30.6.12
Bayreuther Opernhaus ist Weltkulturerbe
Einzigartiges barockes Monument der europäischen Fest- und
Musikkultur
Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 36. Tagung in St. Petersburg
heute das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth in die Liste des
Kultur- und Naturerbes der Welt aufgenommen. Das Komitee würdigte
das Opernhaus als "einzigartiges Monument der europäischen
Fest- und Musikkultur des Barock". Es sei eines der wichtigsten
architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im
18. Jahrhundert und in seiner ursprünglichen Form und Gestalt
unverändert erhalten.
Markgräfliches
Opernhaus Bayreuth. © Bayerische Schlösserverwaltung
Erbaut wurde das Opernhaus Bayreuth von 1746 bis 1750 vom damals
europaweit führenden Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena
im Auftrag des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach.
Das Opernhaus Bayreuth repräsentierte den Typus des höfischen
Festraumes der absolutistischen Gesellschaft. Es war zu seiner
Zeit in Größe und Prachtfülle nur vergleichbar
mit Häusern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig.
Das Opernhaus ist ein ganz aus Holz gefertigtes Logentheater mit
bemalter Leinwand. Wegen seiner stuckierten, geschnitzten und gemalten
Dekoration gilt das Opernhaus als weltweit einzigartig. Es ist
die einzige Spielstätte, an der die Kunstgattung "Opera
seria" als Repräsentationsform des politischen Systems
des Absolutismus authentisch erfahren werden kann. Noch heute besitzt
das Opernhaus die Funktion als lebendiger Aufführungsort des
Musiktheaters. Auch die Akustik ist in ihrem Ursprung noch wie
vor 270 Jahren erlebbar.
Das UNESCO-Welterbekomitee tagt bis zum 6. Juli in St. Petersburg.
Das Komitee, dem Experten aus 21 Ländern angehören, prüft
auf seiner jährlichen Tagung, welche von den Mitgliedstaaten
vorgeschlagenen Stätten in die Liste des Kultur- und Naturerbes
der Welt aufgenommen werden. In diesem Jahr liegen dem Komitee
insgesamt 33 Nominierungsanträge vor. |