29.7.13
Mainzer Kunst- und Osteuropahistoriker legen zwei
neue Publikationen zum Thema Gartenkunst vor
Doktorandengruppe "Raum und Herrschaft" der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz veröffentlicht Sammelband
zu Stadt und Garten als Räume der Macht im Europa der Frühen
Neuzeit
(idw) Gefördert durch die Initiative "PRO Geistes-
und Sozialwissenschaften" haben
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der
interdisziplinären Doktorandengruppe "Raum und Herrschaft:
Stadt und Garten als Kommunikations-, Disziplinierungs- und Wissensraum
in Europa" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
(JGU) von 2010 bis 2012 zu den ideologischen Implikationen, pragmatischen
und kommunikativen Strategien sowie den jeweiligen ästhetischen
Konzepten der Rauminszenierung im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts
geforscht. Aus einer von der Doktorandengruppe im Dezember 2011
mit finanzieller Unterstützung des Forschungsschwerpunkts
Historische Kulturwissenschaften (HKW) der JGU veranstalteten Tagung
ist eine Aufsatzsammlung hervorgegangen. Der Band mit zahlreichen,
teils farbigen Abbildungen ist jetzt im transcript-Verlag unter
dem Titel "Räume der Macht. Metamorphosen von Stadt und
Garten im Europa der Frühen Neuzeit" erschienen, herausgegeben
von den Stipendiaten der Doktorandengruppe – Anna Ananieva,
Alexander Bauer, Daniel Leis, Bettina Morlang-Schardon und Kristina
Steyer.
Die Überformung der Architektur und Ästhetik von Stadt
und Garten unterlag schon immer machtpolitischen Interessen: Paläste,
Plätze und Gärten des frühneuzeitlichen Europas
fungierten als Orte, an denen alte und neue Ordnungen der Macht
verhandelt und verwirklicht wurden. Die dreizehn Studien dieses
Bandes entwerfen ein gesamteuropäisches Panorama politischer
und ästhetischer Strategien solcher Eingriffe in urbane und
hortikulturelle Räume. Die Autorinnen und Autoren beschäftigen
sich mit Dresden, Kassel und Marburg, Genua, Venedig und Florenz,
Warschau und Moskau, St. Petersburg und Paris und fragen nach konkreten
räumlichen Transformationsprozessen sowie Praktiken und Zeichen,
an denen die räumlichen und politischen Veränderungen
ablesbar sind. Das breite Spektrum der Perspektiven und der kulturwissenschaftliche
Ansatz des Bandes, der in der Reihe "Mainzer Historische Kulturwissenschaften" erschienen
ist, schärfen den Blick für politisch motivierte Raumbildungsprozesse
nicht nur der Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart.
Der Sammelband beinhaltet u.a. Beiträge Mainzer Kunst- und
Osteuropahistoriker wie Mattias Müller, Elisabeth Oy-Marra,
Jan Kusber, Anna Ananieva, Paul Friedl, Alexander Bauer und Daniel
Leis.
Veröffentlichung:
Anna Ananieva, Alexander Bauer, Daniel Leis, Bettina Morlang-Schardon,
Kristina Steyer (Hg.): Räume der Macht. Metamorphosen von
Stadt und Garten im Europa der Frühen Neuzeit, transcript
2013.
Leseprobe unter http://www.transcript-verlag.de/ts2221/ts2221_1.pdf
Link zur Verlagshomepage unter http://www.transcript-verlag.de/ts2221/ts2221.php
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Gartenkultur in Russland:
Themenheft der Zeitschrift "Die Gartenkunst"
Das Themenheft "Gartenkultur in Russland" der renommierten
Zeitschrift "Die Gartenkunst", die seit 1989 in der Wernerschen
Verlagsgesellschaft erscheint, stellt erstmals umfassend russische
Sommerresidenzen, Landsitze und städtische Parkanlagen einem
breitem Publikum in Deutschland vor. Die reich illustrierte Publikation
enthält zwanzig Aufsätze deutscher, russischer, britischer
und dänischer Autorinnen und Autoren. In einer fachübergreifenden
Perspektive auf die Gartenkultur in Russland vereint das Themenheft
Beiträge aus Disziplinen wie Kunst- und Architekturgeschichte,
Denkmalpflege und Landschaftsarchitektur, Russlandgeschichte, Theater-
und Musikwissenschaften, Slavistik, Germanistik und Ethnologie.
Die in diesem Themenheft versammelten Studien führen in die
Hauptstädte Moskau und St. Petersburg ebenso wie in entlegene
Provinzen des Landes; sie widmen sich den facettenreichen Verbindungen
des Gartens mit anderen Künsten wie der Musik, dem Theater,
der Illuminationskunst und der Literatur und geben eine Übersicht über
die Phänomene der Gartenkultur im Zeitraum vom späten
17. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre, wobei auch der heutige
Zustand von Gartenanlagen in Russland mit in den Blick genommen
wird.
Das Themenheft geht auf eine Zusammenarbeit zwischen der Koordinatorin
der Doktorandengruppe "Raum und Herrschaft" der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz mit dem Zentrum für Gartenkunst
und Landschaftsarchitektur (CGL) der Leibniz Universität Hannover
und der Russischen Akademie der Wissenschaften (Institut für
russische Literatur – Puschkin Haus) in St. Petersburg zurück
und wurde von Anna Ananieva, Gert Gröning und Aleksandra Veselova
herausgegeben.
Veröffentlichung:
Die Gartenkunst, 24. Jg., Heft 1 (2013)
Themenheft: Gartenkultur in Russland. Hg. v. Anna Ananieva, Gerd
Gröning und Aleksandra Veselova. Worms: Wernersche, 2013.
Link zur Verlagshomepage unter http://www.die-gartenkunst.de/home/index_home.php
Leseprobe unter www.die-gartenkunst.de/neuerscheinung/pdf-files/gaku2013-1_ananieva.pdf |