
Planck seine Ausführungen beendete, könnten nur weitere
Forschungen zur Klärung der Situation beitragen. |