19.8.13 Großes Interesse am
immateriellen Kulturerbe
Vorschläge für bundesweites Verzeichnis
reichen von Chortradition bis Schaftrieb
(duk) Das Bewerbungsverfahren für das bundesweite
Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes stößt auf
reges Interesse. In den 16 Bundesländern sind bereits zahlreiche
Vorschläge eingegangen. Viele Interessentinnen und Interessenten
lassen sich derzeit von den dortigen Ansprechpartnern beraten.
Noch bis zum 30. November 2013 können sich Gruppen und Gemeinschaften
mit einer kulturellen Ausdrucksform für das bundesweite Verzeichnis
bewerben.
"Die Vorschläge reichen von der Chortradition über
das Weitererzählen von Sagen bis zum Instrumentenbau und dem
Schaftrieb", sagt Professor Christoph Wulf, Vizepräsident
der Deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzender des Expertenkomitees
Immaterielles Kulturerbe. "Die Bandbreite der Vorschläge
wird in den kommenden Monaten sicher noch weiter wachsen. Das bundesweite
Verzeichnis wird eine sehr gute Bestandsaufnahme, aus der man erfahren
kann, welche immateriellen Schätze unser Land zu bieten hat."
Die Deutsche UNESCO-Kommission ruft insbesondere kleinere ehrenamtliche
Gruppen ohne starke Lobby oder Verbandsstruktur dazu auf, sich
mit der von ihnen praktizierten kulturellen Ausdrucksform zu bewerben.
Die Einreichungen werden nach Ablauf der Bewerbungsphase im Dezember
2013 ausgewertet. Konkrete Angaben zu Bewerberzahl und Vorschlägen
können erst danach bekannt gegeben werden. Voraussichtlich
im Herbst 2014 werden die Einträge in das bundesweite Verzeichnis
auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission präsentiert.
Deutschland ist seit dem 10. Juli dieses Jahres 153. Vertragsstaat
des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen
Kulturerbes. Das Übereinkommen fördert und erhält
in allen Weltregionen überliefertes Wissen und Alltagskulturen.
Zum immateriellen Kulturerbe zählen unter anderem Tanz, Theater,
Musik, mündliche Überlieferungen, Naturheilkunde und
Handwerkstechniken. Seit 2003 stellt die UNESCO diese kulturellen
Ausdrucksformen auch in den Mittelpunkt internationaler Kooperation.
Weitere Informationen:
Bewerbung
für das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes
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