13.9.12
Main-Tauber-Kreis/ Wertheim-Reicholzheim
Historische Tauberbrücke grundlegend saniert Die
kreiseigene, aus dem Jahr 1772 stammende Tauberbrücke in Wertheim-Reicholzheim
ist im Auftrag des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis in den zurückliegenden
zwei Monaten saniert worden. Landrat Reinhard Frank zeigt sich
erfreut über die Sicherung der wertvollen Bausubstanz: „Brücken
und andere Bauwerke an Flüssen sind steinerne Zeugen der Vergangenheit,
die der Nachwelt unbedingt erhalten bleiben sollten.“ Voraussichtlich
am Sonntag, 11. September, wird die Brücke für den Verkehr
wieder freigegeben.
Bei der alle sechs Jahre stattfindenden Bauwerkshauptprüfung
nach DIN 1076 waren zuvor größere Mängel an dem
historischen Bauwerk deutlich sichtbar geworden. „Die Verkehrssicherheit
für Kraftfahrer, Radfahrer und Fußgänger war nicht
mehr gewährleistet, deshalb mussten wir handeln“, erklärt
der Landrat. Besonders im Winter trat nach Regenfällen seitlich
aus dem Mauerwerk Wasser aus. Zudem hatten sich Pflaster- und Bordsteine
gelöst.
Die schadhafte Brückenabdichtung unter der Fahrbahn musste
komplett erneuert werden, erläutert der zuständige Mitarbeiter
Reinhold Ernst vom Straßenbauamt des Landratsamtes. Dazu
wurde der ganze Fahrbahnoberbau abgetragen und die Oberfläche
des Brückenüberbaus neu mit einem Epoxidharz versiegelt,
anschließend wurden Schweißbahnen mit wannenförmigem
Abschluss verlegt und mit einem Glasvlies abgedeckt. Da die Brücke
unter Denkmalschutz steht, durfte nur ein historisch angepasstes
Pflaster verlegt werden.
Während der mehrwöchigen Bauzeit konnte die Tauber von
Fußgängern und Radfahrern auf einer Behelfsbrücke überquert
werden, die der Ortsverein des Technischen Hilfswerkes Wertheim
errichtet hatte. „Für dieses Engagement bedanken wir
uns sehr, ebenso wie für die unkomplizierte Unterstützung
durch die Stadt Wertheim“, erklärt der Landrat. Da auf
der westlichen Tauberseite viel Gewerbe angesiedelt ist und hier
das Sportgelände sowie der Reicholzheimer Bahnhof liegen,
war die Behelfsbrücke besonders an Werktagen stark frequentiert.
Für die Maßnahme wurden zirka 90.000 Euro einschließlich
der Kosten für den Behelfssteg investiert.
Nach einer alten Urkunde aus dem Kloster Bronnbach stand hier schon
im 14. Jahrhundert eine Tauberbrücke aus Holz. Sie soll
bei einem Hochwasser 1732 zerstört worden sein. 40 Jahre
lang verband nur eine Furt die beiden Tauberufer. 1772 wurde
dann die heute noch vorhandene Brücke mit einer Länge
von 39 Meter und vier Bögen errichtet. Eine Inschrift an
der Brüstung flussaufwärts lässt das Baujahr erkennen.
Auf dem Vorkopf des Mittelpfeilers steht die Nepomukfigur, gefertigt
im Jahre 1949 |